Tempodrom

Veranstaltungsstätte in Berlin
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Das Tempodrom ist ein Berliner Veranstaltungsort, der als alternative Spielstätte auf der Westseite des Potsdamer Platzes 1980 in direkter Nachbarschaft der damaligen Berliner Mauer von der ehemaligen Krankenschwester Irene Moessinger ins Leben gerufen wurde.

Sie verwirklichte einen Traum, indem sie Mittel aus einer Erbschaft in ein Zirkuszelt investierte. 1984 zog das Zelt vom Potsdamer Platz in die Nachbarschaft der Kongreßhalle im Tiergarten um.

Nach der Wende wurde in direkter Nachbarschaft das Bundeskanzleramt errichtet und damit das Tempodrom gezwungen, die angestammte und bewährte Spielstätte In den Zelten zu verlassen – das Zelt und sein Publikum bedeutete dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl ein Sicherheitsrisiko. Mit privaten Spendenmitteln, einer Entschädigungszahlung und staatlichen Zuschüssen wurde dann auf dem Gelände des ehemaligen Anhalter Bahnhofs ein Betonbau in Gestalt eines Zirkuszeltes errichtet und als Neues Tempodrom 2002 wiedereröffnet, der sich wegen massiver Überschreitung der geplanten Baukosten zu einem weiteren Berliner Skandalfall entwickelt hat, der am 7. April 2004 zum Rücktritt von Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) führte. Seit Juli 2005 wird das Tempodrom durch eine vom Insolvenzverwalter eingesetzte Unternehmensberatungsgesellschaft geführt. Das Liquidrom ist geschlossen, eine Wiedereröffnung ungewiss.

Die Ironie der Geschichte will es, dass das bewährte Gelände inzwischen durch eine ähnliche, aber nicht mehr als alternativ zu bezeichnende Spielstätte belegt wird: Tipi das Zelt.

Gebäude

 
Tempodrom 2005

Das (Neue) Tempodrom am Anhalter Bahnhof wurde nach den Plänen des Hamburger Architekten Meinhard von Gerkan als zeltartige Betonkonstruktion errichtet. Das auf 12 Stahlstützen ruhende, 37,5 m hohe Dach überdeckt eine nutzbare Fläche von 7.860 Quadratmetern. Der Innenraum teilt sich auf in eine große Arena für bis zu 3.700 Besucher und einen kleinen Veranstaltungssaal für bis zu 470 Besucher. In den Komplex integriert ist das Schwimmbad Liquidrom.

Die Grundsteinlegung war am 21. Mai 2000 und feierlich eröffnet wurde es mit der Verleihung des Europäischen Filmpreises am 1. Dezember 2001.

Geschichte

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