Bei der Seeschlacht am Skagerrak handelt es sich um eine militärische Auseinandersetzung der Hochseeflotte der deutschen Kaiserlichen Marine und der Grand Fleet der Royal Navy vom 31. Mai 1916 bis zum 1. Juni 1916 in den Gewässern vor Jütland.
Im englischen wird sie auch als Battle of jutland bezeichnet. Es handelt sich um die größte maritime Auseinandersetzung des Ersten Weltkriegs. Wenn man lediglich die Anzahl der beteiligten Schiffe betrachtet ist es es sogar die größte Seeschlacht der Weltgeschichte. Der Seeschlacht am Skagerrak ging das Gefecht auf der Doggerbank vom 24. Januar 1915 als größere Auseinandersetzung voraus, ein direkter Zusammenhang besteht jedoch nicht.
Der Ausgang der Seeschlacht läßt keinen klaren Sieger erkennen. Es gelang der deutschen Hochseeflotte zwar der Grand Fleet empfindliche Verluste, insbesondere bei den Schlachtkreuzern, beizubringen. Die Seeblockade Englands gegen Deutschland wurde dadurch jedoch nicht gebrochen.
Beteiligte
Deutsche Hochseeflotte
Der deutsche Flottenchef war Vizeadmiral Reinhard Scheer, Führer der Schlachtkreuzer war Vizeadmiral Franz von Hipper. Es waren 16 Großkampfschiffe, 5 Große Kreuzer und 78 weitere Schiffe beteiligt.
Britische Grand Fleet
Der britische Flottenchef war Admiral Sir John Jellicoe, Geschwaderchef der Schlachtkreuzer war Vizeadmiral Sir David Beatty. Es waren 28 Großkampfschiffe, 9 Schlachtkreuzer und 114 weitere Schiffe beteiligt.
Die Absicht des deutschen Flottenchefs
Bis zum Januar 1916 verhielt sich die deutsche Hochseeflotte, in Übereinstimmung mit ihren Operationsbefehlen, eher defensiv. Einzelne Vorstöße gegen die britische Küste (Beschießung von Küstenstädten) blieben weitgehend ergebnislos. Als Vizeadmiral Scheer im Januar 1916 den erkrankten Admiral von Pohl als Flottenchef ablöste, erreichte er beim deutschen Kaiser Wilhelm II. eine offensivere Seekriegführung. Ziel war es nun, einzelne britische Flottenteile durch Angriffe der Schlachtkreuzer auf die Küstenstädte zu provozieren und sie durch eine zahlenmäßig überlegene Hochseeflotte, die in einer Aufnahmestellung (Hinterhalt) warteten, zu vernichten. Nach dem so zu erzielenden Kräfteausgleich sollte eine Seeschlacht zwischen den Hauptkräften der Grand Fleet und der Hochseeflotte herbei geführt werden. Ein zuerst vorbereiteter Flottenvorstoß gegen die britische Küste wurde wegen schlechten Wetters (fehlende Luftaufklärung durch Zeppeline nicht durchgeführt. Stattdessen entschloß sich der deutsche Flottenchef zu einem Handelskriegsunternehmen vor der norwegischen Küste, um so die Briten aus ihren Stützpunkten zu locken.
Ablauf
Die britischen Streitkräfte waren bereits am Vorabend dem 30. Mai gegen 21:30 Uhr aufgrund verstärkter Aktivitäten auf deutscher Seite ausgelaufen. Die deutschen Streitkräfte sind dann wenige Stunden später am morgen des 31. Mai gegen 2:00 Uhr aus Ihren Stützpunkten ausgelaufen. Um 15:25 Uhr werden erstmals vom Kleinen Kreuzer Elbing feindliche Schiffe gesichtet. Gegen 17:00 Uhr treffen dann die Schlachtkreuzer der beiden Flotten als erste aufeinander. Es wurde danach mehrfach durch Kurswechsel versucht die eigene Flotte in eine günstige Position zum Gegner zu bringen. Nach verschiedenen Vorstößen der einzelnen Flottenteile u.a. der Torpedoboote und Schlachtkreuzer geht der Gefechtskontakt um 20:16 Uhr verloren. Die deutsche Flotte strebt nach Süden zurück zu ihren Stützpunkten während die englische Flotte versucht ihr den Rückweg zu verlegen.
Verluste
Verluste der deutschen Hochseeflotte
Von den Großen Kreuzern ging die SMS Lützow verloren. Aber auch die anderen Schlachtkreuzer waren angeschlagen, so konnte das Schwesterschiff der Lützow die SMS Seydlitz nur mit viel Mühe zurück nach Deutschland gebracht werden. Darüber hinaus gingen die Kleinen Kreuzer Wiesbaden, Frauenlob, Elbing, Rostock sowie das Linienschiff Pommern und 5 Torpedoboote verloren. Es waren 2551 Gefallene und 507 Verwundete zu beklagen.
Verluste der britischen Grand Fleet
Bei den Schlachtkreuzern mußte die britische Flotte empfindliche Verluste hinnehmen die drei Schlachtkreuzer Queen Mary, Indefatigable und Invicible gingen allesamt durch Artilleriebeschuss verloren. Sie waren gegenüber den deutschen Schiffen nur unzulänglich gepanzert, sodass die Granaten der deutschen Schiffe in die Munitionskammern eingeschlagen sind und damit das gesamte Schiff zur Explosion gebracht haben. Von den Panzerkreuzern gingen Defence, Warrior und Black Prince verloren, alle 3 ebenfalls durch Artilleriebeschuss. Darüber hinaus gingen 8 Zerstörer verloren. Es waren 6094 Gefallene und 674 Verwundete zu beklagen.