Freikörperkultur

gemeinschaftliche Nacktheit von Menschen in der Freizeit, bei Veranstaltungen und im Alltag, FKK
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Die Freikörperkultur (FKK) (auch: Nacktkultur, Naturismus, Nudismus) bezeichnet das gemeinsame Nacktsein in Natur ohne Bekleidung und ohne eine Trennung der Geschlechter.

Schon im 18. Jahrhundert propagierte und praktizierte Lord Monboddo Nacktbaden als Wiedererwachen der altgriechischen Nacktkultur. Es fand literarische Erwähnung in Georg Christoph Lichtenbergs Das Luftbad. Um die Jahrhundertwende kam das schwedisch baden im Raum Berlin und an Nord- und Ostsee immer mehr auf. Bereits 1913 gab es über 50 FKK-Vereinigungen in Deutschland. Im Jahre 1920 gab es in Deutschland den ersten offiziellen FKK-Strand auf Sylt.

An einigen Stränden oder in Freibädern in Deutschland werden Textil-Strände und FKK-Strände unterschieden. Auch einige Schwimmhallen bieten Möglichkeiten zum Nacktbaden.

Während die Bezeichnung FKK heute meist nur diese genannte Praxis von Nacktheit meint (z.B. Nacktheit unter Duschen oder in der Sauna wird als notwendig erachtet und ist damit allgemein gebräuchlich und bedarf keiner eigenen Zonen), steht der Begriff Nudismus für eine allgemeine Haltung, die jegliche Freizeitgestaltung ohne Kleider bevorzugt. Dahinter steht eine Lebenseinstellung, nach welcher der nackte Körper etwas Natürliches und kein Grund zur Scham ist. Eine umfassende Lebenshaltung, bei der Nacktheit nur ein Teil ist, ist der Naturismus. Um Unterschied zu Naturisten verzichten FKK-Anhänger nur in bestimmten Situationen auf ihre Kleidung und verbinden damit nicht unbedingt eine besondere Lebenseinstellung.

Im Unterschied zum englischen Sprachraum lassen sich FKK-Anhänger und Naturisten im deutschsprachigen Raum nicht gern als Nudisten bezeichnen, da der Begriff zuweilen tendenziell abwertend gebraucht wird und die Nacktheit in die Nähe von Exhibitionismus rückt. Außerhalb des deutschen Sprachraums gibt es dagegen den Begriff Freikörperkultur nicht; der Begriff Nudismus ist in anderen Sprachen synonym zum deutschen Begriff FKK.

Die Nacktheit der FKK soll zwar in keiner Weise Bedürfnis nach Sexualität signalisieren. Trotzdem wird in vielen Kulturen der Welt Nacktheit in der Öffentlichkeit als anstößig betrachtet und ist außer in bestimmten Zusammenhängen als Erregung öffentlichen Ärgernisses verboten. Dazu zählt auch die Entblößung des Oberkörpers bei Frauen.

In Deutschland wird öffentliche Nacktheit gelegentlich als Ordnungswidrigkeit mit Bußgeldern belegt, während sie zum Beispiel in Spanien an allen öffentlichen Orten gesetzlich erlaubt ist. Die in Freiburg ansässige Bürgerinitiative "WaldFKK" tritt für die Anerkennung der Nacktheit als Bürgerrecht ein.

Es sei hier auch auf unterschiedliche Ausprägungen des FKK-Badens zwischen Ost- und Westdeutschland hingewiesen. Vor dem Mauerfall war das Nacktbaden an offenen Badeseeen und Gewässern in Ostdeutschland altersunabhängig weit verbreitet. Ausweisungen von "FKK-Bereichen" o.ä. waren selten. Vielerorts badeten Nackte und "Textile" gemischt, ohne sich dabei gestört zu fühlen. Gerade unter der Jugend führte diese Natürlichkeit zu einem offenen Verhältnis der Geschlechter jenseits von Sexismus. Nach dem Mauerfall wurde die allgemeine Freizügigkeit an öffentlichen Badestellen stark zurückgedrängt. Besonders an den Ostseestränden gab es daraufhin ärgerliche Reaktionen der FKK-ler. An den Binnenseen von Mecklenburg und im Norden von Berlin setzt sich an offenen Badestellen die alte ungezwungene Nacktheit jedoch zunehmend wieder durch.

Bekannte Personen

Literatur

  • FKK Dachverbände