Klaus Ernst

deutscher Politiker (BSW, ehemals Die Linke), MdB
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Klaus Ernst (* 1. November 1954 in München) ist ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (WASG). Der Diplom-Volkswirt ist seit 2005 Bundesvorsitzender der WASG.

Leben

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Klaus Ernst 2005

Weil ihn der Stiefvater schlug, verließ er als 15jähriger das Elternhaus und brach die Schule ab. 1970 begann er eine Ausbildung zum Elektromechaniker und wurde zum Jugendvertreter und Betriebsrat gewählt. 1972 wurde er Mitglied der IG Metall, 1974 auch Mitglied der SPD.

Er bezeichnete ein Seminar auf der IGM-Schule in Sprockhövel als ein Schlüsselerlebnis, das ihm half einen eigenen Standpunkt zu finden. In der Gewerkschaft übernahm er den Vorsitz des Münchener Ortsjugendausschusses (1974-1979) und der DGB-Jugend (1972-1975). Von 1979 bis 1984 studierte er an der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik Volkswirtschaftslehre und Sozialökonomie.

1984 ging Ernst als Helfer bei einem siebenwöchigen Metallarbeiterstreik nach Stuttgart. Ein halbes Jahr später wurde er dort Gewerkschaftssekretär (bis 1995), zuständig für Organisation, Bildungsarbeit und Sozialpläne. 1995 wurde Ernst in Schweinfurt zum IG-Metall-Bevollmächtigten gewählt. Er wandte sich gegen die Riester-Rente und gegen die Agenda 2010.

Politik

Mit sechs Freunden versandte am 12. März 2004 via E-Mail einen Aufruf zur Gründung der Initiative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit. Die Plattform plädierte für ein politisches Bündnis, das zur Bundestagswahl 2006 eine wählbare soziale Alternative werden soll. Schon in der ersten Woche fanden sich 300 Unterzeichner. Sechs Wochen nach Veröffentlichung waren es 2.200.

Sie schloss sich kurz darauf mit der in Norddeutschland entstandenen, christlich-globalisierungskritisch geprägten Wahlalternative zusammen. Zunächst war Ernst Vorsitzender des Vereins WAsG e.V., seit Januar 2005 gehört er dem Gründungsvorstand der daraus hervorgegangenen Partei WASG an.

Im Sommer 2004 wurde Ernst auf Antrag des Parteivorstandes aus der SPD ausgeschlossen.

Vor der Bundestagswahl 2005

Vor der Bundestagswahl 2005 hat Ernst eine Zusammenarbeit der WASG mit der PDS sowie mit dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine in einem gemeinsamen Linksbündnis grundsätzlich begrüßt. Eine Aufgabe des eigenen Namens und Projekts, also ein Aufgehen der WASG in der PDS oder eine Mitkandidatur der WASG-Kandidaten auf den offenen PDS-Listen, hatte Ernst zunächst abgelehnt und stattdessen die Neugründung einer gemeinsamen Linkspartei vorgeschlagen. Nach dem deutschen Wahlrecht ist aber ein informelles Wahlbündnis von Parteien nach italienischem Vorbild (L'Ulivo) nicht zulässig und die Gründung einer gemeinsamen dritten Partei nur zu Wahlzwecken, die WASG und PDS vereinigt, nicht sinnvoll, da eine solche Wahlpartei nicht handlungsfähig wäre. Damit scheint nun doch die Kandidatur zur Bundestagswahl auf der offenen Liste einer (umbenannten) PDS die beste wahlrechtlich korrekte Option zu sein.

Ernst wurde am 23. Juli 2005 in Ingolstadt auf Listenplatz eins der Landesliste zur Bundestagswahl der bayerischen Linkspartei gewählt, womit ihm bei einem Einzug der Linkspartei in den Bundestag ein Mandat sicher sein würde. Er kündigte an, sein Amt als Schweinfurter IG-Metall-Bevollmächtigter weiterzuführen, falls er Bundestagsmitglied werden würde.