Martin Andersen Nexø

dänischer Schriftsteller (1869–1954)
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Martin Andersen-Nexø, auch Andersen-Nexö (* 26. Juni 1869 in Kopenhagen; † 1. Juni 1954 in Dresden; eigentlich Martin Andersen) war ein dänischer Schriftsteller.

Martin Andersen Nexø

Andersen wurde in einem der ärmsten Stadtteile Kopenhagens geboren. Seine Familie zog 1877 nach Nexø auf der Insel Bornholm. Dort begann er 1884 eine Lehre als Schuhmacher.

Andersen bildet sich ab 1889 an einer Volkshochschule weiter und beginnt erste Zeitungsartikel zu verfassen. Ende 1893 erkrankt er an Tuberkulose. Zur Heilung reist er nach Italien und Spanien. Diese und weitere Reisen fließen später in sein Buch Sonnentage ein.

Sein vermutlich bekanntestes und meistübersetztes Werk ist Pelle, der Eroberer (1910), in der Andersen-Nexø auch seine eigene Kindheit aufarbeitet. Dieser Abschnitt des Romans wurde 1987 vom dänischen Regisseur Bille August verfilmt und mit einem Oscar als Bester ausländischer Film ausgezeichnet. Der Roman selber umfasst aber auch das Leben des erwachsenen Pelle, der zum Führer der Sozialdemokraten wird.

Als Mitglied der dänischen Kommunistischen Partei wurde Martin Andersen-Nexø 1941 während der Besetzung Dänemarks durch Nazideutschland verhaftet. 1943 floh er aus dem Gefängnis über Schweden in die Sowjetunion.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Andersen-Nexø zunächst nach Dänemark zurück. Nach mehreren Reisen in die DDR siedelte er 1951 nach Radebeul über und 1952 schließlich nach Dresden. 1953 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Dresden ernannt. Nach seinem Tode wurde das Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium Dresden nach ihm benannt.

Am 1. Juni 1954 starb Martin Andersen-Nexø im Alter von 84 Jahren. Er wurde auf dem Assistens-Friedhof in Kopenhagen beigesetzt.