Radom (Antennenkuppel)

kuppelförmige Schutzhülle um eine oder mehrere Antennen herum
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. September 2010 um 16:50 Uhr durch Geof (Diskussion | Beiträge) (Verwendung: Satellitenantennen, meteorolog.Messgeräte, Wetterradar). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Eine Radarkuppel ist eine geschlossene Schutzhülle, die Antennen für Messungen (z.B. Radarantennen) oder für Datenübertragungen (z.B. Richtfunkantennen) vor äußeren mechanischen Einflüssen wie Wind oder Regen schützt. Sie wird auch als Radom bezeichnet, ein Kofferwort aus dem englischen radar dome für „Radarkuppel“.

Das Radom der Sternwarte Bochum
Radom über den Parabolantennen für den Empfang von Satellitenfernsehen auf einer privaten Yacht

Verwendung

Radome finden sich an fest installierten Großradaranlagen (z.B. Flugsicherungsradar) und auf Schiffen. Kleinere Radome kommen bei Richtfunkstrecken, bei Satellitenantennen auf Fahrzeugen oder kleinen Schiffen und auch für meteorologische Messgeräte zum Einsatz. Sie nehmen die Windlast von der üblicherweise zwecks Nachführung beweglich ausgeführten Antennenanlage und schützen auf Schiffen die Antennen gegen die korrosiven Einflüsse von Seewasser. Auch die Bugverkleidung von Flugzeugen, die in der Flugzeugnase ein Navigations- oder Wetterradar besitzen, wird Radom genannt.

Radome halten insbesondere Witterungseinflüsse (Wind, Niederschläge) von den Antennen ab. Bei Flugzeugen müssen sie dem Luftwiderstand standhalten. Auf Marineschiffen schützen sie auch vor Blicken.

Für die Schutzhülle um ein Radar müssen Materialien verwendet werden, die für Funkwellen (kurzwellige elektromagnetische Wellen) besonders gut durchlässig sind. Sie sollen Strahlung möglichst wenig reflektieren, absorbieren, brechen oder streuen. Am Boden werden dazu in der Regel drei- bis sechseckige Elemente aus glasfaserverstärkten Kunststoffen genutzt, die dann zu einer selbsttragenden kugelartigen Form zusammengefügt werden. Gut geeignet sind auch Traglufthallen aus flexiblen Materialien. Sie erhalten ihre Form durch den leichten Überdruck im Inneren und sind durch Druckschleusen zu betreten.

Ein Radom kann auch benutzt werden, um die darin befindliche Antennenanlage zu verbergen. Äußere Beobachter können dann nicht auf die technische Einrichtung im Inneren schließen. Gerade militärische Einrichtungen werden häufig von Radomen optisch geschützt. (Bsp. Großer Arber)

Das weltweit größte Radom, das der Fraunhofer-Gesellschaft (vormals FGAN), steht im kleinen Dorf Werthhoven in der Gemeinde Wachtberg.

Radome in Europa

 
Die Dingli Radar Station auf den Dingli Cliffs, Malta
 
Radome der geheimdienstlich genutzten Echelon Field Station 81

Deutschland

Schweiz

Mobile Radome

Commons: Radomes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erich Schmidt-Eenboom, "Schnüffler ohne Nase: Der BND - die unheimliche Macht im Staate", Econ-Verlag, 3. Auflage, 1993, S. 227, Bundestagsdrucksache: BTD 11/7669 vom 13. August 1990