Die Familie von der Leyen begründete mit der Seidenweberei die Textilindustrie in Krefeld, welche in ihrer Blütezeit im 18. Jahrhundert zu Weltruhm kam.
- Adolf von der Leyen, (*1624 - 1625, †1698)
- Friedrich Heinrich von Friedrich Freiherr von der Leyen, (*? - †1825), der "Seidenbaron"
- Gustav Heinrich Freiherr von der Leyen, (*? - †1857)
- Mathilde von der Leyen, (*? - †1903)
- Friedrich Ludwig von der Leyen, (*? - †1935)
- Joachim von der Leyen, (*? - †1945)
Familiengeschichte der von der Leyens in Krefeld
- 1656 Vertreibung aus Radevormwalde wegen des mennonitischen Glaubens und Flucht in das "freie" Krefeld. Dort führt Adolf von der Leyen die Herstellung und den Handel von Seidenwaren weiter, der in Radevormwalde abgebrochen werden mußte.
- 1720 gründet Peter von der Leyen die erste Nähseidenfabrik.
- 1724 folgt die Gründung der ersten Seidenfärberei mit den Brüdern Johann, Friedrich und Heinrich.
- 1731 gründen die Brüder Friedrich und Heinrich eine neue Firma.
- 1763 ist die Hälfte der Krefelder Bevölkerung (6082 Einwohner) bei den von der Leyens beschäftigt. Die Weltfirma Friedrich und Heinrich von der Leyen genießt zahlreiche Privilegien, so das preußische Seidenmonopol und sonstige Protektion durch die preußischen Könige, die ausgeprägt merkantil denken und gute Steuerzahler und eine florierende Wirtschaft schätzen. Der Bau zahlreicher Häuser und Fabrikgebäude in Krefeld, an der Friedrichstraße oder auch Haus Leyental folgen, einige Häuser überstehen die Zerstörungen des zweiten Weltkrieges. Friedrich der Große und sein Stab logieren bei den von der Leyens nach dem Sieg über die Franzosen an der Hückelsmay.
- 1772 wird Haus Kiekhorst bei Neukirchen–Vluyn als Landsitz erworben. Nach der Errichtung eines neuen Herrenhauses wird dieses Leyenburg genannt.
- 1792 wurde Konrad Isaak von der Leyen während der ersten französischen Besetzung von General La Marliére mit mehreren weiteren prominenten Krefelder Bürgern als Geisel genommen um der Stadt die Zahlung einer Kriegsauflage von insgesamt 300.000 Gulden abzupressen. Der Überlieferung nach konnte ein Großteil des Geldes dem General bei einem Kartenspiel von seinen Geiseln wieder abgenommen werden.
- 1794 lies sich Conrad von der Leyen vom Baumeister Martin Leydel einen „kostbaren“ Wohnsitz am westlichen Stadtgraben bauen. Schon bald wurde das Haus allgemein das Stadtschloß genannt und ist heute Rathaus der Stadt Krefeld am Von-der-Leyen-Platz.
- 1794 im Oktober besetzen französische Revolutionstruppen Krefeld. Damit beginnt für die Krefelder Wirtschaft eine außerordentlich schwere Zeit wegen hoher Kriegslasten und Steuern und der Unterbrechung der Handelswege.
- 1795 das linksrheinische Preußen wird französisches Interessengebiet.
- 1800 Friedrich Heinrich von Friedrich von der Leyen wird Bürgermeister von Krefeld
- 1801 das Roer–Departement wird französisches Staatsgebiet, Krefeld wird zu einem Arrondissement mit einem Unterpräfekten.
- 1802 wird die Gewerbefreiheit nach französischem Recht in Krefeld eingeführt.
- 1803 kauft Friedrich Heinrich von Friedrich von der Leyen das kriegsgeschädigte Gut und Schloß Bloemersheim bei Neukirchen-Vluyn auf.
- 1804 kauft Friedrich Heinrich von Friedrich von der Leyen das säkularisierte und zerstörte Klostergut Haus Meer in Meerbusch. Napoleon Bonaparte besucht Krefeld und wohnt beim "Seidenbaron" von der Leyen. Unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Friedrich Heinrich von Friedrich von der Leyen wird die Chambre consultative, die heutige Industrie- und Handelskammer (IHK) in Krefeld gegründet.
- 1805 wird Friedrich Heinrich von Friedrich von der Leyen Deputierter der gesetzgebenden Versammlung in Paris.
- 1815 nach der Franzosenzeit und der Kontinentalsperre können die Firmen nun wieder unter preußischer Herrschaft nicht mehr zu ihrer alten Blüte heranwachsen.
- 1825 stirbt Friedrich Heinrich von Friedrich Freiherr von der Leyen, der Mann, der die Firma zu höchster Blüte führt und in seinem bewegten Leben Bürgermeister von Krefeld, Deputierter in Paris, Baron de`l Empire, preußischer Freiherr und Träger hoher französischer und preußischer Auszeichnungen wird.
- 1857 stirbt Gustav Heinrich Freiherr von der Leyen, der letzte Seidenproduzent und Seidenkaufmann der Familie, dem eine Wiederbelebung der Firma nicht mehr gelingt.
- 1903 stirbt seine Witwe Mathilde von der Leyen, die sich ganz auf das Land zurückzieht und das Industrievermögen veräußert.
- 1935 stirbt ihr Sohn Friedrich Ludwig von der Leyen, der sich als außerordentlich tätiger Mann in politischen, karitativen, und anderen öffentlichen Bereichen einen bleibenden Namen in der Region erwirbt.
- 1945 fällt sein Sohn Joachim von der Leyen im zweiten Weltkrieg, der nur sehr kurze Zeit die Geschicke der Land- und forstwirtschaftslichen Verwaltung lenken kann. Seine Witwe Huberta von der Leyen leitet mit Umsicht die Geschicke des Besitzes.
- 1970 übernimmt sein Sohn Friedrich Heinrich von der Leyen II die Bewirtschaftung der Betriebe in Bloemersheim und Haus Meer und intensiviert den Betrieb mit den Sparten Obstbau, Landwirtschaft und Forst.
- 1992 wird der Landwirtschafts– und Obstbaubetrieb Schloß Dyck/Nikolauskloster hinzugepachtet.
Weitere 'von der Leyens'
- Ursula von der Leyen (* 1958), deutsche Politikerin (CDU)