Tour de France 1995

82. Austragung der Tour de France
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Juli 2005 um 00:59 Uhr durch Norbert Hagemann (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
82. Tour de France 1995 - Endstand
Streckenlänge 20 Etappen, 3398 km
Toursieger Miguel Indurain 92:44:59 h
Zweiter Alex Zülle +4:35 min
Dritter Bjarne Riis +6:47 min
Vierter Laurent Jalabert +8:24 min
Fünfter Ivan Gotti +11:34 min
Grünes Trikot Laurent Jalabert 333 P.
Zweiter Dschamolidin Abduschaparov 271 P.
Dritter Miguel Indurain 180 P.
Bergtrikot Richard Virenque 438 P.
Zweiter Claudio Chiappucci 241 P.
Dritter Alex Zülle 205 P.

1995 feierte Miguel Indurain seinen 5. und letzten Gesamtsieg bei der Tour. Im Vorfeld des Rennens wurden etliche Fahrer zu Mitfavoriten auf den Sieg gezählt. Es gab diverse Athleten, die als gute Berg- und Zeitfahrer gleichermaßen bekannt waren. Erneut zählte der Schweizer Tony Rominger, der zuvor den Giro d'Italia gewonnen hatte, dazu; ebenso sein Landsmann Alex Zülle, dazu Bjarne Riis, Jewgeni Berzin und Laurent Jalabert.

Vielleicht war das Grund für einen überraschenden vorzeitigen Angriff seitens des spanischen Vorjahressiegers. Auf der 7. Etappe, die durch die Ardennen führte, unternahm Indurain einen Ausreißversuch und konnte damit auf die Konkurrenz vorzeitig einen kleinen Vorsprung herausfahren. Einziger, der bei diesem Angriff folgen konnte, war Johan Bruyneel, der sich daraufhin als Etappensieger das Maillot Jaune anziehen konnte. Beim Einzelzeitfahren am darauffolgenden Tag war Indurain Gesamtführender in Gelb.

Aber bereits bei der anschließenden Etappe nach La Plagne kam diese Führung ernsthaft in Gefahr, als Alex Zülle in einem Alleingang durch die Alpen zeitweise mehrere Minuten voraus fuhr. Eine weitere Attacke hatte Indurain und seine Mannschaft Banesto auf der 12. Etappe abzuwehren, als Laurent Jalabert im Zentralmassiv davonfuhr. Auch er war während der Etappe zeitweise im Besitz des "virtuellen" Gelben Trikots, hatte also einen größeren Vorsprung vor dem Hauptfeld mit dem Leader als dieser in der Gesamtwertung vor ihm. Auch durch die Hilfe anderer Mannschaften, die ihrerseits auch eigene Interessen verfolgten, gelang es Induain, seine Führung zu verteidigen.

Auf der Pyrenäenetappe nach Crêtes du Lys kam es dann zu dem tödlichen Unfall von Fabio Casartelli, der auf der Abfahrt von Col du Portet d'Aspet bei hohem Tempo zu Fall kam. Die Etappe gewann Richard Virenque im Alleingang, der seinen Jubel auf der Ziellinie damit erklärte, er hätte von dem tödlichen Unfall nichts erfahren. Die folgende Etappe wurde dann zur Trauerfahrt für den Verunglückten.

Die dann folgende 17. Etappe gewann Erik Zabel. Auf dem 18. Teilstück bildete sich früh eine Fluchtgruppe, aus der heraus dann Lance Armstrong wenige Kilometer vor dem Ziel attackierte. Er gewann die Etappe und reckte auf der Ziellinie in einer denkwürdigen Geste die Arme nach oben und zeigte deutlich sichtbar in den Himmel. "Fabio, dieser Sieg ist für dich!" kommentierte dies Peter Woydt live auf Eurosport. Armstrong war Teamkollege bei der Mannschaft Motorola.

Die Etappen


Teilstück Tag Start - Ziel km Sieger Gelbes Trikot
Prolog 1. Juli Saint-Brieuc 7.5 (EZF) Jacky Durand Jacky Durand
1. Etappe 2. Juli Dinan - Lannion 233.5 Fabio Baldato Jacky Durand
2. Etappe 3. Juli Perros-Guirrec - Vitré 235.5 Mario Cipollini Laurent Jalabert
3. Etappe 4. Juli Mayenne - Alençon 67 (MZF) Gewiss-Balan Laurent Jalabert
4. Etappe 5. Juli Alençon - Le Havre 162 Mario Cipollini Ivan Gotti
5. Etappe 6. Juli Fécamp - Dunkerque 261 Jeroen Blijlevens Ivan Gotti
6. Etappe 7. Juli Dunkerque - Charleroi (BEL) 202 Erik Zabel Bjarne Riis
7. Etappe 8. Juli Charleroi - Lüttich (BEL) 203 Johan Bruyneel Johan Bruyneel
8. Etappe 9. Juli Huy (BEL) - Seraing (BEL) 54 (EZF) Miguel Indurain Miguel Indurain
9. Etappe 11. Juli Le Grand Bornand - La Plagne 160 Alex Zülle Miguel Indurain
10. Etappe 12. Juli Aime - L'Alpe d'Huez 162.5 Marco Pantani Miguel Indurain
11. Etappe 13. Juli Bourg d'Oisans - Saint-Étienne 199 Maximilian Sciandri Miguel Indurain
12. Etappe 14. Juli Saint-Étienne - Mende 222.5 Laurent Jalabert Miguel Indurain
13. Etappe 15. Juli Mende - Revel 245 Sergej Utschakow Miguel Indurain
14. Etappe 16. Juli Saint-Orens-de-Gameville - Guzet-Neige 164 Marco Pantani Miguel Indurain
15. Etappe 18. Juli Saint-Girons - Crêtes du Lys 206 Richard Virenque Miguel Indurain
16. Etappe 19. Juli Tarbes - Pau - Etappe nicht gewertet 1 Miguel Indurain
17. Etappe 20. Juli Pau - Bordeaux 246 Erik Zabel Miguel Indurain
18. Etappe 21. Juli Montpon-Ménesterol - Limoges 166.5 Lance Armstrong Miguel Indurain
19. Etappe 22. Juli Lac de Vassivère - Lac de Vassivère 46.5 (EZF) Miguel Indurain Miguel Indurain
20. Etappe 23. Juli Sainte-Geneviève-des-Bois - Paris 155 Dschamolidin Abduschaparov Miguel Indurain

1 Die Fahrer funktionierten die Etappe zu einer Gedenkfahrt zu Ehren des am Vortag bei einem Massensturz tödlich verunglückten Fabio Casartelli um. Das Feld stoppte dann vor dem Ziel und ließ Casartellis Teamkameraden als erstes die Ziellinie überqueren. Sämtliche für diese Etappe ausgelobten Prämien wurden Casartellis Familie zur Verfügung gestellt.