Martin V. (bürgerlich Oddo di Colonna; * 1368 in Genazzano; † 20. Februar 1431 in Rom) war seit 1417 Papst. Mit seiner Erhebung endete das seit 1378 andauernde Abendländische Schisma.

Oddo Colonna studierte Rechtswissenschaft in Perugia und war unter mehreren Päpsten in den verschiedensten Funktionen tätig (beispielsweise als Protonotar). Ab 1405 war er Kardinal. Er brach während des Schismas 1408 mit der Zugehörigkeit zur römischen Fraktion und war auch am Konzil von Pisa beteiligt.
Er wurde schließlich am 11. November 1417 nach den Absetzungen von Johannes XXIII. in Pisa, Gregor XII. in Rom und Benedikt XIII. in Avignon, während des Konzils von Konstanz, als Papst Martin V. gewählt. Er schloss mit fünf Konzilsnationen eigene Konkordate, die eine Beschneidung des päpstlichen Zentralismus und Fiskalismus vorsehen. Zu einer tiefgreifenden Kirchenreform kommt es jedoch nicht, wohl aber zu einer Reform der Kurie und zu einer Konsolidierung des Kirchenstaates. Martin, der ein fähiger Politiker war, ging es vor allem um eine Stabilisierung des Papsttums nach den Jahrzehnten der durch das Schisma bedingten Schwäche.
Die im "Dekret Frenquens" (1417) erhobene Forderung nach regelmäßigem Zusammentritt von Generalkonzilien läßt jedoch die Möglichkeit einer Fortsetzung des Reformwerkes offen. Aufgrund dieses Dekretes kommt das Konzil von Basel zusammen, dessen Ende Martin nicht mehr erlebt: Er starb am 20. Februar 1431 in Rom.
Weblinks
- Martin V.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Eintrag in der Catholic Encyclopedia, Robert Appleton Company, New York 1913.
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Personendaten | |
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NAME | Martin V. |
ALTERNATIVNAMEN | Oddo Colonna, Otto di Colonna, Oddo Colonna, Oddone Colonna |
KURZBESCHREIBUNG | Papst von 1417 bis 1431 |
GEBURTSDATUM | 1368 |
GEBURTSORT | Genazzano |
STERBEDATUM | 20. Februar 1431 |
STERBEORT | Rom |