Mormonentum
Die Bezeichnung Mormonen wurde früh Anhängern von Joseph Smith gegeben. Dieser Name wurde den Mitgliedern der von ihm gegründeten Kirche, aufgrund ihres Glaubens an das Buch Mormon als weitere Heilige Schrift, von Außenstehenden gegeben.
Heutzutage werden alle Gemeinschaften und Gruppierungen als "Mormonen" bezeichnet, die im Laufe der Zeit aus der ursprünglichen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hervorgegangen sind oder sich in ihrem Glaubensbekenntnis auf das Buch Mormon berufen. Dazu gehören auch polygamistische Gruppen im Süden und Westen der USA, von denen sich die Hauptkirche und viele andere der Splittergruppen ausdrücklich distanzieren.
Die meisten Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und der daraus abgeleiteten Konfessionen gebrauchen die Begriffe "Mormonen" oder "Mormonenkirche" selten. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ermutigt ihre Mitglieder den eigentlichen Namen dieser Kirche zu benutzen. In ihrem "Style Guide" für die englischsprachige Presse bittet sie darum, in Zeitungsartikeln nicht "Mormons" oder "The Mormon Church" zu schreiben. Dennoch ist innerhalb der Kirche auch der Begriff "Mormonen" noch im Gebrauch, vor allem im Umgang mit Außenstehenden. Dem wird auch durch die Webseite der Kirche Mormonen.de Rechnung getragen. Es ist eine Informationsseite der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage für Nichtmitglieder.
Der "Style Guide for journalists" der Associated Press (AP) empfiehlt den Namen "Mormonen" als zulässige Bezeichnung für Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, nicht jedoch für Mitglieder von Splittergruppen oder sogenannte Fundamentalisten.
Heutige Aufteilung
- "Felsengebirgs-Heilige" (Rocky Mountain Saints) -- Zogen nach Utah, erkennen Brigham Young als legitimen Propheten an:
- Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (die größte Gemeinschaft mit Sitz in Salt Lake City, Utah; heute nicht mehr polygamistisch)
- viele weitere, meist sehr kleine Gemeinschaften, darunter mormonische Fundamentalisten und Polygamisten. Die meisten pflegen die Gütergemeinschaft. Diese Gemeinschaften müssen teilweise als totalitäre religiöse Gruppen betrachtet werden.
- "Prärie-Heilige" (Prairie Saints) -- Blieben im Mittleren Westen, erkennen Brigham Young nicht als legitimen Propheten an:
- Die Gemeinschaft Christi (ehemals "Reorganisierte Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage", antipolygamistisch)
- viele weitere, kleinere Gemeinschaften, die teilweise auch Joseph Smith selbst als gefallenen Propheten betrachten und nur die Lehren seiner frühen Jahre akzeptieren. Die meisten erkennen die Polygamie nicht an, auch nicht als historische Phase. Größtenteils nicht-totalitär.
Die ausführlichen Artikel hierzu finden sich in den oben verlinkten Richtungen.