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Die Pkw Opel 1,0/1,2/1,3/1,8 Liter und Opel 6 (2 Liter) baute die Adam Opel AG in Rüsselsheim während des Zeitraums von 1931 bis 1937. Sie wurden von den Typen Opel Olympia und P4 (beide 1935) und Super 6 (1937) abgelöst
Nachdem frühere Opel-Pkw noch die Angabe der Steuer-PS in der Modellbezeichnung führten, wurden nach der Übernahme des Unternehmens durch General Motors (GM) die in den USA komplett neu entwickelten Fahrzeuge nur noch nach dem Hubraum benannt. Alle waren mit herkömmlicher Technik versehen: SeitengesteuerteReihenmotoren, U-Profil-Pressstahl-Rahmen, Starrachsen vorn und hinten sowie seilzugbetätigte Trommelbremsen.
Als Nachfolger des im September 1930 eingestellten Opel 8/40 PS mit 2-Liter-Sechszylinder-Reihenmotor wurde im Januar 1931 der Opel 1,8 Liter vorgestellt. Der Wagen erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 85 bis 90 km/h. Bis November 1933 wurden insgesamt 32.300 Wagen aller Ausführungen produziert; ab Juli 1932 auch mit Stromlinienheck und Ganzstahldach unter der neuen Bezeichnung Opel Regent.
Opel 1,2 Liter (1935)
Der Opel 1,2 Liter mit Vierzylindermotor erschien im Juli 1931. Er ersetzte den Opel 4/20 PS („Laubfrosch“). Bis zum Erscheinen des Nachfolgers Opel P4 im September 1935 wurden 101.563 Fahrzeuge hergestellt. Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise kam im November 1932 zusätzlich der Opel 1 Liter auf den Markt. Mit dem beginnenden Aufschwung im Deutschen Reich wurde das nur 5.600-mal gebaute Fahrzeug Ende 1933 wieder eingestellt.
Opel 1,3 Liter und Opel 6 (2 Liter)
Opel 6 (2 Liter)
Die beiden Nachfolger der 1,2- und 1,8-Liter-Typen waren der Opel 1,3 Liter mit Vierzylindermotor und Opel 6 (mit 2-Liter-Sechszylindermotor), die im Januar 1934 vorgestellt wurden. Die ebenfalls in den USA entwickelten Wagen hatten auf dem neuen verwindungsfesten Kastenrahmen mit Kreuztraverse eine stromlinienförmige Karosserie mit von außen zugänglichem Kofferraum, hydraulisch betätigte Bremsen und statt einer vorderen Starrachse die Opel-„Synchronfederung" (Dubonnet-Federung), deren Lizenz GM in Frankreich erworben hatte. Bis Oktober 1935 baute Opel 29.000 Stück des 1,3-Liter-Modells, das im gleichen Jahr vom Olympia abgelöst wurde.
Vom meistgekauften deutschen Mittelklassewagen der 1930er-Jahre, dem Opel 6, wurden 50.000 Fahrzeuge bis Juni 1937 abgesetzt. Von August 1934 bis Oktober 1936 bot Opel den Typ speziell für das Taxigewerbe als sechssitzige Pullman-Limousine mit verlängertem Radstand an. Die in Konkurrenz zum erfolgreichen Mercedes 200 konzipierte Langversion konnte 2050-mal verkauft werden. Bei gleichem Radstand von 3050 mm war der ebenfalls sechssitzige 40-PS-Mercedes mit 6550 Reichsmark (RM) ca. 30 Prozent teurer als der Opel 6 Pullman mit 36 PS, der für 5000 RM erhältlich war. Diese Preise entsprechen heute ca. 36.000 bzw. 27.000 Euro.[1].
Der ab Anfang 1937 angebotene Nachfolger des Opel 6, der viersitzige Opel Super 6 hatte bei weitgehend gleicher Fahrwerkstechnik ein Dreiganggetriebe mit synchronisiertem zweiten und dritten Gang (Opel 6: Viergang ohne Synchronisierung) sowie den bei Opel neu konstruierten 2,5-Liter-Sechszylinder-OHV-Motor mit 55 PS. Im Olympia ersetzte dessen Vierzylinder-Version mit 1,5 Liter Hubraum und 37 PS Ende 1937 die anfangs verwendete, aber technisch überholte Seitenventiler-Konstruktion aus dem Opel 1,3 Liter. Der SV-Motor wurde bei Opel noch im Kadett bis zu dessen Produktionseinstellung im Oktober 1940 eingesetzt und nach dem Krieg nicht weiterproduziert.