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Flemmingen (Naumburg)

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Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde

Kirche St. Lucia

Flemmingen ist ein Ortsteil von Naumburg (Saale) und liegt im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Es liegt etwa 1 km südwestlich vor Naumburg.

Geschichte

Kaiser Konrad II. schenkte im Jahre 1032 dem Bischof Kadeloh das Forstrecht im Buchenwald. Im Jahre 1140 erfolgt die erste urkundliche Erwähnung der nierderländischen Kolonie Flemmingen. Der Ortsnamen hat sich vermutlich aus dem Namen der Kolonisten den Flamländern, Flämingern entwickelt haben. Um 1160 gelangt der Ort unter Bischof Berthold II. in den Besitz des Klosters Pforta. Dies ist eine Folge des Tausches von Grund durch das Kloster Pforta, welches seine Besitzungen Steinbach, Stockheim und Dumerich zu Gunsten von Flemmingen und Tribun aufgibt.

Herr Petrus, Pleban in Flemmingen wird urkundlich 1294 bis 1322 erwähnt. Ein gleichnamiges Adelsgeschlecht erscheint in Pfortarer Urkunden 1271 und 1277 mit dem Ritter Albert genannt von Flemingen und 1304 mit Conradus dictus de Vlemingen auf Flemmingen.

1271 erteilte Landgraf Albrecht von Thüringen Pforta das Gericht über Flemmingen. Im Jahr 1352 verhängte Friedrich III. den Blutsbann über Flemmingen. Dies führte zu einer immer größeren Abhängigkeit des Dorfes von Pforta.

Im Jahre 1592 wurden die Orte Flemmingen und Almrich (Altenburg) zu einer Parochie vereint. Bis zum Jahr 1852 gehörten diese zur Parochie Eckartsberga.

Aufgrund der topografischen Höhenlage errichteten die Naumburger im Jahre 1915 an der Kohlenstraße einen Trinkwasserhochbehälter.

Im April 1992 erfolgte die Eingemeindung des Ortes nach Naumburg.

Sehenswürdigkeiten

Der Bau der Ortskirche St. Lucia erfolgte im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts. Im Inneren der Kirche befinden sich romanische Fresken und Würfelkapitelle sowie zahlreiche Wandmalereien und ein barocker Kanzelaltar.

Literatur

  • August von Wersebe: Über die niederländischen Colonien, welche im nördlichen Teutschlande im zwölften Jahrhunderte gestiftet worden, weitere Nachforschungen mit gelegentlichen Bemerkungen zur gleichzeitigen Geschichte, Band 2, 1816 S. 923ff
  • Walther Schlesinger: Flemmingen und Kühren, In: Ostsiedlung und Landesausbau in Sachsen: Die Kührener Urkunde von 1154 und ihr historisches Umfeld von Enno Bünz, Leipziger Universitätsverlag, 2008
  • Louis Naumann: Dorf und Flur Flemmingen, Verlag Sieling Naumburg 1914
  • Carl Peter Lepsius: Kleine Schriften, Beiträge zur thüringisch-sächsischen Geschichte und deutschen Kunst- und Alterthumskunde, Band 2, 1834, S. 141-142
  • Carl Peter Lepsius: Geschichte der Bischöfe des Hochstifts Naumburg vor der Reformation, 1846, S. 268-269
  • Heinrich Bergner: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen, Kreis Naumburg (Land), 1905, S. 26-28
  • Günter Hummel et al: Die Gotteshäuser im Kirchspiel Flemmingen. In: Der kleine sakrale Kunstführer. Beier und Beran, Langenweißbach 2005, ISBN 978-3-937517-37-7, S. 92.