Römerlager Marktbreit

archäologische Stätte in Deutschland
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Das Römerlager Marktbreit ist ein römisches Legionslager, das 1985 bei einer Befliegung des Luftbildarchäologen Otto Braasch entdeckt wurde. Es liegt auf dem Kapellenberg nordöstlich der unterfränkischen Stadt Marktbreit in Bayern auf einem Geländesporn an einer alten Mainfurt.

Magnetometeruntersuchungen und Sondagen zeigten ein 37 Hektar großes römisches Legionslager, das von einer 2,8 Meter breiten Holz-Erde Mauer umgeben war. Eine architektonische Besonderheit ist ein axial auf die Principia (Stabsgebäude) bezogenes und mit diesen verbundenes Prätorium (Kommandantenwohnung). Ein solcher zentraler Stabsbau findet sich analog im Lager Haltern.

Das Lager Marktbreit wurde vermutlich 5/6 n. Chr. durch Gaius Sentius Saturninus im Zuge des Markomannenfeldzuges des Tiberius angelegt. Nach dem Abbruch des Feldzuges wurde die Befestigung nicht mehr benötigt und durch Brand niedergelegt. Es ist bislang das einzige entdeckte römische Legionslager am Main.

Denkmalschutz

Der Bereich des Lagers ist ein Bodendenkmal nach dem Bayerischen Denkmalschutzgesetz (BayDSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.

Literatur

Koordinaten: 49° 40′ 11,8″ N, 10° 9′ 18,2″ O