Wiener Lokalbahnen

Österreichische Nebenbahn sowie Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU)
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Die 30,4 km lange Bahnlinie zwischen Wien (Oper) und Baden, im Volksmund als Badner Bahn oder seltener als Badener Bahn bezeichnet, wird von der Wiener Lokalbahnen AG betrieben.

Die Bahn verkehrt in der Hauptverkehrszeit zwischen Baden bei Wien und Wiener Neudorf im 15-Minuten-Takt und zwischen Wiener Neudorf und Wien (Oper) im 7,5-Minuten-Takt. Mit ihrer Hilfe gelangen täglich 30.000 Menschen in die Arbeit, zur Schule und zu diversen Veranstaltungen entlang der Bahnlinie.

Die Fahrzeit vom Zentrum Badens bis direkt vor die Wiener Staatsoper beträgt ca. eine Stunde. Nachts wird die Bahn von einem Casino-Bus unterstützt, der Besucher des Badner Casinos nach Wien bringt und Besucher der WienerTheater, u. a. der Wiener Staatsoper, in die umliegenden Gemeinden. Dieser Bus verkehrt bis 04:00 Uhr.

Die Badner Bahn ist die einzige zweigleisige und vollständig elektrifizierte Privatbahn Österreichs. Sie nutzt zwischen Wien (Oper) und Schedifkaplatz das Streckennetz der Wiener Straßenbahn, den Rest der Strecke wird sie als Eisenbahn auf eigener Bahntrasse geführt. Im Betrieb befinden sich derzeit 26 Triebwagen der Reihe 100, basierend auf dem Typ "Mannheim", vergleichbar mit den Wiener E2 und E6 Triebwagen, und sechs Triebwagen der Reihe 400 (T2500, vergleichbar des Wiener Typs T, der auf der U-Bahnlinie "U6" fährt), demnächst kommen weitere sechs Triebwagen der Reihe 400 dazu.

Geschichte

Die Badner Bahn entstand aus zwei Teilen. Am 29. September 1886 wurde von der Neuen Wiener Tramwaygesellschaft eine Dampfstraßenbahnstrecke von Wien nach Wiener Neudorf eröffnet, die hauptsächlich dem Gütertransport zu den Ziegelfabriken im Süden Wiens diente. Am anderen Ende der Strecke wurde schon ab 1874 die Straßenbahn von Baden mit Pferden eröffnet. Das Teilstück bis Leesdorf, das später Teil der Badner Bahn werden sollte, wird seit 16. Juli 1894 elektrisch betrieben. Die Verlängerung dieser Strecke bis Guntramsdorf wurde am 11. Mai 1899 in Betrieb genommen. Die Verlängerung der Wiener Strecke bis Guntramsdorf erfolgte am 27. Januar 1895, der zweigleisige Ausbau 1902. Seit 1. September 1906 wird die gesamte Strecke elektrisch betrieben, wobei für die Überlandstrecke zunächst Wechselstrom verwendet wurde. 1945 wurde das System aber auf Gleichstrom umgestellt.

Die Wiener Lokalbahnen AG betreibt außerdem noch einen Busdienst über die 100 % ige Tochtergesellschaft Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste GmbH zwischen Wien und Baden, die drei Stadtbuslinien 16A, 27A und 60A im Auftrag der Wiener Linien, wobei die Linie 27A von der 'Wiener Lokalbahn Busbetriebs GesmbH', einer 100% Tochter der Wiener Lokalbahnen, betrieben wird, sowie einige Stadt- und Regionalbuslinien im Raum Baden. Auch Reisebusse werden vermietet sowie Fahrtendienste für Behinderte durchgeführt. In Baden wird ein Reisebüro betrieben.

Der Bahn- und Busdienst ist in den Verkehrsverbund Ostregion (Österreich) (VOR) eingebunden.

Außerdem besitzt die Wiener Lokalbahnen AG die Fahrkonzession für allen Eisenbahnstrecken Österreichs und der EU. Die WLB führen sowohl auf der eigenen Infrastruktur (mit eigenen Dieselloks), als auch auf fremder (mit eigenen Diesel- und E-Lokomotiven) Güterverkehr durch; auch einige eigene Güterwaggons befinden sich im Fuhrpark.

Im Jahr 2004 kam die Wiener Lokalbahnen AG aufgrund rassistischer Übergriffe ihrer KontrollorInnen in die öffentliche Kritik. Seit November wurde deshalb das private Sicherheitsunternehmen Group 4 mit der Fahrscheinkontrolle beauftragt. Jedoch wurden auch im Laufe des Jahres 2005 mehrere rassistische Übergriffe gemeldet in die nunmehr Group 4, die örtliche Polizei und Zivilkontrollore der Wiener Lokalbahnen AG verwickelt sind. [1]

Eisenbahnen in Österreich

Liste von Eisenbahnstrecken in Österreich