Aberdeen
| Aberdeen schottisch-gälisch Obar Dheathain Scots Aiberdeen Granite City, Oil Capital of Europe, Silver City, Flower City | ||
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| Staat: | ||
| Koordinaten | 57° 9′ N, 2° 7′ W | |
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| Traditionelle Grafschaft | Aberdeenshire | |
| Einwohner | 213.810 (Stand: 2009) | |
| Bevölkerungsdichte | 1089 | |
| Sprachen | Englisch Scots (Doric) | |
| Verwaltung | ||
| Post town | ABERDEEN | |
| Postleitzahlenabschnitt | AB10-AB13 (teilweise), AB15, AB16, AB22-AB25 | |
| Vorwahl | 01224 | |
| Landesteil | Schottland | |
| Website: www.aberdeencity.gov.uk | ||

Aberdeen [] (sco.: Aiberdeen; schottisch-gälisch: Obar Dheathain = „Mündung des Dee“) ist eine Stadt in Ostschottland, Vereinigtes Königreich.
Die Stadt ist die Hauptstadt der Region Grampian und hat zwei Universitäten, von denen die Universität Aberdeen schon im Jahr 1495 als dritte Universität in Schottland gegründet wurde. Studenten machen rund zehn Prozent der Bevölkerung aus.
Bedeutend ist die Stadt seit dem 12. Jahrhundert. Typisch für das Stadtbild ist der silbergraue Granit aus den ehemals umliegenden Steinbrüchen. Wenn die Sonne scheint, beginnt der Glimmeranteil im Granit zu glitzern, weshalb Aberdeen auch gerne Silver City genannt wird. Oder Flower City, denn dank ihrer herrlichen Blumenanlagen hat die Stadt wiederholt den Wettbewerb Britain in Bloom gewonnen. Seit Anfang der 1970er Jahre die ersten Ölfelder in der Nordsee erschlossen wurden, entwickelte sich die Hafenmetropole schnell zum Hauptversorgungszentrum für die Offshore-Bohrinseln. Bei guter Sicht erkennt man die Oil-Rigs (= Erdölbohranlagen rsp. -plattformen) vor der Küste mit bloßem Auge.[1]
Geografie
Gelegen an den Mündungen der Flüsse Dee und Don. Mit 213.810 Einwohnern (2009)[2] ist Aberdeen die drittgrößte Stadt Schottlands.
Old Aberdeen hat die ungefähr gleiche Lage wie Aberdon, der ersten Ansiedlung von Aberdeen. Aberdon bedeutet wörtlich an der Mündung des Don (… im Meer) in Bezug auf die örtlichen Flüsse. Der heutige Name bedeutet wörtlich zwischen Dee und Don (des zweiten örtlichen Flusses). Das keltische Prefix Aber- bedeutet Zusammenfluss von in Bezug auf die Flüsse.[3]
Geschichte
- Im Gebiet um Aberdeen ist eine menschliche Siedlung von mindestens 8.000 a nachweisbar. Die Stadt begann als zwei getrennten Siedlungen, so genannten Burghs oder Boroughs: Old Aberdeen an der Mündung des Flusses Don und New Aberdeen, als Fischerei- und Handelszentrum, an der Mündung des Flusses Denburn in den Dee.
- Zu Beginn des 3. Jahrtausends v. Chr. breitete sich überall die Becher-Kulturen aus. Man bezeichnete sie in der Frühzeit auch als Schnurkeramische Kultur. Deutliche Belege für eine Besiedlung in dieser Zeit sind geheimnisvolle Steinkreise im Raum Aberdeenshire. 400 v. Chr. setzte die keltische Migration aus dem südlichen Schottland ein. Die Römer kamen in Aberdeenshire im 1. Jahrhundert n. Chr. Agricola, der römische Statthalter von Britannia, führte im Jahre 84 v. Chr. eine Truppe von rund 40.000 Soldaten nach Neukaledonien. Sie kämpften und schlugen die vereinigten Armeen der Pikten in der Schlacht von Mons Graupius, in der Nähe der Spitze Bennachie in Aberdeenshire.[4]
- Das genaue Gründungsdatum von Aberdeen ist nicht bekannt. Aber es ist überliefert, dass St. Machar hier im Jahre 580 n. Chr. eine keltische Kapelle schuf. Alexander I. ernannte Aberdeen im 11. Jahrhundert zu seiner Hauptresidenz. Wilhelm der Löwe (Wilhelm I.) verlieh den Bürgern von Aberdeen im Jahre 1179 die Rechte einer freien Hanse und bestätigte die Unabhängigkeit für David I. über das Territorium.[1]
- Während der Schottischen Unabhängigkeitskriege gegen England war Robert Bruce Anführer der aufständischen Schotten. Zu dieser Zeit stand Aberdeen unter englischer Herrschaft, Robert Bruce zerstörte nach langer Belagerung die Burg. Im Jahr 1308 folgte das Massaker in der englischen Garnison und die Rückeroberung von Aberdeen für die Bürger. Die Magna Charta von Robert the Bruce, die für Unterstützungsleistungen der Aberdonians im Krieg verliehen wurde, verwandelte Aberdeen in eine besitzende und finanziell unabhängige Gemeinde. Mit dem Freibrief wurde der nahe gelegenen Wald von Stocket mit Jagdrevier zugewiesen und sicherte somit das Einkommen der Stadt. Im gleichen Zuge wurde der Stadt das Wappen mit dem Motto Bon Accord (für die gute Übereinstimmung) verliehen.
- Die Stadt wurde auf Befehl von Eduard III. im Jahre 1336 niedergebrannt und nach den Unruhen umgebaut und erweitert. Damit wurde das so genannte Neue Aberdeen geschaffen. Die Stadt war stark befestigt, um Angriffe von benachbarten Herren zu verhindern, die Tore wurden von 1770 entfernt. In den Kriegen der drei Königreiche von 1644–1647 wurde die Stadt unparteiisch von beiden Seiten geplündert. Im Jahre 1644 wurde Aberdeen von königlichen Truppen erobert und nach der Schlacht geplündert. Im Jahre 1647 ein Ausbruch der Pest tötete ein Viertel der Bevölkerung.[5]
- Im 18. Jahrhundert wurde ein neues Rathaus gebaut und elegant mit einem holländischem Marmorkamin und einer Reihe von schönen Kristallkronleuchtern und Wandlampen eingerichtet. Die ersten sozialen Einrichtungen entstanden mit dem Bau des Ambulatorium am Woolmanhill im Jahr 1742 und 1779 dem des Irrenhauses. Zu dieser Zeit wurden die wichtigsten Verkehrsadern George Street, King Street und Union Street ausgebaut.
- Während der Industriellen Revolution wurden große Textilfabriken und Papiermühlen in Aberdeen gebaut. Die auf den Werften von Footdee gebauten Klipper galten als schnellste Segelschiffe ihrer Zeit. Durch den Bau von Dampfschiffen ergaben sich neue Wachstumschancen für die Fischerei und es wurden mächtige Trawlerflotten für den Fang von Hering, Dorsch und Schellfisch aufgestellt. Im 19. Jahrhundert erhielt die aufstrebende Hafenmetropole durch die beiden Stadtplaner Archibald Simpson und John Smith um die Union Street neue Verwaltungsgebäude und Wohnraum, es wurde der Stadt ein Herz aus dem heimischen Granit geschaffen. Mit der Entwicklung des Schiffbaus und der Fischerei wurden die bestehenden Häfen Victoria Dock, Breakwater im Süden und North Pier erweitert. Das teure Infrastrukturprogramm hatte Auswirkungen, 1817 wurde die Stadt bankrott. Gas-Straßenbeleuchtung kam im Jahr 1824. 1830 wurde eine verbesserte Wasserversorgung geschaffen, indem das Wasser aus dem Dee in einen Stausee am Union Place gepumpt wurde. 1865 ersetzte eine unterirdisches Kanalsystem die offenen Abwasserkanäle, gleichzeitig wurde mit einer Brücke das Denburn Tal von der Union Street überspannt, das Bauwerk besteht aus einem einzigen Bogen mit einer Spannweite von 40 m.[6]
- Als Hafenstadt wird Aberdeen in Schottland nur von Glasgow und Greenock übertroffen, denn es besaß im Jahre 1883 206 Seeschiffe mit einer Kapazität von 108128 Bruttoregistertonnen und 508 Fischerbooten. 1883 liefen in den Hafen von Aberdeen 2.514 Schiffe mit 638.897 t Ladung ein; die Ausfuhr belief sich auf 73.393, die Einfuhr auf 853.078 Pfund Sterling. Die vorzügliche Hafenanlagen und Eisenbahnverbindung förderten den Handel. Zur Ausfuhr kamen außer den industriellen Erzeugnissen der Stadt vornehmlich Heringe (1882: 82.407 t, 1883: 45.667 t), dann noch Rindvieh, Lachse, Fische, Eier, Butter, Gemüse u. a.[7]
- Der Zusammenschluss der Stadtteile erfolgte im Jahre 1891. Das neue geschlossene Stadtgebiet umfasst nun die früheren Burghs Old Aberdeen, New Aberdeen, Woodside und die Royal Burgh of Torry südlich des Dee-Flusses. Nach dem II. Weltkrieg wurde ein Straßenbahnsystem geschaffen, das im Jahr 1958 geschlossen war. Im Jahre 1964 trat Aberdeen nach einem Typhusausbruch in Folge des Verkaufs von verseuchtem Fleisch aus dem Geschäft der Firma William Low & Co. aus der Union Street in die Schlagzeilen.
- 1969 wurde mit Montrose Field das erste britische Ölfeld vor der schottischen Ostküste erschlossen wurde – 2003 waren über 120 Öl- und Gasfelder in Produktion. Es entstand um die Stadt ein Ring neuer Siedlungen, die Einwohnerzahl verdoppelte sich. Heute verzeichnet die Boomtown mit knapp 3 % die niedrigste Arbeitslosenrate im Vereinigten Königreich.[1]
Kultur
Europas Ölhauptstadt besitzt gute Einkaufsmöglichkeiten, vor allem in der Union Street und ihren Nebenstraßen, wo auch die besten Pubs zu finden sind. Zentrum des studentischen Lebens ist das mittelalterliche Old Aberdeen. Entspannen kann man sich im Wellenbad an der Uferpromenade, Sonnenhungrige treffen sich am drei km langen Sandstrand. Im His Majesty’s Theatre im Rosemount Viaduct werden Ballett, Oper und Theater gegeben, das Scottish National Orchestra ist in der Music Hall an der Union Street zuhause. Für experimentierfreudige Inszenierungen sind das Arts Centre & Theatre in der King Street und The Lemon Tree, 5 West North Street, bekannt. Hier wird im Sommer auch das Aberdeen International Youth Festival mit Folk Dance, Jazz und Rock veranstaltet.[1]
Bauwerke

- Castle Street: An der Castle Street symbolisiert das Mercat Cross mit dem schottischen Einhorn das mittelalterliches Marktrecht. Die Porträtmedaille auf dem 1686 errichteten Stadtkreuz zeigen die Stuartmonarchen von Jakob I. bis Maria Stuart.
- Old Aberdeen: Knapp drei km nördlich liegt am Ufer des Don die kopfsteingepflasterte Altstadt. Sie besaß bis zum 19. Jahrhundert eigenes Marktrecht. Heute ist das unter Denkmalschutz gestellte Viertel mit Gebäuden aus dem 1641 bevorzugter Treffpunkt der Studenten.
- St. Machar’s Cathedral: Die Kathedrale in der Chanonry entstand Mitte des 12. Jahrhunderts an der Stelle eines keltischen Kirchleins, das der hl. Machar im 6. Jahrhundert gegründet haben soll. Auffallend an dem 1440 von Bischof Leighton geweihten Granitbau sind die beiden Westtürme mit Sandsteinspitzen, 1518–1530 unter Bischof Dunbar angefertigt. Er gab auch 1520 die Eichendecke im Hauptschiff mit den Wappen europäischer Könige in Auftrag. Beide Kirchenväter sind hier beigesetzt.
- Brig o’Balgownie: Durch den Seaton Park gelangt man zur mittelalterlichen Brücke über den Don, die 1320 auf Befehl von Robert the Bruce errichtet wurde. Bis ins 19. Jahrhundert war sie der einzige nördliche Zugang zur Stadt.
- Brig o’Dee: Am anderen Ende der Stadt passiert man die 1842 verbreiterte siebenbogige Brücke. Bischof Dunbar ließ sie bereits 1520 bis 1527 erbauen und mit Wappen und Inschriften versehen.
- Blais Museum: Das Museum an der South Deeside Road im früheren Blairs College widmet sich der katholischen Kirchengeschichte Schottlands und dem tragischen Schicksal Maria Stuarts. Im nahegelegenen Maryculter tauchen die Jüngsten in eine Märchenwelt ein, kann man Aschenputtel und Schneewittchen mit den sieben Zwergen begegnen oder im Postauto der Royal Mail herumfahren.
- Marischal College: Beachtliche Granitbauten der Architekten Archibald Simpson, William Smith und James Matthew säumen die Union Street. Eines ist 1593 von George Keith, 5th Earl Marischal von Dunnottar, gegründete College in der Broad Street. Es sollte ein protestantisches Gegengewicht zum katholischen King’s College in Old Aberdeen halten. Baubeginn der heutigen Anlage mit dem 72 m hohen Mitchell Tower war 1837. Die Pläne für den vierflügeligen Granitbau lieferte Archibald Simpson, für die 1890-1906 angefügte neogotische Westfront zeichnete A. Marshall MacKenzie verantwortlich. Marischal College gilt als das zweitgrößte Granitgebäude der Welt. Das Museum informiert nicht nur über den Nordosten Schottlands, sondern besitzt auch anthropologische Sammlungen aus Ägypten, Nigeria, Papua-Neuguinea, Hawaii und Tibet.
- Provost Skene’s House: Das gegenüberliegende älteste Wohnhaus Aberdeens von 1545 wurde nach Sir George Skene of Rubislaw benannt, einem wohlhabenden Kaufmann. Er kam im Ostseehandel mit Danzig zu Vermögen und hatte 1676-1685 das Bürgermeisteramt inne. Heute zeigt hier das Städtische Museum prähistorische Funde und informiert über vergangene Epochen von Cromwell bis zur viktorianischen Ära.
- Hafen: Die Market Street führt hinunter zum Hafen von Aberdeen, der bis zum Victoria und Upper Dock auch großen Überseeschiffen genügend Tiefgang bietet. Am Ostende der Dockanlagen signalisieren große Tanks den wirtschaftlichen Stellenwert des Nordseeöls. Die Anfang des 19. Jahrhunderts erbauten Cottages von Footdee, aberdonisch Fittie, liefern ein nettes Abbild vergangener Zeiten.
- Duthie Park: Südlich des Hafens folgt dem Deeufer der Riverside Drive zum Duthie Park. Hier gibt es einen der größten Wintergärten Europas und herrliche Blumenanlagen, darunter ein Hügel allein für Rosen und ein Garten für Blinde.
- Hazlehead Park: Aberdeens größte Grünanlage an der Groats Road hat einiges zu bieten: Neben Azaleen und Rhododendren findet man einen Rosengarten, einen Irrgarten und drei Golfplätze. Auch der Reitclub Hayflied nutzt die Anlagen.
Politik
Der Aberdeen City Council besteht aus 43 Ratsvertetern unter Vorsitz des Lord Provost, bei dem es sich derzeit um Peter Stephen handelt.
Von Mai 2003 bis Mai 2007 hat der Rat unter einer Koalition von Liberaldemokraten und Konservativen geführt. Nach der Wahl im Mai 2007 bildeten die Liberaldemokraten eine neue Koalition mit der Scottish National Party. Der Rat besteht aus folgenden Parteizugehörigen: 15 Liberaldemokraten, 13 Anhänger der Scottish National Party (SNP), 10 Mitglieder der Arbeitspartei, 4 konservative Stadträte und ein unabhängiger Ratsherr.[8]
Aberdeen ist im Parlament des Vereinigten Königreichs mit drei Wahlkreise vertreten: Aberdeen North, South Aberdeen und Gordon, von denen die ersten beiden sind ausschließlich die Stadt Aberdeen darstellen, während der letztere auch große Teile von Aberdeenshire umfasst.
In der schottischen Parlaments ist die Stadt von drei Wahlkreisen aus den Bereichen Aberdeen North, Central und Aberdeen Süd vertreten.
Im Europäischen Parlament ist die Stadt durch den Wahlkreis Schottland mit sieben Abgeordneten vertreten .
Verkehr und Infrastruktur
- Aberdeen ist das wichtigste Zentrum im äußersten Norden Großbritanniens und wichtige Seehafenstadt an der Nordsee. Aberdeen gilt als Ölhauptstadt Europas.[9] Die Stadt trägt den Beinamen Granite City – zu Deutsch: Stadt aus Granit –, den sie der Tatsache verdankt, dass ein Großteil der innerstädtischen Gebäude aus Granit aus der direkten Umgebung gefertigt sind. Zudem gibt es den Flughafen Aberdeen.
- Der Aberdeen Airport (ABZ), in Dyce im Norden der Stadt, bietet eine Reihe von nationalen und internationalen Zielen, darunter Frankreich, die Niederlande, Spanien, Belgien, Österreich, Irland und den skandinavischen Ländern. Es gibt allerdings keine Direktverbindung nach Deutschland. Der Heliport, die der Ölindustrie und für Rettungsdienste dient, ist eine der meist besuchten Heliports in der Welt. Nur etwas mehr als eine Stunde dauert der Flug von London bis zu Aberdeens modernem Dyce-Airport, 9,6 km nordwestlich der Stadt, es gibt eine Anbindung per Shuttlebus.
- Der Bahnhof Aberdeen befindet sich auf dem größten britischen Schienennetzes und hat direkte Verbindungen zu den großen Städten wie Edinburgh, Glasgow und London, darunter mit dem Nachtzug Caledonian Sleeper.
- Es gibt sechs Hauptverkehrsstraßen in die und aus der Stadt. Die A 90 ist die wichtigste Nord-Süd-Verkehrsachse und verbindet Aberdeen mit Edinburgh, Dundee, Brechin und Perth im Süden, sowie Ellon, Peterhead und Fraserburgh im Norden. Die A 96 führt nach Elgin und Inverness im Norden und Westen. Die A 93 ist die wichtigste Route nach Westen in Richtung Royal Deeside and Cairngorm. Die A 944 führt auch nach Westen durch Westhill und Alford. Die A 92 war vor dem Bau der A 90 die ursprüngliche Straße nach Süden, sie dient heute als touristische Route. Die A 947 verlässt die Stadt am Dyce und führt in Richtung Newmachar, Oldmeldrum und Turriff schließlich nach Banff.
- Der Hafen Aberdeen ist der größte im Norden von Schottland. Vom Jamieson’s Quay fahren regelmäßig Fähren zu den Orkney- und Shetland Islands.[1]
- Das Unternehmen FirstGroup betreibt die Stadtbusse in der Stadt unter dem Namen First Aberdeen, als Nachfolger von der Gesellschaften Grampian Regional Transport (BRT) und Aberdeen Corporation Tramways (Straßenbahn). Die Stagecoach Group unterhält auch Buslinien in Aberdeen und Aberdeenshire, unter dem Namen Stagecoach Bluebird. Auch andere Busunternehmen (z. B.: Megabus, Citylink) bedienen den Norden und Süden der Stadt.
Wirtschaft
- Traditionell gab es in Aberdeen Fischfang, Textilfabriken, Schiffbau- und Papierindustrie. Diese Branchen wurden weitgehend ersetzt. High-Tech-Entwicklungen, Forschung in der Landwirtschaft und Fischerei sowie die ÖlIndustrie sind weitgehend verantwortlich für den Aufschwung.
- Mit den Schließungen von Donside Papierfabrik im Jahr 2001 und die Davidson Mill im Jahr 2005, sowie der Reduzierung der Belegschaft der Stoneywood Papierfabrik auf ca. 500 Mitarbeiter hat die Papierindustrie deutlich an Bedeutung verloren. Die Textilproduktion endete 2004 mit der Schließung der Firma Richards. Grauer Granit wurde im Rubislaw Steinbruch für mehr als 300 a abgebaut und für den Einbau von Pflastersteinen, Bordsteinen und Bausteine verwendet. So wurde Aberdeen Granit zu Bau der Terrassen der Houses of Parliament und der Waterloo Bridge in London genutzt. Die Granitgewinnung wurde im Jahr 1971 eingestellt.
- Mit der Entdeckung der bedeutenden Ölvorkommen in der Nordsee in den späten zwanzigsten Jahrhunderts, wurde Aberdeen Zentrum von Erdölindustrie in Europa. Mit dem zweitgrößten Heliport in der Welt werden die Bohrinseln vor der Küste bedient, Aberdeen wird oft als die Ölhauptstadt Europas bezeichnet. Es gibt konzertierte Anstrengungen, um Aberdeen Ruf als der Ölhauptstadt Europas zur Energiehauptstadt von Europa zu wandeln. Es wird befürchtet, dass die Ölförderung in den kommenden Jahren schwinden könnte, daher besteht großes Interesse an der Entwicklung neuer Energiequellen und Technologietransfer von Öl in erneuerbare Energie.
- Aberdeen gilt als Einkaufsmetropole im nördlichen Schottland. Die traditionellen Einkaufsstraßen ist die Union Street mit den großen Einkaufszentren St Nicholas & Bon Accord und The Mall Aberdeen. In der George Street finden sich viele indische Läden, sowie Charity Shops. 2009 wurde ein neues großes Einkaufszentrum am Bahnhof eröffnet: UnionSquare.
Ansässige Unternehmen
- Aberdeen Asset Management
- Atlantic Telecom Group
- Dana Petroleum
- First Group
- Ramco Energy
- Sovereign Oilfield Group
- Wood Group
Bildung
In Aberdeen gibt es zwei Universitäten, die University of Aberdeen sowie die Robert Gordon University. Die University of Aberdeen wurde 1495 gegründet und ist damit die drittälteste Universität in Schottland und die fünftälteste im Vereinigten Königreich.
Außerdem gibt es Schulen für Chemie und Ackerbau, eine Kunstschule, theologische Schulen der schottischen Freikirche und der Katholiken und zwei Gymnasien.
Wissenswertes
Um den häuslichen Energieverbrauch bis 2007 um 31 % gegenüber den Werten von 1997 zu senken, ergriff die Stadt Aberdeen die ungewöhnliche Maßnahme, von einem Flugzeug aus Thermalbilder von allen Gebäuden der Stadt zu machen, um daraus zu erkennen, welche Häuser durch mangelhafte Isolierung von Wänden, Fenstern, Dächern oder Warmwassertanks Energie durch Wärmeverlust verschwenden. Die aufgrund der Daten aus dem Jahr 2001 erstellte Karte ist im Internet kostenfrei einzusehen.[10] Ziel ist es Hauseigentümer und die städtischen Behörden zu informieren, in welchen Bereichen Energiekosten und damit auch die Abgabe von Treibhausabgasen gesenkt werden können.[11]
Der Strand von Aberdeen war durch Abfälle aus der Ölindustrie radioaktiv verseucht und wurde im Sommer 2005 deshalb gesperrt.[12] Auf der englischsprachigen Wikipedia-Seite wird das verschwiegen und ohne Belege anders dargestellt: … sand was … sprayed on the beach to replace some of the lost sand.[13]
Partnerstädte
Aberdeen unterhält Beziehungen mit folgenden sechs Partnerstädten:
- Bulawayo, Simbabwe
- Clermont-Ferrand, Frankreich
- Homel, Weißrussland
- London, Vereinigtes Königreich
- Regensburg, Deutschland
- Stavanger, Norwegen
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- John Abell, britischer Komponist
- Richard Alexander, Politiker der Conservative Party
- James Anderson, Pfarrer, Freimaurer
- Alexander Bain, schottischer Philosoph und Pädagoge
- Ian Black, Schwimmer
- Martin Buchan, Fußballspieler
- David Carry, Schwimmer
- Oswald Chambers, Baptistenprediger
- Andrew Considine, Fußballspieler
- Chris Cusiter, Rugby-Union-Nationalspieler
- James Donald, Schauspieler
- John Esslemont, Bahai
- Alexander Ewing, Theologe und anglikanischer Bischof
- David Florence, Kanuslalomfahrer im Einer-Canadier
- Andrew Thomas Gage, Botaniker
- Mary Garden, Opernsängerin (Sopran)
- James Gibbs, Architekt
- David Gill, Astronom
- David Gregory, schottischer Mathematiker
- George Jamesone, Maler
- Denis Law, ehemaliger schottischer Fußballspieler
- Paul Lawrie, Profigolfer
- Annie Lennox, schottischer Popstar, Sängerin der Eurythmics
- William MacGillivray, Naturforscher und Ornithologe
- Karen McCombie, Kinder- und Jugendbuchautorin
- Lisa Milne, Sopranistin
- George Nares, britischer Admiral und Polarforscher
- Scott Neyedli, Triathlet
- Jeannie Robertson, Folk-Sängerin
- Barry Robson, Fußballspieler
- Jonathan Rowson, Schachspieler
- Charles Sangster, Erfinder, Unternehmer
- Michael Sheard, britischer Schauspieler
- Archibald Simpson, schottischer Architekt
- Stuart Tosh, britischer Musiker
- Ron Yeats, Fußballspieler
Literatur
- Die Logan-McRae-Kriminalromanreihe von Stuart MacBride spielt in Aberdeen.
Weblinks
- Offizielle Website der Stadtverwaltung von Aberdeen
- University of Aberdeen
- The Robert Gordon University, Aberdeen
- Volkszählung 2001
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Baedecker (Redaktion): Allianz-Reiseführer. Schottland. 9. Auflage. MairDuMont, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-8297-1068-8
- ↑ 2009 Mid-Year Population Estimate – Aberdeen City (Total Population: 213,810) (PDF-Datei; 12 kB), Population Statistics Branch, General Register Office (Scotland) (Stats and Facts) (englisch)
- ↑ Richard Stephen Charnock: Local Etymology. A Derivative Dictionary of Geographical Names. Verlag Houlston & Wright, Glasgow 1969
- ↑ Alexander Keith: A Thousand Years of Aberdeen. Aberdeen University Press, Aberdeen 1987
- ↑ Chris Brown: The Battle of Aberdeen 1644. Tempus Publishing, Gloucestershire 2002
- ↑ Margaret Ellen Smith, William Hamish Fraser und James Naughtie: Aberdeen, 1800 to 2000: A New History. Tuckwell Press, Edinburgh, 2000
- ↑ Sir William Blackwood (Hg.), ?: Transactions of the Highland and Agricultural Society of Scotland(?). The Royal Highland and Agricultural Society of Scotland, Edingburgh 1871
- ↑ Lib Dems and SNP in Aberdeen deal, BBC-News-Beitrag (englisch)
- ↑ Aberdeen City and Shire, The University of Aberdeen (englisch)
- ↑ Wärmeverlust-Karte Aberdeens, See IT (englisch)
- ↑ The GILDED Project (englisch)
- ↑ Manuskript von Strahlende Quellen – Das radioaktive Geheimnis der Öl- und Gasindustrie, S. 22, Dok 5, Das Feature, wdr5 - Sendung vom 7. März 2010
- ↑ Aberdeen Beach and Queens Links, englischsprachige Wikipedia

