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Theo Kölzer

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Theo Kölzer (* 17. November 1949 in Steckenstein, Kreis Altenkirchen) ist ein deutscher Historiker und Diplomatiker.

Theo Kölzer legte 1968 das Abitur in Wissen ab und studierte von 1970 bis 1976 Geschichte, Anglistik und Pädagogik an der Universität Gießen. 1976 promovierte er in Gießen. Von 1976 bis 1981 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gießen und arbeitete am Codex diplomaticus regni Siciliae mit. Von 1981 bis 1987 war er Hochschulassistent an der Universität Gießen. Dort erfolgte 1987 auch seine Habilitation. In Heidelberg (1988/89) und Marburg (1990/91) hatte er Lehrstuhlvertretungen inne. 1990 war er Dozent an der Archivschule Marburg. Seit 1992 lehrt er als ordentlicher Professor für Mittlere und Neuere Geschichte, Historische Hilfswissenschaften und Archivkunde an der Universität Bonn. Einen Ruf an die Universität Heidelberg lehnte er 1996 ab. 1997 war er Visiting Fellow am Institute for Advanced Study in Princeton. Kölzer erhielt u.a. den Dissertationspreis der Universität Gießen (1976) und den Brüder-Grimm-Preis der Philipps-Universität Marburg (2008).

Kölzers wissenschaftliche Arbeitsschwerpunkte sind die Diplomatik, die Geschichte des Früh- und Hochmittelalters (Deutschland, Frankreich und Italien), insbesondere die Verfassungs- und Kirchengeschichte, sowie kirchliche Rechtsgeschichte. Er gehört der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica an und ist u.a. Mitglied des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte, der Nordrhein-Westfälischen und der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2001 ist er Präsident der Commission Internationale de Diplomatique und seit 2010 korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.[1]

Schriften

Quelleneditionen
  • Das Tafelgüterverzeichnis des römischen Königs (Ms. Bonn S. 1559) (zusammen mit Carlrichard Brühl), Köln/Wien 1979, ISBN 3-412-00979-2.
  • Collectio canonum Regesto Farfensi inserta (Monumenta iuris canonici, Series B: Corpus collectionum, 5), Città del Vaticano 1982, ISBN 88-210-0570-4.
  • Constantiae imperatricis et reginae Siciliae diplomata (1195–1198). (Codex diplomaticus regni Siciliae, 2: Diplomata regum e gente Suevorum 1.2), Köln/Wien 1983, ISBN 3-412-03282-4.
  • Die Urkunden der Kaiserin Konstanze (Constantiae imperatricis diplomata). (MGH Diplomata regum et imperatorum Germaniae 11.3), Hannover 1990, ISBN 3-7752-5335-1.
  • Die Urkunden der Merowinger. 2 Bände (MGH Diplomata regum Francorum e stirpe Merovingica 1-2), Hannover 2001, ISBN 3-7752-5464-1.
Monografien
  • Kaiser Ludwig der Fromme (814-840) im Spiegel seiner Urkunden (Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften, Vorträge G 401), Paderborn 2005, ISBN 3-506-72969-1.
  • Merowingerstudien II. (MGH Studien und Texte 26), Hannover 1999, ISBN 3-7752-5726-8.
  • Merowingerstudien I. (MGH Studien und Texte 21), Hannover 1998, ISBN 3-7752-5721-7.
  • Urkunden und Kanzlei der Kaiserin Konstanze, Königin von Sizilien (1195–1198). Köln/Wien 1983, ISBN 3-412-03482-7.
  • Studien zu den Urkundenfälschungen des Klosters St. Maximin vor Trier (10. – 12. Jahrhundert). (Vorträge und Forschungen, Sonderband 36), Sigmaringen 1989, ISBN 3-7995-6696-1.
Herausgeberschaften
  • Petrus de Ebulo, Liber ad honorem Augusti sive de rebus Siculis. Codex 120 II der Burgerbibliothek Bern. Eine Bilderchronik der Stauferzeit, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-4245-0.
  • Die Staufer im Süden. Sizilien und das Reich. Sigmaringen 1996, ISBN 3-7995-4249-3.

Literatur

  • Franz Gundlach: Catalogus professorum academiae Marburgensis. Teil 3, 1: Inge Auerbach: Von 1971 bis 1991. Fachbereich 01 - 19. Elwert, Marburg 2000, ISBN 3-7708-1159-3, (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 15), S. 161.
  • Theo Kölzer. In: Jürgen Petersohn (Hrsg.): Der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Die Mitglieder und ihr Werk. Eine bio-bibliographische Dokumentation. Thorbecke, Stuttgart 2001, ISBN 3-7995-6906-5, S. 225–229.

Einzelnachweise

  1. Bayerische Akademie der Wissenschaften wählt neue Mitglieder, Pressemeldung im Informationsdienst Wissenschaft vom 5. März 2010, abgerufen am 8. März 2010