Drebach

Gemeinde im Erzgebirgskreis, Sachsen, Deutschland
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Drebach ist eine Gemeinde im Erzgebirgskreis in Sachsen (Deutschland).

Wappen Deutschlandkarte
Drebach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Drebach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 40′ N, 13° 1′ OKoordinaten: 50° 40′ N, 13° 1′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Erzgebirgskreis
Höhe: 477 m ü. NHN
Fläche: 32,86 km2
Einwohner: 4934 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 150 Einwohner je km2
Postleitzahl: 09430
Vorwahlen: 03725, 037341, 037369
Kfz-Kennzeichen: ERZ, ANA, ASZ, AU, MAB, MEK, STL, SZB, ZP
Gemeindeschlüssel: 14 5 21 150
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
August-Bebel-Str. 25 B
09430 Drebach
Website: www.drebach-scharfenstein.de
Bürgermeister: Jens Haustein (CDU)
Lage der Gemeinde Drebach im Erzgebirgskreis
KarteSachsenAmtsbergAnnaberg-BuchholzAue-Bad SchlemaAuerbach (Erzgebirge)Bärenstein (Erzgebirge)Lauter-BernsbachBockauBörnichen/Erzgeb.Breitenbrunn/Erzgeb.BurkhardtsdorfCrottendorfDeutschneudorfDrebachEhrenfriedersdorfEibenstockElterleinGelenau/Erzgeb.GeyerGornau/Erzgeb.GornsdorfGroßolbersdorfGroßrückerswaldeGrünhain-BeierfeldGrünhainichenHeidersdorfHohndorfJahnsdorf/Erzgeb.JohanngeorgenstadtJöhstadtKönigswaldeLauter-BernsbachLößnitz (Erzgebirge)LugauMarienbergMildenauNeukirchen/Erzgeb.Niederdorf (Sachsen)NiederwürschnitzOberwiesenthalOelsnitz/Erzgeb.OlbernhauPockau-LengefeldRaschau-MarkersbachScheibenbergSchlettauSchneeberg (Erzgebirge)SchönheideSchwarzenberg/Erzgeb.SehmatalSeiffen/Erzgeb.Stollberg/Erzgeb.StützengrünTannenbergThalheim/Erzgeb.Thermalbad WiesenbadThumWolkenstein (Erzgebirge)ZschopauZschorlauZwönitz
Karte

Geografie

Das 6 km lange Waldhufendorf Drebach liegt in einem Nebental der Zschopau in einer südwest-nordöstlichen Richtung. Der Ortsteil Scharfenstein liegt im Zschopautal. Der höchste Punkt des Ortes liegt bei 600 m an der Grenze zu Ehrenfriedersdorf und der niedrigste Punkt an der Zschopau bei 340 m.

Nachbargemeinden

Im Osten der Gemeinde liegt Großolbersdorf, im Südosten und Süden Wolkenstein, im Süden Thermalbad Wiesenbad und im Westen Ehrenfriedersdorf und Thum.

Geschichte

Drebach

Als „Drätbach“ erscheint der Ortsname erstmals am 11. August 1385 in der Schenkungsurkunde des Hans von Waldenburg. Dort erscheint der Pfarrer von Drebach unter den Zeugen. Am 8. April 1386 wird Drebach erstmals urkundlich als „Dretebach“ erwähnt. In den Jahren 1518 bis 1587 bringt der Silberbergbau eine reiche Ausbeute. Mit der Reformation 1539 bleibt Drebach eigenständige Parochie mit den Orten Grießbach, Herold und Venusberg. 1588 wird der erste Kirchschullehrer erwähnt und 1600 wird die Kirchschule erbaut. Die Kirche wird 1614 neu errichtet. In den Jahren 1648 bis 1703 ist der Arzt und Heilpraktiker David Rebentrost als Pfarrer in Drebach tätig. Er legt den Grundstein für die Krokuswiesen mit einer Fläche von derzeit 8 ha 1746 wird im Heidelbachtal ein Kalkwerk angelegt. Die ersten Strumpfwirker werden 1785 erwähnt. In den Jahren 1825/1826 erfolgt der Wiederaufbau der bei einem verheerenden Brand am 12. Mai 1823 zerstörten Kirche, des Rittergutes und der Kirchschule. 1866 wird die mittlere Schule, ab 1915 Gemeindeamt, gebaut. 1877 wird die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Die erste Telefonstation wird 1884 errichtet. 1889/1900 werden die Obere und die Untere Schule gebaut. 1896 wird der Rittergutsbezirk mit der Gemeinde vereinigt. Das Kalkwerk wird 1901 stillgelegt. 1909 wird ein Elektrizitätswerk errichtet. 1919 wird mit dem Aufbau einer Straßenbeleuchtung begonnen. 1926 beginnt die Verlegung von Gas- und Wasserleitungen. Die Gasversorgung wird 1928 aufgenommen. In der Nacht zum 15. Februar 1945 werden bei anglo-amerikanischen Bombenabwürfen 11 Häuser zerstört oder beschädigt sowie 5 Einwohner getötet. 1959 wird ein Landkino eröffnet. 1967 wird eine Schule für den gesamten Ort fertiggestellt. Die Einweihung einer Schulsternwarte, auf dem Gelände der Oberschule Drebach, erfolgt im Jahre 1969. Am 1. Juni 1986 eröffnet, anlässlich der 600-Jahr Feier von Drebach, eine neue Sternwarte mit Zeiss-Planetarium. Von 1994 bis 2009 war die Gemeinde Mitglied des Verwaltungsverbandes Grüner Grund.

Scharfenstein

 
Spinnereigebäude zu Scharfenstein, Lithographie 1837

Die Burg Scharfenstein wurde um 1250 von den Herren von Waldenburg auf Wolkenstein errichtet. Die erste urkundliche Erwähnung von Scharfenstein erfolgte am 31. Dezember 1349. In den nächsten Jahren wurde die Burg wiederholt verpfändet. Am 26. Januar 1492 kaufte Heinrich von Einsiedel die Burg Scharfenstein sowie die dazugehörigen Dörfer Grießbach, Großolbersdorf, Grünau, Hohndorf, Hopfgarten und Scharfenstein. Mit der Reformation 1536 gehörte Scharfenstein zur Filialkirche Großolbersdorf der Parochie Wolkenstein. 1575 wurde Großolbersdorf eigenständige Parochie. 1834 bis 1839 wurde eine Spinnerei errichtet. Das Gebäude mit 8 Stockwerken bietete bis zu 600 Arbeitern Beschäftigung. 1837 wurde eine Fabrikschule eröffnet. Um 1850 wurde die „Alte Zschopauer Straße“ oberhalb des Zschopautales errichtet. 1865 bis 1866 wurde die Bahnstrecke der Zschopautalbahn erbaut. Das Schulgebäude wurde in den Jahren 1901/1902 errichtet. 1907 wurde die obere hölzerne Straßenbrücke durch eine steinernes Bauwerk ersetzt. Die Spinnerei brannte 1915 vollständig aus. Das Feuer forderte 9 Tote und 22 Verletzte. Am 1. Juni/2. Juni 1921 brannte der gesamte Wohnflügel und ein Teil des Gesellschaftsflügels der Burg aus. Bis 1923 wurde die Burg nach historischen Vorbildern wieder aufgebaut. 1926 wurde die auf dem Spinnereigelände entstandene Fabrik von den Zschopauer Motorenwerken J. G. Rasmussen AG (DKW) übernommen und ab 1931 erfolgte hier unter der Bezeichnung DKK die Produktion von Kühl- und Kraftmaschinen, sowie später von Kühlschränken. 1927 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet. 1931 musste der Gesamtbesitz des letzten Burgeigentümers Kurt Haubold Alexander von Einsiedel zwangsversteigert werden. 1934 wurde ein Wehr errichtet und 1937 waren sämtliche Haushalte an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen. Auf der Burg wurde 1951 ein Spezialkinderheim für schwererziehbare Jungen eingerichtet, 1967 wurde es in einen Jugendwerkhof für schwererziehbare Jugendliche umgewandelt. 1993 wurde die Burg vom Freistaat Sachsen – Sächsische Schlösserverwaltung übernommen. In der Folgezeit wurde die Burg denkmalgerecht saniert und zum Museum umgebaut. 1995 erfolgte die Eröffnung der verschiedenen Ausstellungen. Erstmals seit 1945 war die Burg wieder für die Öffentlichkeit zuständig. Durch das Augusthochwasser 2002 kam es auch in Scharfenstein zu Schäden. In den Jahren 2002 bis 2004 und 2007 wurde die Zschopautalbahn grundlegend saniert. Am 6. Februar 2005 wurde durch den Landesbischof Jochen Bohl das evangelische Gemeindezentrum in Scharfenstein eingeweiht. Im Mai 2007 wurde die Sanierung der Ortsdurchfahrt Scharfenstein abgeschlossen.

Schulgeschichte

Drebach verfügte bis zur Einweihung der Karl-Marx-Oberschule im Jahre 1967 über drei Schulen, jeweils im unteren, mittleren und oberen Ortsteil. Im Jahre 1600 wurde die erste Kirchschule im Drebacher Niederdorf errichtet. Der Unterricht wurde von Bartolomäus Petzold (1588–1640) durchgeführt. Im Jahre 1823 brennt die Kirche und mit ihr die angegliederte Schule nieder. Bereits ein Jahr später wird eine neue Kirchschule im heutigen Kantorenwohnhaus eröffnet. 1889/1890 wird die untere Volksschule mit vier Klassenräumen errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg findet die Umwandlung in eine Grundschule mit Klassenstufen 1 bis 8 statt. Ein zweites Schulgebäude entsteht in Oberdrebach 1849. Aber bereits 100 Jahre vorher beginnt ein Laienlehrer Kinder in einem Gebäude des Grundstückes Nr. 91 zu unterrichten. 1889/1890 wird ein Neubau mit zwei Unterrichtsräumen errichtet. 1919 wird eine Erweiterung auf fünf Räume vorgenommen, die über drei Gebäude verteilt sind. 1945 wird die Struktur in eine Grundschule mit acht Klassen umgewandelt. Im mittleren Ortsteil wird 1866 ein drittes Schulgebäude mit einem Unterrichtsraum, in dem bis zu vier Jahrgänge gemeinsam in Klassenstärken bis 70 Schülern unterrichtet werden, gebaut. 1893 findet eine Erweiterung um einen Raum statt. 1915 wird das Schulgebäude verkauft und zum Gemeindeamt umgestaltet, welche Funktion es bis heute innehat. 1925 wird das stillgelegte Elektrizitätswerk in der Nähe des Dorfplatzes in eine Turnhalle und Fortbildungsschule mit zwei Räumen umgebaut. In der Folge wird ein Berufsschulverband für Drebach und Venusberg ins Leben gerufen, welcher 1950 bereits wieder aufgelöst wird. Die Turnhalle und die Räume werden anschließend durch die alte Grundschule und später durch die POS, die Mittelschule und die 2006 neugegründete Grundschule genutzt. Im Kühlschrankwerk dkk wurden seit 1951 Lehrlinge zu Haushaltsgroßgerätemonteuren ausgebildet.[2]

Bevölkerungsentwicklung

 
Panorama-Blick auf Drebach, von Norden aus gesehen

Drebach zählt zu den wenigen Dörfern in der Region, das dem allgemein zu beobachtenden Bevölkerungsrückgang im Freistaat Sachsen bislang trotzt. Laut des sächsischen Landesentwicklungsplanes 2006 gehörte es im Zeitraum 2003–2006 zu den wenigen Gemeinden im Freistaat, die einen Geburtenüberschuss aufweisen konnten. Es wird in der Kategorie Geburtenüberschuß bis fünf Kinder pro Tausend Einwohner geführt. So wurden 2005 in Drebach 19 und in Scharfenstein sechs Kinder geboren. Im Folgejahr erblickten in Drebach 26 und in Scharfenstein neun Kinder das Licht der Welt.

 
Die evangelisch-lutherische Kirche

Entsprechend verfügt der Ort über drei Kindertagesstätteneinrichtungen. Im Ortsteil Scharfenstein befindet sich die Tagesstätte „Sonnenschein“ am Burgberg. Im mittleren Teil von Drebach befindet sich die größte Tagesstätte in Trägerschaft der evangelisch-lutherischen Landeskirche. Im oberen Teil des Dorfes befindet sich im Bürgerhaus die Tagesstätte „Löwenzahn“ mit 30 Plätzen in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt Südwestsachsen.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 2005 wurde die Gemeinde Scharfenstein nach Drebach eingemeindet. Am 1. Januar 2010 folgte Venusberg.

Einwohnerentwicklung

Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:

1982 bis 1988

  • 1982 − 4.056
  • 1983 − 4.088
  • 1984 − 4.003
  • 1985 − 3.944
  • 1986 − 3.906
  • 1987 − 3.920
  • 1988 − 3.892

1989 bis 1995

  • 1989 − 3.909
  • 1990 − 3.820
  • 1991 − 3.803
  • 1992 − 3.785
  • 1993 − 3.747
  • 1994 − 3.724
  • 1995 − 3.739

1996 bis 2002

  • 1996 − 3.732
  • 1997 − 3.713
  • 1998 − 3.695
  • 1999 − 3.707
  • 2000 − 3.648
  • 2001 − 3.648
  • 2002 − 3.612

2003 bis 2007

  • 2003 − 3.636
  • 2004 − 3.628
  • 2005 − 3.600
  • 2006 − 3.534
  • 2007 − 3.463
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Politik

Gemeindepartnerschaften

Religion

 
Kirche Drebach
 
Familienfest im Pfarrhof Drebach
 
Gemeindezentrum Scharfenstein

Die kirchlichen Gemeinschaften tragen in Drebach nicht nur zum geistlichen, sondern auch zum kulturellen Leben bei und erbringen Beiträge in der Kinder- und Jugendarbeit im ländlichen Raum. So weist Drebach drei evangelische Konfessionen auf. Im Ortsteil Scharfenstein existiert eine evangelisch-lutherische Gemeinde. Ihr Gemeindezentrum, das am 6. Februar 2005 eingeweiht wurde, befindet sich am Burgberg. Drebach verfügt ebenfalls über eine evangelisch-lutherische Gemeinde der mit der Dorfkirche, dem umgebenden Friedhof und dem Pfarrhof in Nachbarschaft des Rittergutes am unteren Ausgang des Ortes. In der Ortsmitte steht unweit des Rathauses ein kleines Kirchgebäude der evangelisch-methodistischen Gemeinde. Am oberen Ausgang des Dorfes befindet sich darüber hinaus ein Gemeindezentrum der Landeskirchlichen Gemeinschaft.

Die Scharfensteiner Gemeinde gehört gemeinsam mit Hohndorf, Hopfgarten und Grünau zur Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Großolbersdorf. Drebach stellt den Sitz einer eigenen Kirchgemeinde der evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsens dar, zu der weiterhin Venusberg und Griesbach gehören. Bis ins 19. Jahrhundert gehörte auch Herold dazu, wovon noch heute der durch die Neuen Häuser geradewegs nach Herold führende Kirchsteig zeugt.

Das Gemeindezentrum Scharfenstein verfügt nicht nur über einen EC-Jugendkreis, sondern auch über eine Anzahl von sich regelmäßig zum Bibelstudium treffenden Gruppen, wie einen Hauskreis oder einem Rentnerkreis. Daneben wird im Rahmen der Kirchenmusik traditionell eine vielfältige musikalische Betätigung in Form eines Chores und eines Posaunenchores.

In der größeren Kirchgemeinde Drebach sind die Aktivitäten entsprechend umfangreicher. Neben der Trägerschaft des Kindergartens in der Ortsmitte und des Hortes der Grundschule wird ebenfalls ein Rüstzeitheim im Pfarrhof betrieben. Der Pfarrhof befindet sich in der Nähe der Kirche und besteht aus dem Pfarrhaus, einem Nebengebäude und dem am 2. Mai 2004 eingeweihten Gemeindezentrum, das an der Stelle der ehemaligen, zum historischen Pfarrhof gehörenden Pfarrscheune errichtet wurde und daher deren Namen trägt. Im Rahmen der kirchlichen Jugendarbeit wird in der Gemeinde eine Jungschar, eine Junge Gemeinde und eine Volleyballgruppe angeboten. Daneben existieren eine Reihe von Gebetskreisen für verschiedene Zielgruppen.

Besonders aktiv ist die Kirchgemeinde auf musikalischem Gebiet. So treten die Kurrende, der Kirchenchor und der Posaunenchor, die über eine hohe Anzahl Mitglieder verfügen, nicht nur in Gottesdiensten, sondern auch in separaten Veranstaltungen auf, die vor allem in der Oster- und Vorweihnachtszeit stattfinden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bürgerhaus

Das Bürgerhaus wurde im Jahre 2003 in einer ehemaligen, unter Denkmalschutz stehenden Textilfabrik in Oberdrebach Am Zechengrund 4 eingerichtet. Das Ziel der Schaffung dieses Objektes bestand in der Bereichung des kulturellen Lebens im Dorf. Mittlerweile beherbergt das Gebäude die Kindertagesstätte „Löwenzahn“ der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Annaberg/Mittleres Erzgebirge e. V., eine Reihe von Veranstaltungsräumen und einige Wohnungen. Der sich anschließende Garten wurde mit vielseitigen Kräuterrabatten ausgestaltet, die als Anschauungsmaterial für stattfindende Kurse über Kräuteranbau und -nutzung dienen. Bislang fanden unteren anderem Vorträge und Lesungen, Aufführungen von Mundarttheater, Kabarettabende und Taiji- oder auch Tschechischkurse im Bürgerhaus statt. Am 28. Juli 2007 wird im Rahmen des stattfindenden Sommerfestes nach über zwölfjähriger Schließung eine Ortsbücherei im Gebäude wiedereröffnet.

Ausstellungshalle

Die sogenannte Ausstellungshalle wurde in den 1970er Jahren von der LPG Vorwärts als Legehennenstall in Mitteldrebach errichtet. Als das Gebäude seit dem Ende der 80er nicht mehr als Stall genutzt wurde, fanden in ihm mit Regelmäßigkeit Kleintierzuchtausstellungen statt, die ihm zu seinem heutigen Namen verhalfen. Die Gemeinde Drebach renovierte das Gebäude in den 1990er Jahren grundlegend. Seitdem wird es als größter Saal im Dorf für Veranstaltungen mit großen Publikum und/oder Raumbedarf, wie Faschingsveranstaltungen, Volksmusikkonzerte und Kleintierzuchtausstellungen genutzt.

Burg Scharfenstein

Die Burg Scharfenstein befindet sich im Ortsteil Scharfenstein im Tale der Zschopau. Sie beherbergt unter anderem eine Dauerausstellung erzgebirgischer Volkskunst unter dem Titel „Sehnsucht nach dem Licht“ des Hamburger Sammlers Andreas Martin und eine Anzahl von Kunsthandwerkerstuben.

Volkssternwarte und Zeiss-Planetarium

Die Volkssternwarte Drebach zählt mit ihrer Planetariumstechnik (Projektor Zeiss ZKP 3 Skymaster) von Carl Zeiss zu den modernsten Planetarien Deutschlands. Die Innenkuppel hat einen Durchmesser von 11 m und bietet Platz für 70 Zuschauer.

Planetenwanderweg und Erdgeschichtslehrpfad

Der Planetenwanderweg zieht sich auf knapp 6 km von Ehrenfriedersdorf zur Volkssternwarte in Drebach hin. Er verläuft über gut ausgebaute und ausgeschilderte Wege durch die reizvolle Natur zwischen beiden Orten. Der Wanderer kann in Ehrenfriedersdorf mit einem Modell der Sonne beginnen und gelangt nach 5,9 km zum Zwergplaneten Pluto, der im Gelände der Volkssternwarte steht. Der Wanderweg ist im Maßstab 1:1 Milliarde gestaltet. Bänken und Schutzhütten laden zum Rasten und Verweilen ein. Auf dem Wanderweg beginnt außerdem beim Planeten Jupiter ein Erdgeschichtslehrpfad, auf dem im zeitlichen Maßstab von ebenfalls 1:1 Milliarde die Geschichte der Erde durchschritten werden kann. Auf Informationstafeln werden Charakteristika verschiedener Entwicklungsepochen anschaulich beschrieben.

Naturdenkmäler

  • Krokuswiesen

Im März und April sind die Drebacher Krokuswiesen mit Tausenden von Krokus-Blüten ein touristischer Anziehungspunkt für Besucher nicht nur aus Sachsen.

  • Heidelbachtal

Das Heidelbachtal verläuft etwa parallel im Südosten des Tales, in dem Drebach liegt. Es beginnt im Nordosten des Sauberges auf Ehrenfriedersdorfer Flur und zieht sich in nordöstlicher Richtung hin, bis es in der Nähe des Floßplatzes auf Hopfgartner Flur in das Zschopautal mündet. Durchquert man das Tal in südlicher oder südöstlicher Richtung von Drebach kommend, so kann an auf einer Anzahl von Wald- und Feldwegen nach wenigen Kilometern die Ortschaften Neundorf, Falkenbach, Schönbrunn und Wolkenstein erreichen.

Das Tal stellt heutzutage ein unbewohntes und vorwiegend mit Fichten bewaldetes Nebental des Drebacher Tals dar, das vom Heidelbach durchflossen wird. In seinem oberen Teil kann man jedoch mit der Kunstmauer noch Zeugen ehemaligen erzgebirgischen Bergbaus finden. Etwa in der Mitte des Tals befinden sich die sogenannten Fischteiche, an denen alljährlich am Pfingstwochenende das Heidelbachtalfest stattfindet. Im unteren Teil befinden sich die sogenannte Heidelbachmühle und die Försterei, in deren Nähe in früheren Zeiten mehrere Kalköfen standen. Das Heidelbachtal ist ein Naturschutzgebiet, in dem viele einheimische Tier- und Pflanzenarten zu finden sind. So kann man seltene Vogelarten wie zum Beispiel Eisvögel oder Wasseramseln leicht beobachten. Etwa seit dem Jahre 2000 ist in den umgebenden Wäldern eine Herde von etwa 20 Europäischen Mufflons heimisch, die mit etwas Glück in den Morgen- und Abendstunden auf den angrenzenden Feldern beobachtet werden kann. Dank seiner Nähe zum Ort wird das Tal von Einheimischen und Gästen gern für Spaziergänge in der Natur genutzt. Ein Kartenausschnitt zur Lage des Tals ist unten bei den Weblinks zu finden.

Gedenkstätten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftsstruktur

Die Gemeinde verfügt über zwei Gewerbegebiete, eines auf dem ehemaligen dkk-Gelände in Scharfenstein und eines außerhalb der Ortslage Drebach am unteren Ortseingang, die noch nicht vollständig belegt sind. Die lokale Wirtschaftsstruktur wird vorwiegend durch kleinere Handwerksbetriebe charakterisiert. Nach dem Niedergang des beiweiten größten Arbeitgebers in der Region, dem DKK-Werk Scharfenstein, nach der Wende in Foron umbenannt im Zuge der Wende, ist ein Mangel an Industriearbeitsplätzen in der Gemeinde zu beklagen, da auch in den Jahren nach 1990 keine größeren Industrieansiedelungen stattgefunden haben. Die bestehenden mittelständischen Industriebetriebe arbeiten in den Bereichen der Feinmechanik, Elektronik und Werbegestaltung. Ende des Jahres 2002 gelang ein Erfolg mit der Ansiedelung eines mittelständischen Unternehmens aus Nordrhein-Westfalen, das nach eigenen Angaben nach fünf Jahren 100 Arbeitsplätze geschaffen hat.[3] Dennoch sind die zur Verfügung stehenden Flächen in den Gewerbegebieten noch nicht vollständig ausgelastet.
Neben den enormen und abrupten Umstrukturierungen in der Industrie fanden ähnliche Umwälzungen in der Landwirtschaft, jedoch im kleineren Maßstab, statt, so dass neben dem Folgeunternehmen der ehemaligen LPG Vorwärts, der Agrargenossenschaft Drebach, mehrere Wiedereinrichter bestehen. Jedoch führte der rapide Wechsel des Wirtschaftssystems auch in der Landwirtschaft zu einer raschen Freisetzung von Arbeitskräften. Der Tourismus spielt eher eine untergeordnete Rolle. Es existieren eine Reihe von Ferienwohnungen, oft auf Bauerngütern, und zwei Pensionen.

Der VEB DKK Scharfenstein hat als Foron Industriegeschichte geschrieben, indem hier am 15. März 1993 die Produktion des ersten FCKW- und FKW-freien Kühlschrankes „Greenfreeze“ aufgenommen wurde. Dieser war hier mit Unterstützung von Harry Rosin (Dortmunder Hygieneinstitut) und Greenpeace zur Marktreife gebracht worden. Alle anderen Hersteller weigerten sich bis zu diesem Termin, diese die Ozonschicht schützende Kälte- Technik anzuwenden, die danach weltweite Verbreitung und Nachahmung fand. Das Unternehmen erhielt dafür den Deutschen Umweltpreis.[4]

Bildung

 
Der Sportplatz

Drebach verfügt seit dem Jahre 1967 über ein zentrales Schulgebäude, welches sich in der Ortsmitte in der Nähe der Sternwarte und des Sportplatzes befindet. Am 1. Juli 1966 wurde der Grundstein für den Schulneubau gelegt. Am 30. August 1967 fand die Einweihung der Polytechnischen Oberschule (POS) unter dem Namen „Karl-Marx-Oberschule“ für 500 Schüler und 30 Lehrer statt. Die Baukosten beliefen sich etwa auf 2,9 Millionen DDR-Mark. Am 1. Juni 1969 wurden darüber hinaus das Wirtschaftsgebäude mit Speisesaal, Schulküche, Horträume und eine Hausmeisterwohnung fertiggestellt. Im gleichen Jahr erfolgte der Bau der Straße der Jugend zur Schule.
Im Frühjahr 1990 wurde die Schule zu Ehren des mit der Krokussage eng verbundenen Drebacher Pfarrers in „David-Rebentrost-Schule“ umbenannt. Im Jahre 1992 wird die zehnstufige POS nach dem neuen sächsischen Schulsystem in eine sechsstufige Mittelschule umgewandelt. Die Grundschule wird ins benachbarte Venusberg verlagert. In den Folgejahren hat die Schule, wie die Region im Allgemeinen, die Auswirkungen des ausgeprägten Geburtenknickes nach der Wende zu tragen und erfährt einen rapiden Rückgang der Schülerzahl, so dass im Juli 2006 die Mittelschule im Rahmen der sächsischen Schulneuordnung trotz starker Proteste der Bevölkerung geschlossen wird. Im darauffolgenden Monat wird im Schulgebäude eine Grundschule für Schüler aus Drebach und dem Ortsteil Scharfenstein eingerichtet, die im Jahre 2007 von bereits wieder 120 Schülern besucht wird.[3]

Verkehr

In Scharfenstein befindet sich ein Haltepunkt der Zschopautalbahn ChemnitzVejprty. Die Strecke wird von der Erzgebirgsbahn betrieben.

Partnergemeinden

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 11. Februar 2025. (Hilfe dazu).
  2. Wochenspiegel Mittleres Erzgebirge, Nr. 28, 11. Juli 2007, Seite 4.
  3. a b Wochenspiegel Mittleres Erzgebirge, Nr. 28, 11. Juli 2007, Seite 5.
  4. Erfinder des Greenfreeze-Kuehlschrankes mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet – Greenpeace Presseerklärung 21. November 2000, zuletzt abgerufen am 5. März 2010