Jean Baptiste Louis Claude Theodore Leschenault de la Tour (* 13. November 1773; † 14. März 1826) war ein französischer Botaniker und Ornithologe. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Lesch.“.

Australien
Jean Baptiste Leschenault de la Tour war der leitende Botaniker auf der Baudin-Expedition von Nicolas Baudin in Australien zwischen den Jahren 1800 und 1803. Er sammelte ein große Anzahl von Spezies in 1801 und 1802; im April 1803 wurde er derart krank, dass er auf Timor zurückgelassen werden musste. Dadurch war er gezwungen, die nächsten drei Jahre auf Java zu verbringen und unternahm die erste botanische Untersuchung auf dieser Insel, die mit Sicherheit von dem Naturwissenschaftler Carl Peter Thunberg stattfand. Er erreichte Frankreich mit einer großen Sammlung von Pflanzen und Vögeln erst wieder im Juli 1807.
Die Vögel, die Leschenault auf Java fand, wurden von Georges Cuvier und Louis Jean Pierre Vieillot beschrieben und ihr Aussehen wurde von Coenraad Jacob Temminck skizziert. Seine Pflanzensammlung, die er nach Frankreich brachte, garantierte ihm eine Rente durch die französische Regierung.
Indien
Im Mai 1816 reiste Leschenault nach Indien, um Pflanzen zu sammeln und einen botanischen Garten bei Pondicherry zu gründen. er erhielt auch die Erlaubnis von den Briten durch Madras, Bengalen und Ceylon zu reisen. Er schickte zahlreiche Pflanzen und Samen nach Frankreich, die er auf der französischen Insel Réunion sammelte und rekultivierte. Diese Sammlung beinhaltete zwei verschiedene Arten von Zuckerrohr und sechs Baumwollarten. Er kam nach Frankreich im Jahr 1822 zurück und wurde mit dem Orden der[Legion d'Honneur]] ausgezeichnet.
Südamerika
Weniger als ein Jahr nach seiner Ankunft in Frankreich schiffte er sich nach Südamerika ein, wo er Brasilien, Niederländisch-Guayana und Französisch-Guayana bereiste, und Teepflanzen nach Cayenne brachte, der Hauptstadt der französischen Kolonie. Nach nur 18 Monaten war er aufgrund seiner Gesundheit gezwungen nach Hause zurückzukehren.
Namensgebung
Zahlreiche Vögel wurden nach Leschenault benannt, einschließlich des Großer Sandregenpfeifer (Charadrius leschenaultii), Weißscheitel-Scherenschwanz (Enicurus leschenaulti) und Sirkihkuckuck (Phaenicophaeus leschenaultii).
Die Pflanzenart Lechenaultia ist nach ihm benannt.
Literatur
- Biographies for Birdwatchers, Mearns and Mearns, ISBN 0-12-487422-3
- Nicolas Baudin’s Scientific Expedition To The Terres Australes by Steve Reynolds - Marine Life Society of South Australia Inc.
- Edward Duyker François Péron: An Impetuous Life: Naturalist and Voyager, Miegunyah/MUP, Melb., 2006, ISBN 978 0522 85260 8,
- Fornasiero, Jean; Monteath, Peter and West-Sooby, John. Encountering Terra Australis: the Australian voyages of Nicholas Baudin and Matthew Flinders, Kent Town, South Australia, Wakefield Press, 2004. ISBN 1-86254-625-8
- Frank Horner, The French Reconnaissance: Baudin in Australia 1801—1803, Melbourne University Press, Melbourne, 1987 ISBN 0522843395.
Personendaten | |
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NAME | Leschenault de la Tour, Jean Baptist |
ALTERNATIVNAMEN | Leschenault de la Tour, Jean Baptiste Louis Claude Theodore |
KURZBESCHREIBUNG | französicher Botaniker und Ornitologie |
GEBURTSDATUM | 14. Juni 1773 |
STERBEDATUM | 14. März 1826 |