Bernhard Vogel

deutscher Politiker (CDU), Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen
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Bernhard Vogel (* 19. Dezember 1932 in Göttingen) ist ein deutscher CDU-Politiker.

Familie

Sein Vater war ein aus München stammender Professor für Biologie, der in Göttingen lehrte. Bernhard Vogel ist der jüngere Bruder von Hans-Jochen Vogel. Seine lebenslange Ehelosigkeit trägt zu Gerüchten bei, er sei homosexuell, aber diese Gerüchte hat er nie bestätigt.

Leben

Bernhard Vogel besuchte die Volksschule in Gießen und Humanistische Gymnasien in Gießen und München, wo er 1953 sein Abitur machte. Danach studierte er Politologie, Geschichte, Soziologie und Volkswirtschaft in München und Heidelberg, und promovierte schließlich 1960 zum Dr. phil.

Er arbeitete dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politische Wissenschaft an der Universität Heidelberg, seit 1961 auch als Lehrbeauftragter.

Politische Karriere

Bernhard Vogel ist Mitglied der CDU und war 1963 bis 1965 Mitglied im Stadrat von Heidelberg. 1965 wurde er für den Wahlkreis Neustadt/Speyer in den Deutschen Bundestag gewählt.

1967 schied er aus dem Bundestag aus und wurde im Kabinett von Ministerpräsident Peter Altmeier Kultusminister von Rheinland-Pfalz. Dieses Amt behielt er auch im Kabinett von Helmut Kohl, der 1969 zum Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz gewählt worden war. 1967 wird Vogel auch Vorsitzender des Bezirksvorstandes der CDU Pfalz (später Rheinhessen-Rheinland-Pfalz). 1971 wurde er dann auch Mitglied des Landtages von Rheinland-Pfalz. 1974 wurde er Landesvorsitzender der CDU in Rheinland-Pfalz. Ab 1975 gehört er dem Bundesvorstand der CDU an. Nach der Bundestagswahl 1976 wählt ihn der Landtag in Mainz als Nachfolger von Helmut Kohl zum Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz. Er hatte diese Amt bis 1988 inne. Vom 1. November 1976 bis zum 31. Oktober 1977 ist er zugleich Präsident des Bundesrates. Von 1981 bis 1983 war er Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz. Vom 1. November 1987 bis zum 31. Januar 1988 ist er erneut Präsident des Bundesrates.

Auf dem Landesparteitag Ende 1988 kam es zu einem heftigen innerparteilichen Streit in der rheinland-pfälzischen CDU. Der Umweltminister Hans-Otto Wilhelm hatte öffentlich verlangt, das Amt des Ministerpräsidenten von dem des CDU-Landesvorsitzenden zu trennen. Vogel kündigte an, dass er nur beide Ämter gleichzeitig behalten wolle. Als er dann Wilhelm bei der Wahl zum Landesvorsitzenden deutlich unterlag, stellte Vogel sein Amt als Ministerpräsident mit den Worten "Gott schütze Rheinland-Pfalz!" zur Verfügung. Außerdem legte er sein Landtagsmandat nieder. Sein Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten wurde Carl-Ludwig Wagner, der dann bei der Landtagswahl 1991 dem SPD-Kandidaten Rudolf Scharping unterlag.

Von 1983 bis 1993 war er Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung und erneut ab 2001. Am 5. Februar 1992 wird Vogel als Nachfolger des zuürckgetretenden Josef Duchač zum Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen gewählt und ist damit der bisher einzige Politiker, der Ministerpräsident zweier verschiedener Bundesländer war. Ab dem 23. Januar 1993 ist er auch bis 1999 Landesvorsitzender der CDU Thüringen. Da sein Koalitionspartner FDP bei der Landtagswahl 1994 an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, war er gezwungen, eine Große Koalition mit der SPD einzugehen. Bei der Landtagswahl 1999 jedoch kann er mit 51,0 % der Stimmen für die CDU die absolute Mehrheit erringen. Aus Altersgründen trat er am 5. Juni 2003 von diesem Amt zurück. Sein Nachfolger wurde der CDU-Landesvorsitzende und bisherige Fraktionsvorsitzende Dieter Althaus.

Ehrungen