Die Grob Aircraft AG ist nach eigenen Angaben einer der weltweit führenden Hersteller von Flugzeugen aus Verbundwerkstoffen.[1]
Grob Aircraft
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1971 |
Sitz | Tussenhausen, ![]() |
Leitung | Johann Heitzmann (CEO) |
Mitarbeiterzahl | ca. 100 (2007) |
Branche | Flugzeugbau |
Website | www.grob-aircraft.com |
Geschichte
Die Flugzeugproduktion lief unter den Namen Burkhart Grob Luft- und Raumfahrt GmbH & Co. KG, später Grob Aerospace GmbH. Der heute unter dem Namen Grob Aircraft AG (Direktor ist der ehemalige EADS-Manager Johann Heitzmann) tätige Flugzeugbauer in Tussenhausen ist Lizenzhalter für die Grob-Flugzeuge (außer Grob SPn)[2], gehört jedoch dem neuen Besitzer H3-Aerospace.
Ab 1971 begann der Lizenzbau von mehr als 200 Segelflugzeugen vom Typ Schempp-Hirth Cirrus. Ab 1973 wurde dann mit der Fertigung des ersten eigenen Flugzeugs begonnen, der G 102 Astir, die eine ganze Familie von ein- und zweisitzigen Schul-, Strecken- und Kunstflugseglern begründete.
1974 wurde das Flugzeugwerk in Tussenhausen-Mattsies in der Nähe von Mindelheim gegründet. Der Standort München wurde 1976 aufgegeben. Im Jahre 1980 wurden bei Grob täglich 1,5 Flugzeuge fertiggestellt, von denen etwa die Hälfte für den Export bestimmt war. [3]
Anfang der 1980er-Jahre begann bei Grob Luft- und Raumfahrt die Fertigung von motorgetriebenen Luftfahrzeugen, deren erstes der Reise-Motorsegler G 109A war. Ein Problem war die geringe Leistung der damals zur Verfügung stehenden Triebwerke, die einerseits zur Entwicklung des Grob-2500-Motors mit 90 PS führte, der in der ab 1983 gebauten G 109B zum Einsatz kam. Andererseits gab es auch zahlreiche andere Weiterentwicklungen durch externe Firmen (wie z. B. die Firma Korff) mit bis zu 130 PS starken Motoren, die auch zum kostengünstigen Flugzeugschlepp-Start von Segelflugzeugen geeignet sind.
Im Jahr 1993 wurde die Verwicklung der Firma Grob in die sogenannte Amigo-Affäre publik. In diesen behaupteten Bestechungsskandal war u.a. Max Streibl, der damalige Ministerpräsident von Bayern und Freund von Burkhart Grob, verwickelt. Max Streibl wurde vorgeworfen, sich unrechtmäßigerweise beim Bundesministerium der Verteidigung für den Zuschlag des Auftrages für das EloKa-System LAPAS an die Firma Grob eingesetzt zu haben. Des Weiteren soll Streibl beim Bundesministerium für Forschung und Technologie und der Landesanstalt für Aufbaufinanzierung hohe Fördermittel für Grob erschlichen haben. Diese Vorwürfe sind bis heute unbewiesen. Zuvor hatte Grob zwei Urlaubsreisen von Streibl nach Brasilien und Kenia finanziert sowie ihm Parteispenden zukommen lassen. Als Folge der sogenannten Amigo-Affäre trat Max Streibl aufgrund des parteiinternen und öffentlichen Drucks 1993 zurück.
Im Jahr 2006 wurde Unternehmen an die schweizerische Executive Jet Investments AG (Grob Aerospace AG) veräußert.
Im August 2008 stellte das Management der Grob Aerospace GmbH auf Grund von Zahlungsunfähigkeit beim zuständigen Amtsgericht einen Insolvenzantrag.[4] Bis Ende Oktober desselben Jahres konnte die Produktion aufrecht erhalten werden, danach mussten die Mitarbeiter freigestellt werden.[5]
Ende Januar 2009 übernahm H-3 Aerospace mit Hilfe der Fortius Mittelstandskapital AG das Trainingsflugzeug- und Wartungsgeschäft und führt es seitdem als Grob Aircraft AG weiter.[6][7], woraufhin am 1. Februar die Produktion wieder aufgenommen wurde.[5].
Flugzeugtypen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ GROB Legacy auf der Firmenwebsite, Abgerufen am 31. August 2010
- ↑ Wilhelm Unfried: Hoffnungsvoller Neustart für Grob Aerospace. augsburger-allgemeine, 28. Januar 2010, abgerufen am 21. August 2010.
- ↑ Grob soars into the 80s. In: J. M. Ramsden (Hrsg.): FLIGHT international. Band 3708, Nr. 117. IPC Transport Press Ltd., 12. April 1980, ISSN 0015-3710, S. 1126 (pdf, 1,5 MB [abgerufen am 4. Juli 2010]).
- ↑ dpa: Flugzeughersteller Grob Aerospace stellt Insolvenzantrag. aero.de, 19. August 2008, abgerufen am 21. August 2010.
- ↑ a b dpa: Investor für insolventen Flugzeugbauer Grob gefunden. aero.de, 29. Januar 2009, abgerufen am 21. August 2010.
- ↑ AviationWeek: Grob Aerospace Buyer Found. 28. Januar 2009, abgerufen am 21. August 2010 (englisch).
- ↑ Kate Sarfield: SPn light business jet nearer to resurrection. Flight International, 25. März 2009, abgerufen am 21. August 2010 (englisch).