Schirgiswalde

Ort in Deutschland
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Schirgiswalde ist eine Stadt im Landkreis Bautzen im Südosten des Freistaates Sachsen und staatlich anerkannter Erholungsort.

Datei:Schirgiswalde Pa norama.jpg
Schirgiswalde, Stadtansicht vom Mälzerberg (Südosten)
Wappen Karte
Deutschlandkarte, Position von Schirgiswalde hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk: Dresden
Landkreis: Bautzen
Fläche: 8,48 km²
Einwohner: 3.052 (31.12.2004)
Bevölkerungsdichte: 360 Einwohner je km²
Höhe: 342 m ü. NN
Postleitzahl: 02681-2684
Vorwahl: 03592
Geografische Lage: 51° 04' n. Br.
14° 26' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: BZ
Gemeindeschlüssel: 14 2 72 320
Stadtgliederung : 2 Stadtteile/Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 4
02681 Schirgiswalde
Offizielle Website: www.schirgiswalde.de
E-Mail-Adresse: stadt@schirgiswalde.de
Politik
Bürgermeister: Patric Jung (CDU)

Die Stadt Schirgiswalde und die Gemeinden Kirschau und Crostau bilden eine Verwaltungsgemeinschaft.


Geschichte

 
Laubengänge am Markt

Im Jahr 1346 wird das Dorf Schirgiswalde erstmals urkundlich erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort weitgehend zerstört und entvölkert. Um den Wiederaufbau und den wirtschaftlichen Aufschwung zu fördern, erreichte der damalige Grundherr 1665 die Erhebung von Schirgiswalde zur Stadt. Später wurde die kleine Stadt vom Bautzener Domstift erworben, das bis Mitte des 19. Jahrhunderts die Grund- und Gerichtsherrschaft über Schirgiswalde hatte.

 
Umgebindehäuser

Als 1635 die Oberlausitz sächsisch wurde, war Schirgiswalde als Exklave bei Böhmen geblieben. Schirgiswalde wurde deshalb auch wie das übrige Böhmen nach dem Dreißigjährigen Krieg rekatholisiert.

Die Insellage der böhmischen Stadt inmitten sächsischen Gebietes blieb bis 1809 bestehen. In den folgenden 36 Jahren war die staatliche Zugehörigkeit der Stadt ungeklärt, weil langwierige diplomatische Verhandlungen zwischen Österreich und Sachsen über einen Gebietsaustausch nicht gleich zum Ziel führten. Schon Ende des 18. Jahrhunderts wurden von Österreich wie auch von Sachsen Grenzbereinigungen angestrebt. Im Gefolge des für Österreich unglücklichen Krieges gegen Napoleon im Jahre 1809 hatte das mit Frankreich verbündete Sachsen Ende des Jahres 1810 Schirgiswalde militärisch besetzt. Seit dieser Zeit übte Österreich praktisch keine Hoheitsrechte im Städtchen mehr aus, betrachtete es aber nach wie vor zur böhmischen Krone gehörig, da die Einwohner noch an ihren Untertaneneid gebunden waren. Eine formelle Übergabe an Sachsen wurde aber durch den erneuten Kriegsausbruch 1813 (Sachsen an der Seite Frankreichs gegen Österreich und dessen Verbündete) verhindert. Erst 1845 wurde die Übergabe Schirgiswalde abschließend vertraglich geregelt und vollzogen. In der Zwischenzeit gab es in der Stadt keine wirkliche Staatsgewalt, was sich Räuber, Schmuggler und politische Flüchtlinge zu nutze machten.




Städtepartnerschaften


 
Stadtmuseum
 
Barockkirche "Mariä Himmelfahrt"

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Das Stadtmuseum an der Hauptstraße vor dem Stadtpark gelegen, beherbergt Schauwerkstätten alter ortsansässiger Handwerke wie Weberei und Schmiede sowie archäologische Fundstücke und Dokumente zur Stadtgeschichte. Mit Anmeldung beim Pfarrer kann man auch die "Tapetenzimmer" im zum Domstift Bautzen gehörenden ehemaligen Rittergut besichtigen.

Bauwerke

In der Barockkirche "Mariä Himmelfahrt" sind besonders die alten Heiligenfiguren und die Eule-Orgel seheswert.

Ortstypisch sind die Laubengänge am Markt und zahlreiche liebevoll erhaltene Umgebindehäuser.    

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Schirgiswalder Nikolausmarkt
  • Hexenfeuer
  • Äppelfest (Apfelfest mit Krönung der Apfelkönigin)
  • Faschingsumzug
  • Kälberstein-Cup Downhill- und Crosscountry-Wettkampf für Biker


Literatur

  • Stoy, Franz Adolf: Geschichte der Stadt Schirgiswalde. Schirgiswalde 1905.
  • Vieweg, Rolf: Die böhmische Enklave Schirgiswalde zwischen Österreich und Sachsen von 1809 bis 1845. Hamburg 1999.

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