Apollo 14

Dritte bemannte Mondlandung im Apollo-Programm der NASA
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Juli 2005 um 21:19 Uhr durch Asdert (Diskussion | Beiträge) (Ersatzmannschaft). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Apollo-Projekt
Missions-Emblem
Logo der Apollo-14-Mission
Missions-Daten
Mission: Apollo 14
Kommandant:
Pilot der Kommandokapsel:
Pilot der Mondfähre:
Alan Shepard
Stuart Roosa
Edgar Mitchell
Start am: 31. Januar 1971
Landung am: 9. Februar 1971
Dauer: 9 Tage, 0 Stunden
Landeplatz: Pazifik
27.02°S 172.67°W
Mondumkreisungen: 34
Bergungsschiff: USS New Orleans
Mannschaftsfoto
Datei:Crew a14.gif


Apollo 14 Crew

vorherige Mission:

Apollo 13

folgende Mission:

Apollo 15

Apollo 14 war ein bemannter Mondflug im Rahmen des amerikanischen Apollo-Programms.

Alan Shepard richtet die Flagge auf
Landung von Apollo 14
Mondgestein im Nördlinger Rieskratermuseum

Besatzung

Die Astronauten von Apollo 14 waren Alan B. Shepard als Kommandant, und die Piloten Stuart A. Roosa und Edgar D. Mitchell (Pilot der Mondlandefähre). Für Shepard war es der zweite Weltraumflug, nachdem er mit der Mercury-Redstone 3 als erster US-Amerikaner einen Raumflug unternommen hatte. Danach war ihm aufgrund des Ménière-Syndroms, einer Ohren-Druckkrankheit, lange Zeit das Fliegen ärztlich untersagt worden.

Die Ersatzmannschaft waren Eugene Cernan als Kommandant, Ron Evans als Pilot der Apollokapsel und Joe Engle als Pilot der Landefähre.

Die Unterstützungsmannschaft (Support Crew) bestand aus Bruce McCandless, William Pogue und Philip Chapman. Chapman war der erste Astronaut der sechsten Auswahlgruppe, der für eine Mannschaft nominiert wurde. Pogue würde das letzte Mitglied einer Support Crew werden, das später noch für einem Apolloflug nominiert wurde: er startete 1973 mit Skylab 4.

Vorbereitung

Im Schatten des Beinaheunglücks von Apollo 13, welches das gesamte weitere Apollo-Projekt gefährdete, wurden zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen an dem System umgesetzt. Die Mission verlief ohne große Pannen.

Flugverlauf

Start und Hinflug

Der Start der Apollo 14 zum Mond erfolgte am 31. Januar 1971, 16:03 Uhr Ortszeit ab Cape Canaveral, Florida. Probleme bereitete das Flugmanöver, mit dem auf der Hinfahrt die Mondlandefähre 'Antares' an die Nase des Apollo Kommandomoduls 'Kitty Hawk' verbracht wird. Es benötigte sechs Anläufe, bis es gelang.

Auf dem Mond

Als Ziel war das Fra-Mauro-Hochland anvisiert, das eigentlich von Apollo 13 besucht werden sollte. Nachdem ein Problem mit der Bordelektrik der Antares behoben war, wartete ein sehr umfangreiches wissenschaftliches Programm auf die Astronauten. Neben einem erweiterten ALSEP (Apollo Lunar Surface Experiments Package) hatte die Mannschaft eine ganze Reihe kleinerer Messgeräte im Gepäck. Dazu gehörten

  • ein Radioisotope Thermoelectric Gererator (RTG)
  • ein passives seismisches sowie
  • ein aktives seismisches Experiment, welches Ladungen in die Mondoberfläche schoß
  • ein Suprathermal Ion Detector Experiment, zum Aufspüren von Gasen
  • ein Cold Cathode Gage Experiment
  • ein Charged Particle Lunar Environment Experiment, eine Art Mörser
  • ein Laser Ranging Retro-Reflector
  • ein Lunar Portable Magnetometer Experiment,
  • ein Solar Wind Experiment
  • sowie Instrumente zur Untersuchung der Mondgeologie und des Mondgesteins.

Die erste EVA dauerte 5.03 Stunden, in der die Astronauten hauptsächlich die Experimente aufstellten. Der zweite Ausflug am nächsten Tag hatte zum Ziel, am oberen Rand des Cone Kraters, der einen beachtlichen Durchmesser von 300 m hat und 40 m tief ist, Gesteinsproben zu nehmen. Sie erreichten den Krater jedoch nicht. Den erstmals mitgeführten "Modular Equipment Transporter" (MET) durch den tiefen Mondstaub zu bewegen war anstrengend und kostete mehr Zeit und Atemluft als gedacht. Außerdem verliefen sich die beiden Astronauten. In den 4 h 23 min legten die Astronauten rund drei Kilometer Wegstrecke auf dem Mond zurück. Am Ende der letzten EVA wurde Shepard dann auch zum ersten Golfspieler auf dem Mond. Er zog einen Golfball aus seiner Tasche und schlug ihn mittels einer Stange mehrere hundert Meter weit.

Rückflug und Landung

Der Rückflug ging ohne Probleme vonstatten. Am 9. Februar 1971 um 16:05 Uhr wasserte Apollo 14 nur 7 km von der USS New Orleans entfernt im Pazifik.

Bedeutung für das Apollo-Programm

Die Apollo-14-Mission war zu diesem Zeitpunkt die wissenschaftlich erfolgreichste. So lieferte das mitgebrachte Gestein mit einem Gesamtgewicht von 42,9 kg viele wertvolle Informationen zur Datierung des Mondalters. Auch die im Umfeld der Antares aufgestellten Messinstrumente lieferten reichlich Daten. Das Seismometer registrierte beispielsweise Mondbeben vorwiegend dann, wenn der Mond sich am erdnächsten Punkt seiner Bahn, dem im Perigäum befand. Das Gelingen dieser Mission machte dann auch den Weg frei für die Missionen Apollo 15, 16 und 17.

Vor Beginn der Mission hatten die Astronauten im Nördlinger Ries ein field training absolviert, da die vielen Steinbrüche in diesem Gebiet und das dort vorkommende Suevit-Gestein der Oberfläche des Mondes sehr ähnlich sind. Als Dank für die Unterstützung schenkte die NASA der Stadt Nördlingen 1972 einen Mondstein von der Apollo-16-Mission, der im dortigen Rieskratermuseum besichtigt werden kann.

Commons: Apollo 14 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien