Zum Inhalt springen

Aristoteles Onassis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Juli 2005 um 18:55 Uhr durch Hashar (Diskussion | Beiträge) (robot Ergänze: fr). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Aristoteles Sokrates Homer Onassis (Αριστοτέλης Ωνάσης) (* 15. Januar 1906 in İzmir, Türkei; † 15. März 1975 in Paris) war ein aus Kleinasien stammender griechischer Reeder.

Leben

Onassis war der Sohn eines reichen Maklers aus Smyrna (heute Izmir). Als Onassis fünf Jahre alt war, starb seine Mutter. Da sein Vater bald erneut heiratete und sich wenig um seinen Sohn kümmerte, wurde Onassis hauptsächlich durch seine religiöse Großmutter äußerst konservativ erzogen.

Mit 16 Jahren mußte Onassis 1922 wie viele seiner griechischen Landsleute aus der griechischen Enklave Smyrna (heute İzmir) während des Griechisch-Türkischen-Krieges fliehen. Dort versuchte die Familie mehr oder minder vergeblich mit Tabakhandel den Lebensunterhalt zu verdienen. Deshalb wurde Onassis, ausgestattet mit einem Nansen-Pass, mit dem Schiff nach Argentinien geschickt.

Am 16. Oktober 1922 erreichte Onassis Buenos Aires und begann mit 60 Dollar seinen ewig zitierten Aufstieg aus dem Nichts. Da er zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig war, ließ er in seinen Papieren als Geburtsdatum und -ort den 21. September 1900 in Saloniki eintragen. Als Kurier, Telephonist und Hotelpage verdiente in dieser Zeit seinen Lebensunterhalt.

Nebenbei (und vielleicht auch an den Vorschriften vorbei) begann er mit orientalischem Tabak zu handeln. Er war der Erste, der aus Europa Tabak nach Argentinien einführte. Bis dato hatte man diese Ware aus Kuba und den USA bezogen. Mit diesen Geschäften verdiente er seine ersten 100.000 Dollar. Nach zwanzig Jahren bekam er die argentinische Staatsbürgerschaft. Später bekam er die griechische Staatsbürgerschaft zurück und avancierte zum Generalkonsul Griechenlands in Buenos Aires.

Als durch die Weltwirtschaftskrise eine Gruppe kanadischer Reeder in Konkurs gingen, konnte Onassis ihnen ihre sechs größten Schiffe für einen Bruchteil des eigentlichen Werts abkaufen. 1935 stieg er dann im größeren Stil in das Öl-Transportgeschäft ein. Zu Beginn des zweiten Weltkriegs war seine Flotte bereits auf 46 Frachter und Tanker angewachsen. Gegen hohe Leihgebühren vermietete Onassis seine Schiffe bis Kriegsende an die Aliierten. In den Jahren 1948 bis 1956 baute Onassis die weltweit größte private Walfangflotte auf und verkaufte sie dann komplett an ein japanisches Konsortium.

Am 28. Dezember 1946 heiratete er in New York die 17-jährige Athina Tina Livanos, eine Tochter eines bedeutenden griechischen Reeders. Mit ihr hatte er zwei Kinder: Alexander Onassis (1948-1973) und Christina Onassis (1950-1988). Als Onassis' Affäre mit der Opernsängerin Maria Callas bekannt wurde, ließ sich seine Ehefrau 1960 von ihm scheiden. Die Schwester seiner Ehefrau, Eugenia, heiratet einige Monate später den größten Konkurrenten von Onassis, Stavros Niarchos.

Im Frühjahr 1954 schloß Onassis in Dschidda mit König Saud einen äußerst lukrativen Vertrag ab. Onassis verpflichtete sich, den immer größer werdenden Bedarf an Super-Tankern von Saudi-Arabien zu decken. Dafür wurde ihm das Vorrecht des Transports eingeräumt und außerdem war er auch am Verkauf des Öls mitbeteiligt.

Ab 1956 beherrschte Onassis auch das Luftfahrtwesen Griechenlands. In diesem Jahr übernahm er für 21 Jahre die alleinige Geschäftsleitung der staatlichen Fluggesellschaft. Im darauffolgendem Jahr gründete er die Olympic Airways. 1966 eskalierten die jahrelangen Streitigkeiten zwischen Onassis und Fürst Rainier von Monaco. Seit 1953 besaß Onassis - zum Leidwesen des monegassischen Fürstenhauses - die Aktienmehrheit von Societé des Bains. Damit gehörten Onassis faktisch das Spielkasino und fast alle Hotels in Monaco. Im September 1966 zog Onassis die Konsequenzen, verkaufte seine monegassischen Aktien und erwarb damit eine Depositenbank in Genf. Dabei soll es sich um einen Betrag im Minimum von 35 Mio DM gehandelt haben.

Die Tankerflotte (über 70 Schiffe) von Onassis firmierte unter dem Namen Springfield Shipping of Panama und hatte ihren Hauptsitz in Monte Carlo. Als er diese Firma nach Athen verlegte, verlor der Fürst immense Steuereinnahmen. Trotz des Militärputsches 1967 in Griechenland hatte Onassis immer noch gute Kontakte zur griechischen Regierung. Onassis wollte eigentlich beträchtliche Summen in Griechenland investieren, konnte sich aber mit der Junta nicht einigen.

Auch mit der nachfolgenden Regierung unter Karamanlis hatte Onassis seine Schwierigkeiten. Diese wurden erst gelöst, als die Regierung sich einverstanden erklärte, die Fluggesellschaft Olympic Airways rückwirkend zum 1. Januar 1975 zu übernehmen.

Am 20. Oktober 1968 heiratete er Jackie Kennedy, die Witwe des ermordeten amerikanischen Präsidenten. Onassis lernte sie kennen, als sie mit ihrer Schwester, Lee Radziwill zu Gast auf seiner Yacht Christina war. Zwei Jahre später starb seine erste Ehefrau an einer Überdosis Schlaftabletten. Im Januar 1973 stürzte Sohn Alexander mit dem Flugzeug ab.

Im Alter von 69 Jahren starb Aristoteles Onassis am 15. März 1975 in Paris an den Folgen einer Lungenentzündung.

Erbin seines Vermögens wurde seine Enkelin Athina Onassis, Tochter von Christina Onassis und Thierry Roussel.

Zitate von Onassis

  • „Wenn ein Mensch behauptet, mit Geld lasse sich alles erreichen, darf man sicher sein, daß er nie welches gehabt hat.“
  • „Dem Geld darf man nicht nachlaufen, man muß ihm entgegenkommen.“
  • „Ein reicher Mann ist oft nur ein armer Mann mit sehr viel Geld.“