Hefeextrakt ist die gewöhnliche Bezeichnung für Autolysate aus Hefe, also Konzentrationen von Hefezellen, die abgestorben und aufgelöst sind, so dass die Verdauungsenzyme die Proteine in einfachere Substanzen zerlegen. Es handelt sich um ein feines gelbbräunliches wasserlösliches Pulver. Hauptbestandteile sind Peptide, freie Aminosäuren, Purine und Pyrimidine sowie Vitamine der B-Gruppen.
Hefeextrakte werden in Maggi-Würze, Vegemite, Marmite, Instantbrühen und Gewürzzubereitungen verwendet. Für die Herstellung von Pillen ist Hefeextrakt ein häufiger, fast obligater Bestandteil. Autolysierte Hefe ist auch eine primäre Quelle für Mononatriumglutamat für die Nahrungsmittelindustrie. Da Hefeextrakt freies Glutamat nicht in isolierter Form enthält, besitzt es keine E-Nummer und gilt nach Gesetz nicht als Geschmacksverstärker.
Hefeextrakte sind keine natürliche Quelle von Cyanocobalamin (Vitamin B12), obwohl viele Marken mit Vitamin B12 versetzt sind. Wer diese Produkte aus ernährungsphysiologischen Gründen verwenden möchte (z. B. zur Ergänzung einer veganen Ernährung), sollte die Ernährungsinformationen des Herstellers beachten.
In der Bakteriologie wird Hefeextrakt als Basis für Nährlösungen verwendet. Insbesondere sein hoher Gehalt an Vitaminen der B-Gruppe ist von Interesse.