Georgi Apollonowitsch Gapon

russischer Pope
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Georgi Apolooniewitsch Gapon (1870 - 11. April 1906) war ein Sankt Petersburger Pope, der eine wichtige Rolle in der Russischen Revolution von 1905 spielte.

Der orthodoxe Priester wirkte in der Arbeiterbewegung und rief die Versammlung der Russischen Fabrikarbeiter in Sankt Petersburg ins Leben, die allerdings schnell von der Geheimpolizei Ochrana unterwandert wurde. Während des Russisch-Japanischen Krieges nahmen die Proteste gegen die Zarenherrschaft auch in Petersburg zu und eskalierten am so genannten Petersburger Blutsonntag vom 22. Januar 1905 (n. St.). An diesem Tag führte Gapon einen Demonstrationszug von über 30.000 Arbeitern (andere Angaben: 140.000) zum Winterpalais, um Zar Nikolaus II. eine Bittschrift mit Forderungen nach sozialen Reformen zu überbringen. Dieser ließ die friedliche Versammlung, die sogar Bilder des Zaren prozessionsartig mitgeführt hatte, zusammenschießen, wobei über 1.000 Demonstranten ums Leben kommen. Gapon konnte sich retten und exkommunizierte daraufhin den Zaren, musste dann aber außer Landes gehen, wo er Kontakte zu sozialistischen Exilgruppen aufnahm. Nach Erlass des Oktobermanifestes kehrte er nach Russland zurück. Dort wurde er allerdings verdächtigt, Agent provocateur der Ochrana zu sein, was 1906 zu seiner Ermordung durch den Sozialisten Pinhas Rutenberg in Finnland führte.