Glogonj (serbisch-kyrillisch Глогоњ, deutsch (veraltet) Glogon, ungarisch Galagonyás, rumänisch Glogoni) ist ein zur Opština Pančevo gehörendes Dorf mit 3.475 Einwohnern (Stand: Volkszählung 1991[1]) in der Vojvodina, Serbien.
Глогоњ Glogonj | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | ![]() | |||
Provinz: | Vojvodina | |||
Okrug: | Južni Banat | |||
Koordinaten: | 44° 59′ N, 20° 31′ O | |||
Höhe: | 75 m. i. J. | |||
Fläche: | 42,91 km² | |||
Einwohner: | 3.475 (2002) | |||
Bevölkerungsdichte: | 81 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 26202 | |||
Kfz-Kennzeichen: | PA |


Lage
Der Ort liegt etwa 20 km nordwestlich von Pančevo am östlichen Ufer des Temesch. Laut Zensus setzt sich die Bevölkerung aus 19 Nationalitäten zusammen, wobei Serben (58,3 %), Mazedonier (23,7 %) und Rumänen (7,1 %) die größten Volksgruppen bilden.
Archäologische Funde
Archäologische Funde (drei Bronzearmbänder, eine Medaille, Teile eines Panzers, eine Granate aus gebranntem Ton) bezeugen die Existenz einer menschlichen Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Glogonj schon während der Bronzezeit.
Aus der Römerzeit wurden ein Metallarmband, Töpferwaren aus gebranntem Ton sowie ein komplettes Küchenregal mit Tongeschirr gefunden. Zwei Steinsärge bezeugen die Beisetzungen hoher römischer Heerführer.
Ferner wurden bei Ausgrabungen zwei Skelette mit Schmuck und Waffen aus der Hunnenzeit (11. bis 12. Jahrhundert) gefunden.
Geschichte
Die erste schriftliche Aufzeichnung über das Dorf stammt aus dem Jahre 1586, als Glogonj auf einer Landkarte als bewohnter Ort, der zum Sandschak Pančevo gehörte, vermerkt wurde. 1660 war Glogonj erstmals im Kataster von Pécs eingetragen. Im Jahr 1716 bestand es aus zehn Häusern. 1723 wurde Gloganski von Graf Claudius Florimund Mercy als öde und verlassene Ortschaft aufgelistet.
Ab 1774 erreichten die ersten deutschstämmigen Einwanderer Glogonj. Die erste Schule und eine katholische Kirche wurden im Jahre 1775 eröffnet. 1841 wurde die neue katholische Kirche gebaut.
1781 wurden die ersten Rumänen aus Žitište angesiedelt. Um 1794 kamen Rumänen aus der Stadt Sibiu nach Glogonj. 1800 wurden weitere 16 rumänische Familien aus Klek und Jankahid (Ortsteile von Lazarfeld) angesiedelt. 1806 wurde die rumänisch-orthodoxe Pfarrei gegründet und 1840 die rumänisch-orthodoxe Kirche gebaut. 1911 entstand die heutige rumänisch-orthodoxe Kirche in byzantinischem Stil.
Demographie
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte Glogonj etwa 2.200 Einwohner.[2] Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden viele ethnische Deutsche aus Glogonj vertrieben und später Migranten aus Mazedonien angesiedelt.[3]
Die nationale Struktur sah 2002 wie folgt aus:
- Serben 2400 Personen (75,51 %),
- Mazedonier 367 Personen (11,54 %),
- Rumänen 156 Personen (4,90 %),
- Jugoslawen 106 Personen (3,33 %),
- Ungarn 26 Personen (0,81 %),
- Roma 17 Personen (0,53 %)
- Kroaten 6 Personen (0,18 %),
- Slowaken 6 Personen (0,18 %),
- Montenegriner 2 Personen (0,06%),
- ostali 12 Personen (0,33 %),
- nepoznato 68 Personen (2,13 %),

Weblinks
- Private Website über Glogonj
- glogonj.blogspot.com, Siedlung Glogonj
Einzelnachweise
- ↑ Angaben zur Bevölkerungszahl auf geocities.com
- ↑ Thiele, J.C.: Das Königreich Ungarn. Ein topographisch-historisch-statistisches Rundgemälde, Band 4, Kaschau 1833, S 222.
- ↑ Trifunoski, Jovan F.: O posleratnom naseljavanju stanovnistva iz NR Makedonije u tri banatska naselja: Jabuka, Kacarevo i Glogonj, Novi Sad: Matica Srpska, 1958.