Carrefour ist ein international tätiges französisches Unternehmen im Einzelhandel. Es ist das größte Einzelhandelsunternehmen Europas und nach Wal-Mart das zweitgrößte weltweit. Weitere bedeutende Wettbewerber von Carrefour sind die Metro und Tesco.
Carrefour
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Rechtsform | Société Anonyme |
ISIN | FR0000120172 |
Gründung | 1959 |
Sitz | ![]() |
Leitung | Lars Olofsson |
Mitarbeiterzahl | 495.000 (2009) |
Umsatz | 86,967 Mrd. € (2009) [1] |
Branche | Einzelhandel |
Website | www.carrefour.com |
Unternehmen
Ende 2007 betrieb das Unternehmen 14.991 Filialen in zahlreichen Ländern und beschäftigte 456.000 Mitarbeiter. Der Umsatz betrug im Jahr 2007 83,3 Milliarden Euro.[2]
Carrefour wurde im Jahr 1959 gegründet. Im Jahr 1963 entwickelte Carrefour das Konzept der Hypermarchés. Das Unternehmen expandierte 1969 nach Belgien, 1973 nach Spanien und 1975 nach Brasilien. 1976 nützte Carrefour die Eröffnung Shopping City Süd zu Expansion nach Österreich, blieb aber dort nach anfänglichen Erfolgen, bei seinen Umsatzzahlen hinter seinen Erwartungen zurück, und beendete sein Engagement in Österreich. Ein Expansionsversuch nach Deutschland (Mainz) im Jahr 1977 scheiterte ebenso, trotz der grundsätzlich frankophilen Einstellung der Bevölkerung von Mainz.
Seit 1970 ist Carrefour an der Pariser Börse notiert. 1997 waren allein in Frankreich 123.400 Mitarbeiter beschäftigt. Der Umsatz betrug im gleichen Jahr 169.269 Millionen Francs. Im Jahr 1999 fusionierten Carrefour und Promodès.
2008 musste sich das Unternehmen vom Schweizer Markt auf Grund nicht ausreichender Rentabilität seiner Läden zurückziehen. Die Schweizer Filialen wurden gegen Zahlung von 470 Millionen Franken an Coop verkauft.[3]
Im Wesentlichen gibt es folgende Ladentypen:
- Hypermarché: Sehr große Supermärkte (Hypermärkte) mit 5.000 bis 23.000 Quadratmetern Ladenfläche und mit bis zu 70.000 Artikeln.
- Supermarché: Supermärkte mit 1.000 bis 2.000 Quadratmetern Ladenfläche.
- Harddiscounter: Kleinere Geschäfte mit 200 bis 800 Quadratmetern Ladenfläche, die Grundgüter für den täglichen Bedarf zu günstigen Preisen anbieten.
Marken
Folgende Marken gehören zur Carrefour-Gruppe:
- 8 à Huit: 800 kleinere Frischmarkt-Filialen in Frankreich mit 70 bis 400 Quadratmetern Größe mit zahlreichen Fertigprodukten.
- Carrefour: 730 sehr große Supermärkte (Hypermarché) mit einer Fläche von bis zu 20.000 Quadratmetern und bis zu 70.000 Artikeln im Sortiment.
- Carrefour Expres: 114 Supermärkte in der Türkei (Zusammenschluss aus Champion, Gima und Endi).
- Champion: Über 1.000 Supermärkte mit etwa 1.500 Quadratmetern in Frankreich, Belgien, Spanien, Polen, Griechenland, Tunesien, Argentinien und Brasilien.
- Dia: 3.700 Harddiscount-Filialen mit etwa 500 bis 770 Quadratmetern Verkaufsfläche in Spanien, Portugal (unter dem Namen Minipreço), Griechenland, Argentinien, in der Türkei und in Brasilien. Angeboten werden bis zu 2.000 Artikel. Einige Filialen werden von Franchisenehmern betrieben.
- diperdi: Supermärkte in Italien
- Ed: 459 Harddiscounting-Filialen mit 300 bis 1.000 Quadratmetern in Frankreich.
- GB: 271 Supermärkte in Belgien
- GS: 371 Supermärkte in Italien.
- Norte: 141 Supermärkte in Argentinien.
- Prodirect: Lieferservice für die Gastronomie.
- Promocash: 130 Abholgroßmärkte für Händler und Gastronomie in Frankreich.
- Proxi: 1.310 sehr kleine Supermärkte mit 80 bis 200 Quadratmetern.
- Shopi: 600 kleinere Supermärkte in Frankreich mit einer Fläche von 400 bis 900 Quadratmetern. Angeboten werden bis zu 6.500 Artikel, davon 3.500 Frischprodukte und 1.000 Eigenmarken-Produkte.
Länder
Das Unternehmen betreibt in folgenden Ländern eigene Filialen:
Ägypten, Argentinien, Belgien, Brasilien, Bulgarien, China, Dominikanische Republik, Frankreich, Griechenland, Indonesien, Italien, Japan, Jordanien, Katar, Kolumbien, Malaysia, Marokko, Mexiko, Niederlande, Oman, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Saudi Arabien, Singapur, Spanien, Südkorea, Syrien,Taiwan, Thailand, Tunesien, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate, Zypern.
Aus Tschechien und der Slowakei hat sich Carrefour wieder zurückgezogen und den Markt Tesco im Austausch mit Taiwan überlassen.[4]
Weblinks
Einzelnachweise