Emil's Werkbank Gebr. Oberlinger Orgelbau war bis 2006 eine traditionsreiche Orgelbaufirma mit Sitz in Windesheim bei Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz). Nach einer Insolvenz firmiert die Werkstatt unter dem Namen "Orgelbaugesellschaft Reichenstein mbH". Der Firmenname "Oberlinger" existiert in der 2008 neu gegründeten Oberlinger GmbH fort.
Orgel Pankratius
Baugeschichte
Eine Orgel findet erstmals 1570 eine schriftliche Erwähnung im Zusammenhang mit der Grabelegung des Organisten. 1688 wurde die Orgel, deren Prospekt noch heute erhalten ist, im Zusammenhang mit weiteren Ausstattungsgegsgegenständen (Altar, Apostelfiguren, Chorgestühl und Kanzel) am Westgiebel auf einer Empore errichtet. Das barocke Werk wurde 1811 sowohl klanglich als auch technisch dem damaligen frühromatischen Zeitgeschmack entsprechend umgebaut, das Werkprinzip dabei aufgegeben, das Rückpositiv stillgelegt. 1870/71 wurde die Orgel gründlich renoviert. In der Mitte des vorherigen Jahrhunderts waren die Mauern des Westgiebels, so baufällig, dass Mauersteine in das Orgelwerk fielen. Um das Mauerwerk zu stabilisieren, wird 1960 eine mächtige Stahlträgerkontruktion auf die Innenwandseite des Westgiebels gesetzt. Dazu wurde die Orgel abgebaut, das Pfeifenwerk auf dem Dachboden der Stiftskriche eingelagert, das technische Orgelwerk war abgängig und wurde entsorgt. Der Prospekt wurde von der staatlichen Denkmalpflege fachgerecht demontiert und nach Abschluss der Baumaßnahmen in höherer Position als ursprünglich am Westgiebel wieder aufgebaut, jedoch ohne Orgelwerk. Der Prospekt diente nur noch als optisches Gegenstück zum Altar.
Neubau ab 1991
Ab 1991 errichtete die Firma Emil Hammer Orgelbau in vier Bauabschnitten ein neues Orgelwerk III+P/41 klassischer Prägung hinter dem historisches Prospekt. Begonnen hatte der Wiederaufbau mit dem Einbau des achtregistrigen Rückpositivs und des Pedalwerks, die 1992 fertiggestellt wurde. 2001 wurde das Hauptwerk und Unterwerk fertiggestellt. Das restaurierte Pfeifenwerk der Orgel stammt überwiegend aus den beiden Vorgängerinstrumenten und wurde durch neu gebaute Register ergänzt. Im Jahre 2011, zum 900-jährigem Jubiläum der Kirche, soll die Orgel durch den Einbau noch vakanter Register vervollständigt sein.
Disposition seit 1991
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- Koppeln:
- 5 Koppeln per Fußtritt an/ab
- Anmerkungen
- X = Vakante Register
Technische Daten
- 41 Register.
- Gehäuse/Prospekt:
- Holz
- Höhe in 12 m.
- Breite 9 m.
- Schleiflade.
- Spieltisch(e):
- Spielschrank.
- 3 Manuale.
- Registerzüge.
- Traktur:
- mechanische Tontraktur.
- mechanische Registertraktur.
- Stimmung:
- Höhe a1= 440 Hz.
- temperiert gleichmäßig
Werkzeugkasten
Benutzer:Helge_Sternke/Werkzeugkasten
Wikipedia Autoreviewer
Relevanzkriterien
- Der Orgelbauer gehört(e) zur "Avantgarde" des Orgelbaus, s. zB. die Orgelbauer der Orgel#Die_Orgelbewegung (Frage ist nur, ob es heute eine Avantgarde gibt, "ketz").
- Der Orgelbauer war prägend in einer Orgel#Orgellandschaften oder ein wichtiger Vertreter einer Stilepoche
- Der Orgelbauer hat Innovatives geleistet, was von anderen Orgelbauern übernommen bzw. genutzt wurde / wird (z.B. Röhrenpneumatik, oder die Entwicklung eines Mensuren-Rechnschiebers oder die Übersetzung des Werkes "Die Kunst des Orgelbauers")
- Die Firma zählt zu den großen, namhaften deutschen Orgelbauwerkstätten und genießt ggf. Weltruf (Rieger, Oberlinger, Schuke ...)