Płoty (deutsch Plathe) ist eine polnische Kleinstadt mit Sitz einer Stadt- und Landgemeinde in der Woiwodschaft Westpommern, Powiat Gryficki.
Płoty | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Westpommern | |
Powiat: | Gryfice | |
Fläche: | 4 km² | |
Geographische Lage: | 53° 47′ N, 15° 15′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 4324305044
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Einwohner: | 4,070 (31. Dez. 2009[1]) | |
Postleitzahl: | 72-310 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 91 | |
Kfz-Kennzeichen: | ZGY | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DK 6 Kołbaskowo ↔ Pruszcz Gdański | |
DW 108 Parłówko ↔ Płoty | ||
DW 109 Mrzeżyno ↔ Płoty | ||
Eisenbahn: | PKP-Linien 402 Goleniów–Kołobrzeg–Koszalin | |
Nächster int. Flughafen: | Stettin-Goleniów | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadt- und Landgemeinde | |
Gminagliederung: | 36 Ortschaften | |
19 Schulzenämter | ||
Fläche: | 239 km² | |
Einwohner: | Ungültiger Metadaten−Schlüssel 4324305044 (Fehler: Ungültige Zeitangabe)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator < Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 4324305044 | |
Verwaltung (Stand: 2009) | ||
Bürgermeister: | Marian Maliński | |
Adresse: | pl. Konstytucji 3 Maja 1 72-310 Płoty | |
Webpräsenz: | www.ploty.pl |
Geografische Lage
Der Ort liegt im Nordwesten der Woiwodschaft Westpommern, 75 Kilometer nordöstlich von Stettin am Fluss Rega, der oberhalb der Stadt zu einem Stausee aufgestaut wurde. Die Nachbarstädte sind Nowogard und Gryfice, beide über die Landesstraße 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28) bzw. die Woiwodschaftsstraße 109 (ehemalige Reichsstraße 161 zu erreichen, die durch Plathe führen.
Im Ort kreuzen sich die Bahnlinien Nr. 402 Goleniów (Gollnow)– Kołobrzeg (Kolberg)– Koszalin (Köslin) und Nr. 420 von Worowo (Wurow) nach Wysoka Kamieńska (Wietstock). Letztere Bahnstrecke ist nicht mehr in Betrieb.
Geschichte
Das Stadtbild von Płoty prägen zwei Burgen, die darauf hinweisen, dass die Stadt zeitweise von zwei Burgherren beherrscht wurde. Dies war von 1577 bis 1731 als der Fall, als sowohl die Familien von der Osten als auch die Familien von Blücher sich die Herrschaft über Plathe teilten.
In Plathe wurden bei Grabungen arabische Münzen aus dem 10. Jahrhundert gefunden, die vermuten lassen, dass sich dort schon sehr früh ein Handelsplatz befunden haben muss. Im Zuge der von den pommerschen Herzögen veranlassten Ostkolonisation wurde Dubslaw von Woedke im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts mit der Besiedlung am Mittellauf der Rega beauftragt. Unter Herzog Barnim I. erhielt die Siedlung Plathe das lübische Stadtrecht, 160 Hufen Landbesitz und für zwölf Jahre Abgabenfreiheit. Im Vertrag von Vierraden gab Herzog Bogislaw IV. 1284 die Stadt an die Adelsfamilie von Wedell ab. Diese veräußerte Plathe 1367 weiter an die Familie von der Osten.
190 Jahre später, im Jahr 1577, war Wedige von der Osten gezwungen, die Familienburg und einen Teil der Stadt an Hermann von Blücher zu verkaufen. Von der Osten baute sich ein paar hundert Meter von seinem alten Schloss entfernt ein neues Schloss, das der Familie bis zur Vertreibung 1945 gehörte. Das jetzige "neue Schloss" ist jedoch erst ein Bau des frühen 20. Jahrhunderts. Die geteilte Herrschaft über Plathe endete, als Matthias Konrad von der Osten 1731 die letzte Erbin der Familie von Blücher heiratete und damit die beiden Besitztümer vereinigt wurden.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verschaffte der preußische Kammerherr Friedrich Wilhelm von der Osten der Stadt Plathe landesweite Geltung mit der von ihm geschaffenen „Pommerschen Bibliothek“, die mit 12.000 Büchern, zahlreichen Gemälden und Gobelins zu den größten privaten Sammlungen in Pommern zählte. Sie wurde bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter staatlichen Schutz gestellt und so vor Zerstreuung bewahrt. Die kam allerdings im Frühjahr 1945, als es dem damaligen Besitzer nur gelang, einen Teil zu evakuieren. Größere Teile der Bibliothek befinden sich deshalb heute in der Universitätsbibliothek Łódź, ein Teil der Handschriftensammlung im Landesarchiv Greifswald (Rep. 42 Plathe) und Teile der sonstigen Kunstsammlungen, z. B. die Porträts der pommerschen Herzöge, im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald.
Ab 1818 befand sich Plathe in dem durch die preußische Verwaltungsreform geschaffenen Kreis Regenwalde. Durch die 1882 fertig gestellte Eisenbahnstrecken nach Altdamm und Greifenberg i. Pom. wurde der Anschluss an das pommersche Bahnnetz geschaffen. Im Gegensatz zu anderen Städten in der Nachbarschaft siedelte sich trotz des Bahnanschlusses nur wenig Industrie an. Nach Beendigung des Ersten Weltkrieges entstanden an den Ausfallstraße neue Wohnsiedlungen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Schlossanlagen durch Karl von Bismarck-Osten zur größten Schloss- und Parkanlage Hinterpommerns ausgebaut. Im März 1945 besetzte die Rote Armee die Stadt kampflos, die deutschen Bewohner wurden bis zum Juli vertrieben.
Einwohnerentwicklung
Sehenswürdigkeiten
Auch heute noch stehen die beiden Schlösser derer von Osten und von Blücher. Das Ostensche Schloss ist ein dreigeschossiger Bau mit rechtwinklig angebauten Flügeln. Das 1869 durch Brandstiftung zerstörte Blücherschloss wurde nach 1945 wieder hergestellt. Es ist ein dreigeschossiger Bau, der mit Säulen und Löwenköpfen verziert ist.
Städtepartnerschaften
Es besteht eine Städtepartnerschaft mit der schleswig-holsteinischen Stadt Niebüll.
Persönlichkeiten
- Amandus Karl Vanselow (1699–1771), Bürgermeister von Plathe und Verfasser pommerscher Personenlexika, verstarb in Plathe am 5. Juli 1771
Gmina Płoty
Die Stadt- und Landgemeinde Płoty umfasst eine Fläche von 239 km² bei einer Zahl von etwas mehr als 9.000 Einwohnern.
Zur Gmina Płoty gehören 19 Ortsteile („Schulzenämter“) bei 36 Ortschaften:
Ortsteile:
Übrige Ortschaften:
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Persönlichkeiten
- Marie von Thadden-Trieglaff (*1822 im heutigen Ortsteil Kardemin, † 10. November 1846 ebenda), Förderin der pommerschen Erweckungsbewegung, Freundin von Otto von Bismarck
Verweise
Literatur
- Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Sändig Reprint Verlag, Vaduz 1996 (unveränderter Neudruck der Ausgabe von 1865), ISBN 3-253-02734-1, S. 296-299.
Weblinks
- Website der Stadt (polnisch)
Fußnoten
- ↑ Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ – STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 31. Dez. 2009 (WebCite)
- ↑ Ungültiger Metadaten-Schlüssel
4324305044