Stephan Oettermann

deutscher Literaturwissenschaftler, Kulturhistoriker, Ausstellungsmacher und Publizist
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Stephan Oettermann (* 5. November 1949 in Detmold) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler, Kulturhistoriker, Ausstellungsmacher und Publizist. Als Sammler verfügt er über eines der größten privaten Archive zur Unterhaltungskultur des 19. Jahrhunderts.

Leben und Wirken

Stephan Oettermann studierte Anglistik, Neuere Deutsche Literatur, Politik und Pädagogik an der Philipps-Universität in Marburg. Er promovierte dort 1979 mit einer Arbeit über das Panorama. Nach einigen Jahren als freier Autor (unter anderem für das Kursbuch und für den Spiegel) arbeitete er als Assistent des Filmregisseurs Uli Edel.

Zusammen mit seiner Frau Sibylle Spiegel kuratierte er in den 1990er Jahren Ausstellungen zur Kulturgeschichte, darunter Georg Christoph Lichtenberg 1742–1799 Wagnis der Aufklärung in Darmstadt und Göttingen (1992) und Friedrich Nietzsche in Weimar (2000). Nach dem Tod seiner Frau im Jahr 2002 gab er die Ausstellungstätigkeit auf und arbeitet seither als Stadtarchivar in Gerolzhofen.[1]

Stephan Oettermann hält eine der größten Privatsammlungen an Archivalen und Literatur zur Unterhaltungskultur des 19. Jahrhunderts, deren Bestände er gelegentlich auch in überregionalen Ausstellungen präsentiert. Sein Werk Das Panorama. Die Geschichte eines Massenmediums, erschienen 1980,[2] wurde zum Standardwerk über die im 19. Jahrhundert populären perspektivischen Rundbilder und erschien in amerikanischer Übersetzung 1997 in New York.[3]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Zeichen auf der Haut. Die Geschichte der Tätowierung in Europa. Syndikat, Frankurt am Main 1979 (Taschenbücher Syndikat EVA. 61). - 3. Aufl. Europäische Verlags-Anstalt, Hamburg 1994, ISBN 3-434-46221-X (EVA-Taschenbuch. 221). Auch Übersetzung ins Schwedische 1984, ISBN 91-7139-280-7.
  • Das Panorama. Die Geschichte eines Massenmediums. Syndikat, Frankurt am Main 1980, ISBN 3-8108-0152-6 (Zugleich Universität Marburg, Diss. 1979). Übersetzung ins Englische: Stephan Oettermann: The panorama. History of a mass medium. Zone Books, New York 1997, ISBN 0942299833. Übersetzt von Deborah Lucas Schneider. (Literaturverzeichnis S. 383–401).
  • Die Schaulust am Elefanten. Eine Elephantographia Curiosa. Syndikat, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-8108-0203-4 (Literaturverzeichnis S. 191–207).
  • Läufer und Vorläufer. Zu einer Kulturgeschichte des Laufsports. Syndikat, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-434-46040-3 (Taschenbücher Syndikat EVA. 40).
  • Stephan Oettinger, Jan J. Seffinga: Adolph-Friedländer-Lithos. Ein Verzeichnis nach Nummern. Oettermann, Gerolzhofen 2002, ISBN 3-931177-03-3 (Studien und Quellen zur Geschichte der Vergnügungskultur. Heft 4).
  • Bio-bibliographisches Lexikon der Zauberkünstler. Edition Huber, Offenbach am Main 2004, ISBN 3-921785-86-3.

Einzelnachweise

  1. Wie der Gerolzhöfer Stephan Oettermann die Stars der Rummelplätze vor dem Vergessen bewahrt. Mainpost 4. Juni 2009 (mit Angaben: Zur Person; abgerufen am 21. August 2010)
  2. Harald Wieser: Kino des 19. Jahrhunderts. (Rezension) In: DER SPIEGEL 50/1980, S. 218–223 (online mit Pdf-Version, abgerufen am 21. August 2010)
  3. Stephan Oettermann: The Panorama. History of a Mass Medium. New York 1997 Review (engl.)