Klinikum Chemnitz

Krankenhaus in Chemnitz in Sachsen
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. August 2010 um 23:49 Uhr durch Lofor (Diskussion | Beiträge) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Klinikum Chemnitz gGmbH ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung in Chemnitz. Es ist das größte kommunale Krankenhaus in Ostdeutschland.

Anbau am Klinikum Chemnitz in der Dämmerung
Klinikum Chemnitz, Neubau Flemmingstraße, ca. 1985

Das gemeinnützige Unternehmen verfügt über 1720 Betten an drei Standorten in Chemnitz. Im Jahr 2007 wurden rund 68.500 Patienten im KC behandelt. Ende 2007 waren 2810 Mitarbeiter beschäftigt, in den Tochter- und Beteiligungsunternehmen weitere 1900 Mitarbeiter. Das Unternehmen wurde 2000 als erstes Krankenhaus in Deutschland nach Joint Commission International, dem höchsten internationalen Standard dieser Kategorie, zertifiziert, als erstes Haus in Deutschland gelangen 2007 und 2010 auch die zweite und dritte Re-Zertifizierung.

Im Jahr 2007 betrug der Umsatz der Klinikum Chemnitz gGmbH 280,19 Mio Euro, der Klinikum Chemnitz gGmbH Konzern erzielte 299,57 Mio Euro Umsatz.

Geschichte

Das Klinikum ging 1994 aus den Städtischen Kliniken Chemnitz hervor. Deren historische Wurzeln führen bis zu einem „Hospital vor den Toren der Stadt“, das urkundlich 1350 genannt wird, und dem Hospital St. Georg, das 1395 erstmals Erwähnung findet. In den folgenden Jahrhunderten war die medizinische Versorgung an die Entwicklung der Stadt gebunden, blieb aber in einem bescheidenen Umfang.

Durch das Bevölkerungswachstum in Chemnitz von 100.000 (1883) auf 360.000 im Jahr 1930 wurden Krankenhausneubauten notwendig, die von Mitte des 19. Jahrhunderts bis Ende des Ersten Weltkriegs überwiegend in der Regie der Kommune errichtet wurden. So wurde am 11. April 1905 das heutige Krankenhaus Dresdner Straße als Nerven- und Siechenheilanstalt Chemnitz in Betrieb genommen. 1915 errichtete die Stadt das Krankenhaus im Küchwald und 1918 die Frauen- und Säuglingsklinik.

Mit dem Bau des Bezirkskrankenhauses konnte schließlich Anfang der achtziger Jahre eines der größten Krankenhäuser der DDR in Betrieb genommen werden. An der desolaten Situation der Alt-Immobilien, die DDR-typisch nicht entsprechend änderte dieser Neubau freilich nichts. Auch die vorgehaltene Medizintechnik in den Städtischen Kliniken war weit entfernt vom westlichen Standards. Eine Ausnahme bildete die Anschaffung eines Siemens-Computertomographen, der 1987 im Karl-Marx-Städter Bezirkskrankenhaus in Betrieb genommen wurde.

Die politische Wende 1989 machte eine Zäsur notwendig. Bettenzahlen, die aufgrund des Mangels von Pflegeheimplätzen seinerzeit unverzichtbar blieben, waren jetzt nicht mehr haltbar. Neben den alten Gebäuden, die partiell über 80 Jahre alt waren, zeigte selbst der sogenannte Neubau des Bezirkskrankenhauses von 1983 erhebliche Abnutzungserscheinungen. Nach wirtschaftlichen Problemen in der Nachwendezeit wurde der städtische Eigenbetrieb in eine gGmbH, die gemeinnützig arbeitet, umgewandelt. Nach Defizit-Jahren konnten fortan kontinuierlich schwarze Zahlen geschrieben werden, Umstrukturierungen und Neuausrichtungen ließen sich sinnvoller und nachhaltiger angehen. Es setzte eine zielgerichtete Investitionspolitik ein, die auf drei Säulen basiert: Personal mit hohem Ausbildungs- und Weiterbildungsstandard, zeitgemäße wie gleichermaßen zukunftsfähige Immobilien und die Einführung neuester Medizintechnik.

Als wesentlich für die Entwicklung der Immobilien der Klinikum Chemnitz gGmbH erwies sich das Krankenhausförderprogramm, das der Freistaat Sachsen aufgelegt hatte. Im Zuge dieses Programms konnten Zug um Zug ein Großteil der Altbau-Gebäude an drei Standorten umfassend saniert und umgebaut werden. Heute korrespondieren diese Bauten architektonisch wie geplant mit den Neubauten aus der DDR-Zeit und den Ergänzungsbauten aus den 90ern. Die 1911 am Stadtrand begründete Lungenheilstätte Borna wurde ebenso wie das 1946 eingerichtete Krankenhaus Scheffelstraße in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts in den Hauptstandorten Flemmingstraße und Küchwald integriert.

Nahezu abgeschlossen sind auch die komplexen Rekonstruktions- und Umbauarbeiten im Inneren des Bettenhauses des früheren Bezirkskrankenhauses Karl-Marx-Stadt, das von 1979 bis 1981 in Anlehnung an den Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet wurde. 2008 wurde der in futuristischer Architektur gehaltene Anbau am Klinikkomplex Flemmingstraße 2/4 in Betrieb genommen.