Benutzer:Jonathan Hornung/Tüpfelkuskus

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Der Tüpfelkuskus (Phalanger maculatus) ist ein behäbiges Beuteltier, das überwiegend in feuchten Wäldern Nordqueensland (Australien) und Neuguineas wohnt.

Ordnung: Beuteltiere (Marsupialia) Familie: Kletterbeutler (Phalangeridae) Unterfamilie: Phalanger (Phalangerinae) Gattung: Kuskuse (Phalanger) Art: P. maculatus

Merkmale

Kopf

Der Tüpfelkuskus hat ein rundes Gesicht mit kleinen Ohren, welche fast vollständig vom Fell verborgen sind. Seine großen, scharfen Augen scheinen verwundert zu blicken. Sie stehen leicht herraus; ein kleiner Augapfelkreis ist immer sichtbar. Die Pupillen sind dünn und stehen vertikal.

Fell

Sein buntes, uneinheitliches Fell sticht oft sofort ins Auge. Es kann je nach Alter, Gesundheitszustand und Örtlichkeit variieren. Charakteristisch sind seine typischen Flecken auf den Flanken und dem Rücken des Männchen. Sie befinden sich zwischen den Oberarmen und dem Schwanzansatz. Die Form der Flecken kann an Gepardenfell, oder auch an Schmutzspritzer erinnern.

Länge & Gewicht

Seine Kopf-Rumpf-Länge kann zwischen 34 und 65 cm schwanken. Sein Schwanz ist meistens ein oder zwei cm kürzer. Das Gewicht kann von 1,5 bis zu 6 kg reichen. Solche ungewöhnlichen Gewichtsunterschiede sind durch Ernährungsmöglichkeit und Körperlänge erklärbar.

Verhalten

Er bewegt sich nur sehr langsam und behäbig und hält sich an Ästen mit seinen leicht gefurchten Sohle]n und seinen Greifzehen fest. Der dicke, wollige Schwanz rollt sich dabei um den Stamm. Er ist am Ende unbeharrt und schuppig und kann als fünftes Gliedmaß benutzt werden, um Gegenstände zu greifen oder sich an Ästen festzuhalten.

Eine Zeitlang wurde der Kuskus in Reiseberichten aus Australien als Affe beschrieben, und verschiedene Berichte über ihn und sein Verhalten machten die Runde. Doch seine Fortbewegungsweise ist alles andere als affenartig, sondern eher mit der des Loris vergleichbar.

Lebensweise

Der nachtaktive Tüpfelkuskus ist ein einzelgängerischer Baumbewohner. Er frisst und schläft ausschließlich allein. Den Tag verbringt er zusammengerollt in einer Astgabel desTropenwalds. Sobald die Dämmerung hereinbricht, wacht er auf und begibt sich auf Nahrungssuche. Er verbringt praktisch sein ganzen Leben auf Bäumen. Begegnet er einem Artgenossen, ohne dass er zur Paarung bereit ist, kommt es zu einem aggressiven Dialog mit Brumm- und Belltönen.

Seine Lebenserwartung liegt in Freiheit bei 11 Jahren, in Gefangenschaft bei bis zu 17 Jahren.

Vorkommen

Tüpfelkuskusse kommen in Wälder und Inseln von Neuguinea wie zum Beispiel auf den Molukken, sowie auf den Kap York-Halbinseln Nordqueensland in Australien vor.

Es herrscht unter Fachleuten die Meinung, dass sich die Tüpfelkuskuspopulationen auf der Kap York-Halbsinsel aus Tieren entwickelte, die vor Jahrtausenden vom Festland auf einer Art Pflanzenteppich angeschwemmt wurden.

Nahrung

Zur Nahrung der meisten Kuskus-Arten gehören Blätter, Blüten, Früchte und manchmal auch Baumrinde. Dank ihrers starken Verdauungssystems und ihrer Zähne können sie auch Insekten, kleine Säugetiere, Reptilien, Vögel und deren Eier. Um Tiere zu fangen, muss er aus dem Hinterhalt angreifen, da er ziemlich langsam ist. Dazu schleicht er sich an sein Opfer an und schlägt mit seinen scharfen Vorderzehen kräftig zu. Normalerweise braucht er nach solch einem Schlag nicht mehr mit Gegenwehr rechnen.

Fortpflanzung

Der Tüpfelkuskus kennt keine feste Paarungszeit. Meistens paaren sie sich, einige Wochen nachdem die letzen Jungtiere die Mutter verlassen haben. Nach einem gemütlichen Geschlechtsakt trennt sich das Paar. 13 Tage später werden 1 oder 2 Jungen geboren. Zu diesem Zeitpunkt sind sie, wie für Beutelttiere üblich, noch ziemlich unterentwickelt, nackt und sehr klein.

Nach dem sie in den nach vorne geöffneten Beutel ihrer Mutter geklettert sind, saugen sie sich an einer der vier Zitzen fest. Diese schwillt an und wird so groß dass das Junge sie nicht ausspucken kann. Nach sechs Monaten verlassen die Jungtiere wieder den Beutel, um sich an dem Rücken ihrer Mutter festzukrallen. Nach der Beendigung ihres siebten Lebensmonats, sind die voll entwöhnt und nicht mehr von ihrer Mutter abhängig. Bis zu diesem Zeitpunkt hat ihr Fell mehrmals die Farben gewechselt. Mit einem Jahr sind die Jungen schließlich geschlechtsreif.

Bedrohung

Zu den natürlichen Feinden gehören Greifvögel und große Schlangen. Außer seiner guten Tarnung hat er keine Verteidigungsmöglichkeit gegen Raubtiere. Allerdings sind nur wenige Fälle bekannt, in denen beobachtet wurde, dass ein Tüpfelkuskus als Beutetier sein Leben verlor.

Ein weitaus schlimmerer Feind stellt der Mensch dar, der ihn wegen seines wolligen, dicken Fells und seines Fleisches jagt. Manche Einheimischen scheuen weder die mühsame Kletterei auf seinen Schlafbaum um ihn dort zu fangen, noch den übelrichenden, moschusartigen Geruch den er verströmt sobald man ihn anfasst.

Einige Phalangerarten sind durch exzessive Jagd und die Zerstörung ihres Lebensraums gefährdet. Schutzgebiete zum Erhalt ihrer Art sind darum dringend erforderlich.