Margarinewerke Van den Bergh

Unternehmen im Deutschen Reich
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Die Margarinewerke Van den Bergh in Kellen wurden 1888 von Simon Van den Bergh aus dem niederländischen Oss gegründet. Da der deutsche Margarinemarkt zu dieser Zeit durch Schutzzölle gegen Importe aus dem holländischen Betrieb abgeschirmt war, wurde hier ein deutsches Zweigwerk eingerichtet, das am 20. August 1888 mit zunächst 14 Mitarbeitern begann.

Ihre erste Blütezeit erlebte die Fabrik ab 1890 mit Produkten wie Sana, Sanella, Blauband, Clever Stolz und Rama. Auch in der Reklame- und Werbegeschichte war van den Bergh Vorreiter und Vorbild. Für die Kellener und Klever Bevölkerung bot die Margarine-Fabrik über Jahrzehnte hinweg einen sicheren, hochdotierten Arbeitsplatz mit hervorragenden sozialen Rahmenbedingungen. Arbeit „op de Botter“ wurde von daher oft von Generation zu Generation „vererbt“. 1929 schlossen sich die Firmen van den Bergh und Jurgens (Goch) zur Margarine-Union zusammen und noch im selben Jahr fusionierte man mit dem englischen Seifenhersteller Lever zur neuen Firma Unilever.

Beim Bombenangriff auf Kleve am 7. Oktober 1944 wurde der Betrieb fast vollständig zerstört. 1948 konnte die Produktion wieder aufgenommen werden. Joseph Beuys, „dat Jüppken“, für den Fett die Urkraft des Heilens war, soll den Arbeitern hier zuzwinkernd gesagt haben: „Mit’n bißchen Fett geht alles.“

Als 2001 die Schließung der hiesigen Produktionsstätte durch den Unilever-Konzern anstand, erwarb der Klever Investor Bernd Zevens das riesige Areal zusammen mit den Maschinenanlagen. Zunächst konnten dadurch 270 Arbeitsplätze erhalten werden. Unilever übergab das Unternehmen schuldenfrei. Die neue Firma produzierte ab dem 1. Januar 2002 unter dem traditionsreichen Namen „Clever Stolz“ Margarine und andere Produkte. Allerdings forderten 2004 Strukturanpassungen ihren Tribut und führten zur Insolvenz. Deshalb kaufte Unilever 2005 die neue Produktionsstätte Phoenix-Werk aus dem „Clever Stolz – Betrieb“ heraus und produziert seitdem in Kleve etliche Varianten „Rama-Cremefine“ und zahlreiche neue Schwester-Produkte für viele Länder Europas.