Cabriolet

Pkw mit zurückklappbarem Dach
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Mit Cabrio wird die Karosseriebauform eines Pkw bezeichnet, dessen Dach durch ein Zurückklappen geöffnet werden kann.

Der Begriff Cabrio ist eine Abkürzung für das französische Wort Cabriolet, welches eingedeutscht Kabriolett geschrieben wird. Diese Schreib- und Sprechweise ist aber sehr unüblich geworden. Waren bei Cabriolets bis in die 1990er Jahre fast ausschließlich Stoffverdecke üblich, wurden später immer mehr Modelle mit versenkbarem Stahldach ausgerüstet, so genannte Cabrio-Coupés. Cabrios basieren in den meisten Fällen auf der Coupé-Variante einer Fahrzeugbaureihe.

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden heute auch andere Bauformen von Fahrzeugen mit aufklappbarem Verdeck, aufgesetztem Verdeck oder Notverdeck als Cabrio bezeichnet.

andere Bauformen offener Fahrzeuge

Andere Karosseriebauformen offener Fahrzeuge, die auch oft als Cabrio bezeichnet werden sind:

  • Roadster (auch Spider, Spyder oder Speedster):
  • Früher offene, zweisitzige und kompromisslose Sportwagen mit Notverdeck
  • Heute zweisitzige, sportliche Fahrzeuge mit eigenständiger Karosserie und zu öffnendem Verdeck oder zweisitzige Sportcoupés mit zu öffnendem Verdeck
  • Targa: Sportwagen mit herausnehmbarem Dachteil
  • Landaulet: Limousine mit Stufenheck, zumeist der automobilen Oberklasse zugehörig und oft mit verlängertem Radstand ausgestattet, mit einem zurückklappbarem Verdeck im Bereich der Fondsitze

Cabriolet

 
Ein Cabrio: Peugeot 306

Ein Cabriol ist ein Auto, in der Regel 2- bis 5-sitzig, mit versenkbarem, gefüttertem Verdeck, meistens zwei, selten vier Türen und versenkbaren Seitenscheiben. Ein Cabriolet mit vier Türen und vier Fenstern wird in den USA als "Sedan-Cabriolet" bezeichnet. In den 1920er bis 1950er Jahren unterschied man bei Mercedes-Benz die unterschiedlichen Cabriolet-Bauarten durch Ordnungsbuchstaben (z. B. "Cabriolet A" ein Cabrio / Roadster ohne hintere Sitze und ohne Seitenscheiben hinter den Türen, "Cabriolet B" die längere Version mit hinteren Sitzen und hinteren Seitenscheiben).

Geschichte

Datei:Mercedes-SLK.jpg
Mercedes SLK 230

In früheren Zeiten wurden alle Fahrzeuge auf Rahmen aufgebaut, so dass dem oberen Teil keine tragende Funktion zukam. Allerdings wird diese Bauweise heute aus Gewichtsgründen und wegen des Crashverhaltens nur noch bei Geländewagen für schweres Gelände und bei Lkw angewendet. Mit der Einführung der selbsttragenden Ganzstahlkarosserie im Pkw-Bereich bekam der Aufbau auch eine tragende und versteifende Aufgabe im Fahrzeug. Heutige Cabrios unterscheiden sich daher von den geschlossenen Basislimousinen durch eine Verstärkung im Unterbodenbereich und einen verstärkten Frontscheibenrahmen, um die fehlende Versteifung durch Dach und eingeklebte Scheiben zu kompensieren. Teilweise kommt auch permanent sichtbaren Überrollbügeln (z. B. Golf Cabrio) diese Aufgabe zu. Diese werden dann oft abfällig, vielleicht aber auch einfach nur beschreibend als "Erdbeerkörbchencabrios" bezeichnet. Eine weitere Möglichkeit ist der automatisch ausfahrbare Überrollbügel, der heute bei vielen Modellen zum Einsatz kommt.

Ein einfaches Absägen des Daches mindert dagegen die Stabilität der Karosserie, so dass entsprechende Eigenbaumaßnahmen wenig Erfolg bieten. In den 70er Jahren wurden aufgrund der Sicherheitsdiskussion Cabrios gebaut, die einen zusätzlichen Überrollbügel hatten oder sogar als Cabrio-Limousine konstruiert waren. Z. B. das Baur Top-Cabriolet (www.baur-cabrio.de) auf Basis des 3er BMW. Selbst als BMW ein 3er Voll-Cabriolet anbot, wurde dieses Modell weiterhin verkauft.

Technik

 
Smart fortwo Cabrio. Konstruktion mit elektrischem Verdeck, herausnehmbaren Dachholmen und festem Überrollbügel

Seit Mitte der 90er Jahre gibt es verstärkt Bestrebungen, das flexible Cabrio-Verdeckmaterial (engl: Softtop) (aus PVC oder aus Stoffgewebe) durch ein zusammenklappbares Metalldach (engl: retractable Hardtop) zu ersetzen. Nach Fahrzeugen von Peugeot (30er Jahre) und Ford USA (50er Jahre) gebührt dem Mercedes SLK von 1996 die Ehre, das erste in Großserie gefertigte Fahrzeug mit Metall-Klappverdeck zu sein. Das Dach besteht aus zwei oder mehr Teilen, die über eine aufwändige Kinematik zusammengeklappt und im Kofferraum abgelegt werden. Vorteil dieser Technik: Das Metalldach verschleißt weniger und ist nicht so anfällig gegen Vandalismus wie ein Stoffdach. Außerdem ist ein solches Auto unempflindlich gegen Schnee und Eis und im Innenraum tendenziell leiser als ein Cabrio mit Stoffdach. Diesen Vorteilen stehen mehrere Nachteile gegenüber. So ist das Blechdach teurer (ca. 1500,-€) als ein Stoffdach und benötigt mehr Platz im Kofferraum. Dazu kommt, dass die meisten herkömmlichen zweiteiligen Konstruktionen nur eine begrenzte Innenraum-Länge abdecken können, was bei viersitzigen Metalldach-Cabrios wie dem Renault Megane oder dem Peugeot 307 durch eine extrem schräge und weit über den Fahrer reichende Frontscheibe kompensiert wird. Dies - so monieren Cabrio-Puristen - beeinträchtigt das gewünschte Open-Air-Feeling. Dennoch scheint die Klappdach-Technik Zukunft zu haben. Mittlerweile gibt es entsprechende Fahrzeuge von Mercedes, Lexus, Daihatsu, Peugeot, Renault, Opel, Chevrolet und Cadillac. Angeblich überlegt BMW, den Nachfolger des gegenwärtigen 3er Cabrios (E46) ebenfalls mit einem festen Metalldach auszustatten. Im Jahr 2004 machten die Retractable Hardtops ca. 25 % der Cabrio-Produktion aus (ca. 225.000), Tendenz steigend.

Siehe auch

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