Kompressor (Signalverarbeitung)
Ein Kompressor in der Musik ist ein Effektgerät zum kontrollierten, automatischen, verzerrungsfreien Auf- und Abpegeln eines Signals oder spektraler Anteile eines Signals.
Ein Einbandkompressor besteht aus einem VCA und einem Hüllkurvenfolger (Envelope Follower) mit Gate. Er verstärkt das Signal, sobald es über dem eingestellten Gate-Pegel liegt, zieht jedoch die Verstärkung zurück, wenn das Signal Gefahr läuft, in die Verzerrung zu gelangen. Damit hat ein Kompressor die Eigenschaften von Gate und Limiter zugleich.
In der heutigen Musikelektronik sind oft Mehrbandkompressoren anzutreffen, bei denen das Eingangssignal zunächst in mehrere spektrale Bänder gespalten wird. Jedes dieser Bänder wird mithilfe eigener Einstellparameter separat komprimiert; der Ausgang aller Kompressoren wird dann am Ausgang wieder zusammengemischt. So lassen sich spektrale Anteile unabhängig vom Gesamtpegel des Signals komprimieren. Derartige Kompressoren gibt es auch in adaptiver (lernfähiger) Form. Dabei wird zunächst ein Signal, meist ein Musikstück eingespielt und ein gewünschter spektraler Verlauf (oft der des Musikstücks selbst) eingestellt. Anschließend wird ein anderes Musikstück mit diesen Einstellungen komprimiert - mit dem Ziel, den Sound des ersten Musikstücks zu erreichen. In der Praxis lässt sich dies aber nur schwer erreichen, wenngleich in Einzelfällen beachtenswerte Resultate erzielbar sind.