Richard Wagner
Wilhelm Richard Wagner (*22. Mai 1813 in Leipzig; † 13. Februar 1883 in Venedig, Palazzo Vendramin) war ein deutscher Komponist.

Wagner wurde berühmt durch seine Musikdramen (Opern), in denen er vor allem Motive aus der Mythologie / Sagen behandelte, mit Schauplätzen in Norwegen (Holländer), Deutschland (Tannhäuser), Island (Ring des Nibelungen), England (Tristan) und Spanien (Parsifal). Er erweiterte die Klangsprache des Orchesters, schrieb seine Texte selbst und verwendete dabei mitunter den altertümlich klingenden Stabreim (Alliteration.) Die Hauptpartien seiner Musikdramen erfordern besonders kräftige Stimmen (Wagnerstimme), (Gesang).
Aus Dresden musste er 1849 als Revolutionär wegen der Teilnahme an einem politischen Aufstand fliehen und wurde von der Polizei steckbrieflich gesucht.
Von seiner ersten Frau Minna Wagner trennte er sich, nachdem sie seine schwärmerische Freundschaft zur verheirateten Mathilde Wesendonck aufgedeckt hatte.Während dieser unruhigen Zeit entstand Tristan und Isolde. Wagners zweite Frau war Cosima Wagner, die Tochter von Franz Liszt.
König Ludwig II. von Bayern gehörte zu seinen Bewunderern, seitdem er zum erstenmal Lohengrin gehört hatte. Der König finanzierte jahrelang Wagners verschwenderischen Lebensstil und unterstützte den Bau des Festspielhauses in Bayreuth. Dort finden in jedem Sommer, Ende Juli bis Ende August, die weltberühmten Richard-Wagner-Festspiele statt.
Die Aufführungen Wagners und anderer Komponisten in den Opernhäusern sind seit der Mitte des 20. Jahrhunderts teilweise heftig umstritten, wegen der Eingriffe und Verfremdungen durch das Regietheater.
Zu Wagners kritischen Bewunderern gehörten der Philosoph Friedrich Nietzsche, der Arzt und Theologe Albert Schweitzer, die Schriftsteller Gabriele d'Annunzio, George Bernard Shaw, Thomas Mann, die Komponisten Giacomo Puccini, Giuseppe Verdi und Gustav Mahler. Er war der Lieblingskomponist des Diktators Adolf Hitler. Deshalb wurden Versuche, seine Musik in Israel aufzuführen, bisher stets von heftigen Protesten begleitet. Zahlreiche jüdische Künstler wie der Dirigent Daniel Barenboim setzten sich jedoch für den Komponisten ein.
Schaffen in Luzern - (Richard-Wagner-Museum): Richard Wagner arbeitet während verschiedener Aufenthalte in Luzern. Hier heiratete er Cosima von Bülow (geborene Liszt) und sein einziger Sohn Siegfried wurde ebenfalls hier geboren. Das Richard-Wagner-Museum in Luzern zeigt interessante Lebenszeugnisse und Autographen.
Richard Wagners Hauptwerke
- Die Feen (1834, UA: 29.6.1888 Königliches Hof und Nationaltheater München)
- Das Liebesverbot oder Die Novize von Palermo (1834-1836, UA: 29.3.1836 Stadttheater Magdeburg)
- Rienzi, der Letzte der Tribunen (1837-1840, UA: 20.10.1842 Königlich Sächsisches Hoftheater Dresden)
Nur die folgenden zehn Werke wählte Wagner für Aufführungen in Bayreuth aus:
- Der fliegende Holländer (1840-1841, UA: 2.1.1843 Königlich Sächsisches Hoftheater Dresden)
- Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg (1842-1845, UA: 19.10.1845 Königlich Sächsisches Hoftheater Dresden)
- Lohengrin (1845-1848, UA: 28.8.1850, Großherzogliches Hoftheater Weimar)
- Der Ring des Nibelungen, mit vier Teilen:
- Vorabend: Das Rheingold (1851-1854, UA: 22.9.1869 Königliches Hof- und Nationaltheater München)
- Erster Tag: Die Walküre (1851-1856, UA: 26.6.1870 Königliches Hof- und Nationaltheater München)
- Zweiter Tag: Siegfried (1851-1871, UA: 16.8.1876 Festspielhaus Bayreuth)
- Dritter Tag: Götterdämmerung (1848-1874, UA: 17.8.1876 Festspielhaus Bayreuth)
- Tristan und Isolde (1856-1859, UA: 10.6.1865 Königliches Hof- und Nationaltheater München)
- Die Meistersinger von Nürnberg (1845-1867, UA: 21.6.1868 Königliches Hof- und Nationaltheater München)
- Parsifal (1865-1882, UA: 26.7.1882 Festspielhaus Bayreuth)
Siehe auch: Liste bekannter Komponisten
Weblinks
- Zum Inhalt der nachfolgenden Links ein paar Stichworte:
Die "Deutsche Richard-Wagner-Gesellschaft" will dazu motivieren, Werk und Ideenwelt Wagners neu zu überdenken und durch geeignete Beiträge für das kulturelle Leben der Gegenwart fruchtbar zu machen. Ist Theater – wie heute vielfach behauptet – nur Reflex gesellschaftlicher Strukturen und Prozesse? Oder führt dieses Denkmodell nicht doch in politische Bevormundung, künstlerische Sterilität und kulturelles Banausentum? Was bedeutet demgegenüber Werkgerechtigkeit und wie ist sie zu definieren?
Hier findet man Informationen zu den Vorfahren Richard Wagners:
Das folgende "Wagnerforum" kommt direkt aus Bayreuth, von der Tageszeitung "Nordbayerischer Kurier". Im Internet ist das die lebhafteste Diskussionsrunde im deutschsprachigen Raum über den Komponisten Richard Wagner, außerdem über Opern und Klassische Musik.