Donna Summer

US-amerikanische Sängerin und Songschreiberin
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Donna Summer (* 31. Dezember 1948 in Boston, Massachusetts; eigentlich LaDonna Andrea Gaines) ist eine US-amerikanische Sängerin. Mit weltweit mehr als 120 Mio. verkauften Tonträgern errang sie seit der Disco-Welle in den 1970er Jahren den Status eines Weltstars.

Donna Summer (2005)

Leben

Wie viele afroamerikanische Musiker sammelte sie ihre ersten Gesangserfahrungen in einem Gospelchor. Mahalia Jackson wurde zu ihrem ersten Idol. Bevor sie 1967 nach New York City ging, sang sie in der Bostoner Psychedelic-Rock-Band Crow. In München bewarb sie sich im Mai 1968 für das Musical Haare (Hair) und zog nach Zusage der Produzenten in die bayerische Hauptstadt.[1] In dem erfolgreichen Musical-Ensemble wirkten neben ihr unter anderem Jürgen Marcus, Su Kramer, Jutta Weinhold, Peter Hedrich und Ron Williams mit, für die das Musical ebenfalls den Sprung ins Showgeschäft bedeutete. Neben der zur Aufführung veröffentlichten Schallplatte kam auch der von Donna eingesungene Titel Wassermann (Aquarius) unter dem Namen Donna Gaines & Ensemble als Single in den Handel.

1972 heiratete sie den Österreicher Helmuth Sommer (heute Zahnarzt, von 1969 bis 1970 Hair-Ensemblemitglied in München, 1971 Godspell-Ensemblemitglied), aus dessen anglifiziertem Namen ihr Künstlername Donna Summer wurde. Aus dieser Ehe ging ihre Tochter Mimi hervor.[1]

In Deutschland war sie zunächst weiterhin als Musicalsängerin aktiv (u. a. Showboat, Godspell). In München war sie auch Mitglied des elfköpfigen Popchors FamilyTree, der im Sommer 1972 vom damals ziemlich erfolgreichen Würzburger Musikmanager Günter „Yogi“ Lauke für das europäische Prime-Time-Fernsehen zusammengestellt worden war.

Mit dieser Gruppe war Donna Summer 1973 und 1974 in vielen europäischen Fernsehstudios und auf Konzerten zu Gast.

Weitere Mitglieder von FamilyTree waren u. a. Claus „Tommy“ Dittmar († 2000), Timothy „Timmy“ Touchton und die Luxemburgerin Monique Melson, die ihr Heimatland beim Eurovision Song Contest 1971 in Dublin vertreten hatte.

In dieser Zeit wurde Donna Summer von Giorgio Moroder und Pete Bellotte, einem Münchner Produzenten- und Songwriterteam, entdeckt.[1] Durch ihren langen Aufenthalt in Deutschland lernte sie, fließend Deutsch zu sprechen.

Ihr erster internationaler Hit, Love to Love You Baby, entwickelte sich zum Skandal, da die Aufnahmen besonders durch die aufreizenden Stöhnlaute der Sängerin auffielen. Zu diesem Zeitpunkt wurde bei der Vermarktung von Donna Summer insgesamt mehr Wert auf ihr Äußeres denn ihr Gesangstalent gelegt. Dies änderte sich erst im Laufe der folgenden Jahre, beispielsweise mit einer Disco-Coverversion des 1960er-Jahre-Klassikers MacArthur Park von Richard Harris und einem Duett mit Barbra Streisand. Mitte der 1970er Jahre prägte Giorgio Moroder mit Summer als Sängerin den Musikstil Munich Sound entscheidend mit. 1977 erschien das Album I Remember Yesterday. Die darauf enthaltene Hitsingle I Feel Love, die Moroder mit einem Synthesizer-Loop unterlegte, gilt als musikalisch bahnbrechend und inspirierte später zahlreiche Techno- und House-Künstler. Ferner veröffentlichte sie im gleichen Jahr ein Album namens Once Upon a Time, auf dem sich die Sängerin als Märchenprinzessin auf vier LP-Seiten präsentierte. Musikalisch wandelte sie dabei wie gewohnt auf Disco-Pfaden, überraschte aber auch durch Balladen und Mid-Tempo-Stücke. 1978 – als der Kinoerfolg Nur Samstag Nacht (Saturday Night Fever) den Höhepunkt der Disco-Ära anzeigte – wirkte Donna Summer in dem Musikfilm Thank God It’s Friday neben (damals noch völlig unbekannten) Filmschauspielern wie Michelle Pfeiffer und Jeff Goldblum mit. Der Film war jedoch kein großer kommerzieller Erfolg. Der Titelsong Last Dance wurde jedoch zum Tophit in den Billboard Hot 100 und wurde mit dem Filmpreis Oscar in der Kategorie Bester Song bei der Verleihung 1979 prämiert.

Ebenfalls 1979 zeigte Summer mit dem Album Bad Girls ihr Talent als Liedschreiberin und offenbarte in den frühen 1980er Jahren ihre Hinwendung zum Christentum. Zeitgleich erschien auch der weltbekannte Song Hot Stuff, der in den Vereinigten Staaten wochenlang auf Platz 1 stand. Sie war die erste afroamerikanische Künstlerin, die den Musikpreis Grammy in der Kategorie Rock verliehen bekam (für Hot Stuff). 1980 heiratet sie den Sänger und Songschreiber Bruce Sudano. Mit ihm hat sie zwei Töchter, Brooklyn und Amanda Sudano. Mittlerweile ist sie dreifache Großmutter.

Das 1981 für das Label Geffen Records produzierte Doppelalbum I’m a Rainbow wurde erst 1996 veröffentlicht, da sich im Jahr der Aufnahme das Gespann Summer/Moroder/Bellotte trennte. In der Folgezeit arbeitete Donna Summer mit verschiedenen Produzenten wie Quincy Jones, Richard Perry und Michael Omartian. Sie löste sich damit immer mehr von ihrem ungeliebten Image als „singendes Püppchen“, wenngleich der kommerzielle Erfolg nicht so groß war wie in der Disco-Zeit. Mit She Works Hard for the Money (1983) oder This Time I Know It’s for Real (1989; produziert von Stock Aitken Waterman) gelangen ihr jedoch Top-10-Hits. Angebliche Homophobe Äußerungen brachten ihr einen herben Karriereknick ein, obwohl sie immer wieder abstritt, etwas gegen Homosexuelle zu haben. Bei vielen Benefizkonzerten setzte sie sich für den Kampf gegen Aids ein. Donna Summer gelang es, als erste Sängerin fünf Top-3-Hits in einem Jahr in den US-Charts zu platzieren. Ferner erreichte sie dreimal hintereinander den Status Doppelplatin für ihre Doppelalben Live & More, Bad Girls und On the Radio und The Greatest Hits 1 & 2.

Mit dem Lied Let There Be Peace aus ihrem 1991 veröffentlichten Album Mistaken Identity bezog Donna Summer sehr deutlich Stellung gegen den Zweiten Golfkrieg. Im Jahr darauf erhielt sie einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. 1994 veröffentlichte sie ihr erstes Weihnachtsalbum Christmas Spirit. Mit Liza Minnelli nahm sie 1996 das Duett Does He Love You? auf. Im Jahr 1998 erhielt Summer als erste Künstlerin einen Grammy in der Kategorie „Best Dance Recording“ für Carry On – ihre erste Zusammenarbeit mit Giorgio Moroder nach mehr als einer Dekade. Mit I Will Go With You (Con te partirò) und Love Is the Healer hatte sie 1999 zwei Nummer-Eins-Hits in den Billboard Dance Charts. Mit You’re So Beautiful und I Got Your Love erreichte sie in den Jahren 2004 und 2005 nochmals die Top Ten der Billboard Dance Charts. 2004 erfolgte ihre Aufnahme in die Dance Music Hall of Fame.

Sie verfasste im Jahr 2003 das Buch Ordinary Girl (erschienen bei Random House NY). Im Sommer 2005 und 2006 ging sie auf eine große Tournee durch die Vereinigten Staaten. Mit Burgundy Records, einer Sony-BMG-Tochter, schloss Summer im Sommer 2006 einen Plattenvertrag. Im Juni 2008 erschien ihr erstes Studioalbum (Crayons) seit 17 Jahren. Nach Erscheinen des Album ging sie auf eine Tournee in den USA, die überwiegend ausverkauft war. Die Promo-Single „I'm a fire“ und die erste Singleauskopplung „Stamp your feet“ erreichten die Nr. 1 der Billboard Dance Club Charts.

Donna Summer ist eine passionierte Malerin und hatte mit Unterstützung der Steven-Spielberg-Stiftung bereits einige Ausstellungen in Amerika. Sie lebt heute in Nashville, Tennessee.

2010 August- Die neue Single wird: To Paris with love , heissen und ist z.Z. bei i-tunes als mp3 erhältlich, gleichzeitig in USA CANADA EUROPA, In den i-tunes dance charts ist sie in den USA sofort auf Platz 3 - Spanien auf Platz 7 - Belgien Platz 20 - Donna Go

Diskografie

Alben

Jahr Album DE AT[2] CH[3] UK[4] US[5]
1974 Lady of the Night
1975 Love to Love You Baby 23 10 16 11
1976 Love Trilogy 8 26 21
1977 Four Seasons of Love 29
I Remember Yesterday 7 3 3 18
Once Upon a Time 26
1978 Live and More 7 1
1979 Bad Girls 7 8 23 1
1980 The Wanderer 13
1982 Donna Summer 37 19 13 20
1983 She Works Hard for the Money 17 23 28 9
1984 Cats Without Claws 13 40
1987 All Systems Go 122
1989 Another Place and Time 23 17 53
1991 Mistaken Identity
1994 Christmas Spirit
1996 I’m a Rainbow
1999 Live and More… Encore 75 43
2008 Crayons 73 85 17

Singles

Jahr Single DE UK US CH AT
1968 Wassermann (als „Donna Gaines“) - - - - -
1971 Sally Go ’Round the Roses - - - - -
1974 Denver Dream - - - - -
1974 The Hostage - - - - -
1975 Lady of the Night 40 - - - 6
1975 Love to Love You Baby 6 4 2 6 9
1976 Could It Be Magic 23 40 52 - 14
1976 Try Me, I Know We Can Make It 42 - 80 - -
1976 Wasted / Come With Me - - - - -
1976 Spring Affair - - 58 - -
1976 Winter Melody - 27 43 - -
1977 Deep Down Inside (Titellied des Films Die Tiefe) 25 5 18 - -
1977 I Remember Yesterday - 14 - - 24
1977 Can’t We Just Sit Down - - - - -
1977 I Feel Love 3 1 6 2 1
1977 Love’s Unkind 18 3 - - 18
1977 Once Upon a Time - - - - -
1977 I Love You - 10 37 - -
1978 Back in Love Again - 29 - - -
1978 Last Dance - 51 3 - -
1978 MacArthur Park 39 5 1 - -
1978 Rumour Has It 21 19 53 - -
1979 Bad Girls 9 14 1 5 23
1979 Dim All the Lights 25 29 2 - -
1979 Sunset People - 46 - - -
1979 No More Tears (Enough Is Enough) (mit Barbra Streisand) 31 3 1 11 16
1979 Heaven Knows - 34 2 - -
1979 Hot Stuff 5 11 1 1 3
1980 On the Radio 34 32 5 - -
1980 Walk Away - - 36 - -
1980 The Wanderer - 48 3 - -
1981 Cold Love - 44 33 - -
1981 Who Do You Think You’re Fooling - - 40 - -
1982 Love Is in Control (Finger on the Trigger) - 18 10 5 -
1982 State of Independence - 13 41 - -
1982 I Feel Love (Remix) - 21 - - -
1983 She Works Hard for the Money 11 25 3 10 -
1983 Unconditional Love - 14 43 - -
1983 The Woman in Me - 62 33 - -
1984 Love Has a Mind of It’s Own - - 70 - -
1984 Supernatural Love - - 75 - -
1984 There Goes My Baby - 99 21 - -
1984 Eyes - 97 - - -
1987 Dinner With Gershwin - 13 48 - -
1988 All Systems Go - 54 - - -
1989 Breakaway - 49 - - -
1989 This Time I Know It’s for Real 15 3 7 - -
1989 I Don’t Wanna Get Hurt 25 7 - - -
1989 Love’s About to Change My Heart - 20 85 - -
1989 When Love Takes Over You - 72 - - -
1991 When Love Cries - - 77 - -
1991 Work That Magic - 74 - - -
1994 Melody of Love - 21 - - -
1994 Anyway at All - - - - -
1995 I Feel Love (Remix 1995) - 8 - - -
1999 I Will Go With You (Con te partirò) - 44 79 - -
1996 State of Independence (Remix 1996) - 13 - - -
1997 Carry On - 65 - - -
1999 Love Is the Healer - - - - -
2000 The Power of One - - - - -
2003 That’s the Way - - - - -
2003 Dream-a-Lot’s Theme - - - - -
2004 You’re So Beautiful - - - - -
2005 I Got Your Love - - - - -
2008 I´m a Fire - - - - -
2008 Stamp Your Feet 88 - 38 - -
2008 Fame (the game) - - - - -

Compilations

Jahr Compilation DE UK US
1978 Greatest Hits - 4 -
1979 On the Radio: Greatest Hits Vol. I & II - 24 1
1980 Walk Away: Collector’s Edition - - 50
1985 The Summer Collection - - -
1987 The Dance Collection - - -
1990 The Best of Donna Summer - 24 -
1993 The Donna Summer Anthology - - -
1994 Endless Summer - 37 -
1998 Greatest Hits - - -
2003 The Journey: The Very Best of Donna Summer - 6 111

Quellen

  1. a b c Abendzeitung vom 30. Dezember 2008: Donna Summer: Wilde Jahre an der Isar
  2. Summer AT-Charts
  3. CH-Charts
  4. UK-Charts
  5. Billboard - Biografie und Charts