Jagdflugzeug

dient zur Bekämpfung anderer Luftfahrzeuge
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Ein Flugzeugtyp, der in erster Linie zur Bekämpfung anderer Flugzeuge eingesetzt wird.

Wird auch als Jäger bezeichnet. Meistens einsitzig und einmotorig; es gibt aber auch schwere Jäger mit zwei Triebwerken und zwei Mann Besatzung.

Die ersten Jagdflugzeuge wurden im Ersten Weltkrieg eingesetzt; ihre Aufgabe war es, gegnerische Aufklärungsflugzeuge abzuwehren. Zuerst versuchte man dies mit den bis dahin verfügbaren Flugzeugtypen: stabil in der Luft liegende Maschinen, aus denen man in aller Ruhe Fotos schießen konnte. Bei gelegentlichen Begegnungen mit gegnerischen Flugzeugen grüßte man sich anfangs; erst später beschoß man sich - aus Pistolen, Jagdflinten oder Karabinern. Oder bewarf sich mit Steinen (doch, im Ernst).

Ein paar enthusiastische Franzosen waren die ersten, die ein etwas agileres Flugzeug mit einem durch den Propellerkreis Maschinengewehr und einem primitiven Unterbrechergetriebe (das verhindern sollte, daß man seinen eigenen Propeller zu Kleinholz verarbeitete) ausrüsteten. Dieses Unterbrechergetriebe arbeitete aber so schlecht, daß man es gleich wieder ausbaute und einfache Abweisbleche an den Propeller montierte. Roland Garros, der französische Pilot, der mithilfe dieser Vorrichtung etliche deutsche Maschinen vom Himmel holte, hatte aber das Pech, daß er am 18. April 1915 abgeschossen wurde (von einem Infanteristen) und hinter den feindlichen Linien notlanden mußte, und daß seine Maschine den Deutschen in die Hände fiel.

Die deutschen Militärs baten Anthony Fokker, einen holländischer Flugzeugkonstrukteur in deutschen Diensten, etwas Ähnliches für die deutschen Flieger zu bauen. Fokker ging aber weiter und konstruierte ein funktionsfähiges Unterbrechergetriebe, das er gleich in ein Flugzeug einbaute: in das erste serienmäßige Jagdflugzeug der Welt, die Fokker E-III (das Flugzeug selber war ursprünglich eine gute Kopie einer französischen Morane-Saulnier).

Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Typen von Jagdflugzeugen herausgebildet:


  • Nachtjäger: Das Fliegen bei Nacht war bis in die 50er Jahre problematisch. Die Versuche der Deutschen, die allierten Bomberströme mithilfe von Bodenradarstationen geführten »konventionellen« Jäger wie der Bf-109 zu bekämpfen, waren nur mäßig erfolgreich - die Flugunfallquote überstieg die Kampfverluste. Die ersten Bordradargeräte (und die benötigten Antennen) waren groß und benötigten einen extra Besatzungsmitglied. Deshalb waren die ersten »echten« Nachtjäger meistens zweimotorige Maschinen mit mind. zwei Mann Besatzung. Zuerst wurden Modifikationen an vorhandenen Baumustern vorgenommen (Bristol Beaufighter, de Havilland Mosquito, Bf-110, Ju-88); gegen Ende des Krieges wurden speziell konstruierte Flugzeuge eingesetzt (Heinkel He-219 Uhu, Northrop P-59 Black Widow.

Mit der Weiterentwicklung des Radars verschwamm die Grenze zwischen »normalen« und Nachtjägern, da fast jedes Kampfflugzeug inzwischen in der Lage ist, nachts oder bei schlechtem Wetter zu fliegen und zu kämpfen.

  • Allwetterjäger