Aufhocker
Der Aufhocker (sorbisch Buback) ist in der Mythologie ein koboldartiger Druckgeist, der Wanderern, die nachts noch unterwegs sind, auf die Schultern oder den Rücken springt und mit jedem Schritt schwerer wird.
Der Wanderer ist wie gelähmt und unfähig sich umzuwenden. Der Aufhocker bleibt auf dem Wanderer sitzen, bis dieser durch das heraufbrechende Licht, ein Gebet oder Glockenläuten von ihm erlöst wird.
Oft spielt sich das alptraumhafte Erlebnis des Aufhockens in drei Phasen ab. Der Wanderer wird zunächst von einem unheimlichen Wesen angesprochen oder begleitet, dann wächst der dämonische Begleiter zu übernatürlicher Größe an und schließlich springt er seinem Opfer auf den Rücken.
Manchmal treten die Aufhocker zunächst als Mitleid erregende alte Frauen in Erscheinung, sie können aber auch Tiergestalten wie Hund, Bär oder Werwolf annehmen. Auch Elementarwesen wie Wassermänner oder Irrlichter betätigen sich als Aufhocker. Entscheidend scheint nicht die Gestalt des Aufhockers, sondern das Beklemmende der Situation zu sein. Typische Spukorte wie Wegkreuzungen, Brücken oder Mordstätten sind die übliche Stelle für eine solche Begegnung, die für den Wanderer körperliche und seelische Krankheiten und manchmal sogar den Tod zur Folge haben kann.
Literatur
- Norbert Borrmann, Lexikon der Monster, Geister und Dämonen; Berlin 2000 (ISBN 2-89602-233-4)