Semmelweis-Universität

Universität in Ungarn
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Universität für medizinische Fächer und Sport in Budapest, Ungarn. Benannt nach dem Budapester Arzt Ignaz Semmelweis (* 1. Juli 1818 in Buda; † 13. August 1865 in Döbling bei Wien), der ab 1855 an der Universität unterrichtet und 1861 dort sein Buch "Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers" veröffentlichte.

Geschichte

1635 von Petrus Kardinal Pázmány in Nagyszombat gegründet als Universität für Theologie und Jura. 1796 Eröffnung der medizinischen Fakultät durch Maria Theresia. 1777 Verlegung der medizinischen Fakultät nach Buda. Wenige Jahre später Umsiedlung auf die andere Donauseite nach Pest. Seit 1848 nationale Universität. 1951 wurde die medizinische Fakultät von der Budapester Universität abgetrennt und wenige Jahre später durch eine zahnmedizinische und pharmazeutische Fakultät bereichert. Seit 1969, dem 200. Jahrestag der Gründung der Fakultät, benannt nach dem ehemaligen Professor Ignaz Philipp Semmelweis, dem Entdecker des Kindbettfiebers. Seit 2000 ist die Semmelweis Universität für Medizinische Wissenschaften (ungar. Semmelweis Orvostúdimanyi Egyetem, SOTE) mit zwei anderen Universitäten zur Semmelweis Universität Budapest (SEB) zusammengelegt und verfügt seither auch über Fakultäten für Sport und Sportwissenschaften sowie Gesundheitswesen. Seit 1983 wird Medizin, seit 1987 Zahnmedizin auch auf deutsch unterrichtet, seit 1989 wird der Unterricht in allen drei klassischen Fakultäten auch auf englisch angeboten.

Lehre und Krankenversorgung

Heute studieren an den drei klassischen Fakultäten für Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie ca. 4000 Studenten (30% davon Ausländer), die von 1300 Lehrkräften unterrichtet werden. In den angeschlossenen Kliniken (2769 Krankenbetten)) können jährlich etwa 120.000 Patienten stationär und 2.1 Mio Patienten ambulant versorgt werden, die Hälfte der Einwohner Ungarns gehören zum Einzugsgebiet.

Früher eher als Notlösung für Studienwillige mit mäßigem Abiturschnitt verrufen, wird das Medizinstudium in Ungarn durch den zunehmenden Qualitätsverlust deutscher Universitäten immer attraktiver für deutsche Studenten, wofür stark zunehmende Anmeldungszahlen trotz zunehmender Studiengebühren (z.Zt. ca. €10.000 im Jahr), steigendem NC und hohem Druck auf die Studenten sprechen. Grund dafür könnten die kleineren Studiengruppen, die persönlichere Betreuung durch die Dozenten und der leichter nachzuvollziehende Studienablauf mit Stundenplänen und Lernthemenkatalogen sein.

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