Salz

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Salz bezeichnet

1. im engeren Sinne das Kochsalz (chemisch Natriumchlorid). 2. im weiteren Sinne eine chemische Verbindung, die die ein aus Ionen bestehendes Kristallgitter hat. Siehe dazu: Salze


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TEMPORÄRER REST: Im weiteren Sinne bezeichnet "Salz" eine chemische Verbindung, die ein aus Ionen bestehendes Kristallgitter hat. Prinzipiell kann man Salze als Reaktionsprodukte einer Säure mit einer Base auffassen. Die allgemeine Reaktionsgleichung dazu lautet:

Säure + Lauge -> Salz + Wasser.

Salze haben in der Regel einen hohen Schmelz- und Siedepunkt sowie eine hohe Härte. Sie besitzen meist eine geringe thermische Ausdehnung und Kompressibilität.

Die Geschichte des Salzes

Bereits im 13. Jahrhundert wird Salpeter schriftlich als neuer Stoff erwähnt. Das vom Ende des 13. Jhdt. stammende Feuerwerks-Buch von Hasan Ar-Rammah enthält bereits mehrere Vorschriften zur Reinigung des Salpeters sowie zur Anfertigung von Brandsätzen und Treibstoff für Raketen. Für letztere gebrauchte er Begriffe wie “Pfeil von China“ oder “Feuerlanze von China“. Wahrscheinlich wurde das Schießpulver in China entdeckt und die Rezeptur gelangte über Indien und Arabien nach Mitteleuropa. In einer Arabischen Schrift Schemieddin Mohamed aus dem frühen 14. Jahrhundert wurde die Anwendung des Schießpulvers als Treibmittel für Mörser beschrieben. Und zwar wurde über eine Pulverladung eine Schicht von “Haselnüssen“ (wahrscheinlich Bleikugeln) gelegt, die nach der Zündung des Pulvers hinausgetrieben wurden.

Mit dem Schießpulver und seiner Verwendung als Waffe wurde nicht nur die Kriegstechnik revolutioniert, es entwickelten sich zugleich neue Gewerbezweige: Die Salpetergewinnung, die Pulverbereitung sowie die Büchsenmacherei. Um 1258 sollen die ersten Brandraketen von der Stadt Köln benutzt worden sein. Der lange Zeit als Erfinder des Schießpulvers geltende Mönch Berthold Schwarz aus Freiburg soll dort um 1300 die erste Kanone entwickelt haben. Die ersten Pulverfabriken entstanden 1340 in Augsburg und 1348 in Spandau.

Salpeter wurde anfangs importiert; Venedig zog aus dem Zwischenhandel hohe Gewinne. Mit steigender Nachfrage und aus Gründen der Unabhängigkeit förderten vom 15. Jahrhundert an die Regierungen die eigene Gewinnung von Salpeter.
In Thüringen bestanden im 16. Jahrhundert neun Salpetersiedereien. Die Moldauufer bei Prag waren mit “Sanitärbänken“ bedeckt und die Stadt Halle erteilte eine Konzession zur Salpetergewinnung an den Müllhalden. Die steigende Nachfrage nach Salpeter wurde teilweise durch weitere Importe- vor allem aus Indien bzw. eigene Anlagen gedeckt.

Ab dem 17. Jahrhundert fand eine systematischer Anbau von Salpetergärten statt. Tierische Abfälle (Dung, Kot, Urin, Blut, Kadaver) wurden mit kalkhaltigen Erden, Erde der Friedhöfe, Schlachthöfe, Moore und mit Kalk, Schutt, Asche in Gruben gefüllt oder zu Haufen geschichtet und ab- und zu- mit Jauche oder Urin begossen. Durch die Zersetzung bildete sich nach 1-2 Jahren so viel Salpeter das er aus der Erde ausgewaschen werden konnte. Die Ausbeute betrug etwa 6:1. Aus 6kg Salpetererde gewann man 1kg Salpeter.

Die Landesherrn hatten großes Interesse an der Salpetergewinnung. In Schweden mussten die Bauern ihre Abgaben sogar teilweise in Salpeter entrichten. Zu den älteren Chemischen Gewerben gehört die Gewinnung von Kochsalz, dessen Bedeutung nicht nur durch Folkloristische(???), sondern auch durch Militärische Handlungen (Solquellen waren oft umkämpft) unterstrichen wurde. Salz ist ein Gewürz und vor allem ein Konservierungsmittel -

Drei Gewinnungsarten werden sei dem Altertum angewandt:

Die Salinen von Löwenberg, Zelle, Einbeck, Lauenstein und Halle waren seit dem 10. Jahrhundert in Betrieb. In der Regel waren die Solquellen Eigentum der Landesherrn, der Siedebetrieb dagegen war an Pfänner verpachtet, die das Salz gewerbsmäßig herstellten und in Kooperation vertrieben. Die Salze wurde in großen Pfannen eingedampft. Während des Siedens setzte man Blut zu, dass die Verunreinigungen zum ausschäumen brauchte. Ab dem 16. Jhdt. reinigte man durch Gradieren, das heißt man ließ die Salze über Stroh oder Dornengestrüpp rieseln. Die Einrichtungen erforderten aber eben so wie die Pumpanlangen und die immer größer werdenden Siedeeinrichtungen einen hohen Kapitalaufwand, der von den Pfännern um so weniger aufgebracht werden konnte als der Landesherr über steuern des Hauptgewinns der Salzproduktion erhielt. So erfolgte die Salzproduktion immer mehr in Staatlichen Monopolunternehmen, die im 18. Jahrhundert wesendliche Merkmale der Fabrik ausbildeten. Die Pfänner wurden Lohnarbeiter, die Obrigkeit fungierte als Kapitalist.

Siehe: Halloren; Salzgraf