Minox

Kamerahersteller
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Juli 2005 um 01:38 Uhr durch Da (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Mit der Bezeichnung Minox verbindet sich noch heute das klassische Modell einer "Geheim- oder Spionagekamera". Im Jahr 1936 wurde in Riga, Lettland, die Ur-Minox, eine Kleinstbildkamera mit dem Filmformat 8x11 mm, die in erster Linie aufgrund ihres weltweiten Rufes als als die Spionagekamera zu Weltruhm gelangte, von dem gelernten Fotografen und Konstrukteur Walter Zapp entwickelt. Zunächst wurde die Kamera von einer Rigaer Firma für Elekrotechnik, die in keinem Zusammenhang mit der heutigen Minox GmbH steht, ab dem Jahre 1938 in Riga produziert. Die Kamera unterschied sich von den späteren Modellen noch durch zahlreiche Details: Objektiv, Verschluss und Sucher waren von einfacherer Konstruktion, das Gehäuse wurde aus rostfreiem Stahl hergestellt und wog etwa das Doppelte der heutigen Leichtmetallgehäuse. Dennoch war die noch heute so genannte "Rigaer Minox" eine Kamera, die aufgrund ihres - gemessen an bisherigen Standardkonstruktionen - revolutionären Konzepts, ihrer Form, Größe und Zuverlässigkeit Geschichte schrieb und heute ein begehrtes Sammlerobjekt ist. Sie ist heute allerdings die einzige Minox, die im Falle eines Defektes nicht immer repariert werden kann, da es keine Ersatzteile mehr gibt.

Datei:Minox b.jpg
Minox B Kleinstbildkamera
Datei:Minox k.jpg
Minox 35 GT

Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges gründete Walter Zapp 1945 in Wetzlar die Minox GmbH. Die Minox wurde hier zunächst vollständig neu konstruiert: Das einfache Objektiv des Ursprungsmodells wurde durch ein damals hochmodernes vierlinsiges Objektiv mit einer beeindruckenden Schärfeleistung ersetzt, die noch heute durch das für die Kamera zur Verfügung stehende Filmmaterial nicht vollständig ausgenutzt werden kann. Der bisherige Verschluss wich einem sehr viel weicher und geräuschloser arbeitenden Lamellenverschluss, der ursprünglich einfache Durchsichtsucher wurde durch einen Leuchtrahmensucher mit automatischem Parallaxenausgleich ersetzt. Die Firma zog 1948 nach Heuchelheim bei Gießen um und Produktion und Verkauf des ersten Nachkriegsmodells (die spätere Minox A) begann, die im Rahmen der Modelpflege im Jahr 1954 noch mit einem Synchronkontakt für Blitzlicht ausgerüstet wurde. 1958 folgte die Minox B mit gekoppeltem Belichtungsmesser. Wegen dieser neuen Bezeichnung der Kamera bürgerte sich für das Vorgängermodell nachträglich die Bezeichnung "Minox A" ein. Im Jahre 1969 wurde dann als neues Spitzenmodell die Minox C auf den Markt gebracht, eine der ersten Kameras mit elektronischer Belichtungsautomatik. Im Jahre 1972 erschien dann das Nachfolgemodell der Minox B, die Minox BL, ausgerüstet mit einem CdS-Nachführbelichtungsmesser.


Datei:DSMinoxCU50-3.jpg
Miniaturkameras verschiedener Generationen: Minox C und Sony DSC U-50

Als Nachfolger der Minox C wurde ab 1978 die Minox LX produziert. In technisch kaum veränderter Form ist diese Kamera noch heute als Minox TLX (mit titaneloxiertem Aluminiumgehäuse) bzw. als Sondermodell Minox CLX (mit verchromtem Messingehäuse und gouillochierter Oberfläche) erhältlich.

1974 wurde die erste Kleinbildkamera von Minox, die Minox 35 EL vorgestellt. Sie übernahm den Titel der kleinsten Kamera für den Kleinbildfilm von der Rollei 35. 1990 kam das von Zapp entwickelte Taschenteleskop Minox T8 auf den Markt. Die Firma ist seit ca. 1995 wieder in Wetzlar ansässig.


Datei:MinoxLeicaM3-2.jpg
Minox Leica M3 digital. Maßstabsgerechte Miniaturisierung eines berühmten Vorbilds

Zwischenzeitlich stellt Minox auch historische Nachbauten berühmter Kameras, wie beispielsweise der Leica M3 - natürlich in maßstabsgerechten Miniaturformaten - her, die gewöhnlich sowohl in einer Variante als Kleinstbildkamera als auch als Digitalkamera angeboten werden. Darüberhinaus ist Minox mit einigen auf eigenen Entwürfen basierenden Modellen im Bereich der digitalen Fotografie vertreten.