Epistaxis (von gr. επισπαν „darauftröpfeln“) ist das medizinische Fachwort für Nasenbluten.
Die Hauptursache für Epistaxis ist digitale Manipulation (also Nasenbohren). Nasenbluten an sich ist normalerweise kein lebensbedrohlicher Notfall, problematisch ist allerdings ein unstillbares Nasenbluten, oder eventuelle Hintergrunderkrankungen oder -Ursachen.
Ursachen
Die Ursachen für Epistaxis sind unterschiedlich; neben der bereits erwähnten digitalen Manipulation (mit einem Finger) spielen verschiedene Medikamente (z.B. Marcumar) und Krankheiten Bluthochdruck eine wesentlich Rolle.
Es werden zwei verschiedene Arten von Epistaxis unterschieden:
1. so genanntes habituelles Nasenbluten
- tritt vor allem bei Kindern auf
- lokale Ursachen wie Gefäßverletzung im Bereich des Locus Kiesselbachi
- physikalische oder chemische Schädigung der Nasenschleimhaut
- Trauma (z. B. Fraktur der Schädelbasis, Fraktur der Nasenscheidewand)
- Nasenfremdkörper
- Rhinolithen
- Nasen- und Nasennebenhöhlentumore
- Basalfibroid
2. Epistaxis als Symptom einer Allgemeinerkrankung bei
- akuten Infektionskrankheiten (z. B. Virusgrippe, Typhus)
- Gefäß- und Kreislauferkrankungen (z. B. Arteriosklerose, Hypertonie, Osler-Rendu-Weber-Krankheit)
- hämorraghischer Diathese (z. B. Hämophilie)
- Thrombozytopathie (z. B. Willebrand-Jürgens-Syndrom)
- Vitamin K-Mangel
- Skorbut
Erkennen
Epistaxis ist sehr einfach an austretendem Blut aus der Nase zu erkennen. In den meisten Fälle ist es dunkelrot und maximal leicht koaguliert.
Gefahren
Die größte Gefahr beim Nasenbluten ist, in Verbindung mit Bewusstseinsstörungen, die Aspiration, also das Einatmen von Blut in die Luftröhre. Auch ist Blut ein sehr starkes Brechmittel, da es mit Magensäure reagiert und sein Volumen dabei stark vergrößert - so etwas sieht oft einem Blutsturz ähnlich.
Bei lang anhaltendem Nasenbluten besteht ebenfalls die Gefahr des Volumenmangelschocks und, damit verbunden, der Bewusstlosigkeit.
Sofortmaßnahmen
Die Sofortmaßnahmen umfassen in diesem Fall, neben der Betreuung des Patienten, die richtige Lagerung des Kopfes. Idealerweise setzt sich der Patient auf den Boden, winkelt die Knie an und legt den Kopf auf die Knie. Dies führt dazu, dass das Blut aus der Nase herausläuft und nicht in die Speise- oder Luftröhre.
Die Kühlung des Nackens mit einer kalten Kompresse (z.B. einem in ein Handtuch eingeschlagenem Kühlakku) verschafft in vielen Fällen deutliche Besserung.
In besonders schwerwiegenden Fälle (hoher Blutverlust, Bewusstseinstrübung des Patienten, langanhaltendes Nasenbluten) ist wie folgt vorzugehen:
- Notruf (veranlassen)
- Ständige Überprüfung der Vitalzeichen
- anhaltendes Betreuen des Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes
weitere Maßnahmen durch den Rettungsdienst
Je nach Grunderkrankung richtet sich die Therapie des Rettungsdienstes:
- Sollte dem Nasenbluten ein erhöhter Blutdruck zugrundeliegen, so werden meist Antihypertensiva verabreicht.
- Teilweise wird die Nase tamponiert, in manchen Fällen auch mit verdünntem Adrenalin
- In Abhängigkeit vom Blutverlust: Venöser Zugang und Infusionstherapie
weitere Therapie im Krankenhaus
Im Krankenhaus wird das entsprechende Gefäß, meist in einer HNO-Abteilung, verödet. Diese Prozedur ist in der Regel nach 15 Minuten beendet und der Patient kann das Krankenhaus ohne Probleme wieder verlassen.
Siehe auch: