Kyros II.

König der Achämeniden-Dynastie
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Der persische König Kyros II. (* 601 v. Chr.; † Juli 530 v. Chr.), mit dem lateinischen Namen auch Cyrus genannt und mit dem Beinamen der Große versehen, gilt als Begründer des altpersischen Weltreiches, das bis zum Jahre 330 v. Chr. bestand und im Nordwesten über Medien bis nach Kleinasien reichte.

Anfänge

Aus der persischen Dynastie der Achämeniden stammend wurde Kyros II. 559 v. Chr. Nachfolger von Kambyses I., als König der Perser. 553 v. Chr. eroberte er nach erbittertem Kampf die medische Festung Parsagadae seines medischen Oberherren Astyages . Nach Herodot (I,91) war seine Mutter die Tochter des Astyages, Kyros II. somit Halb-Meder. 550 v. Chr. gelang ihm die Eroberung der medischen Hauptstadt Ekbatana; damit war er Herrscher über das Gebiet des heutigen Iran.

Persisches Weltreich

Nach dem Einfall des lydischen Königs Krösus eroberte er im Herbst 547 v. Chr. dessen Reich und mit Ausnahme Milets auch die griechischen Städte Kleinasiens. Um 540 v. Chr. folgte das im heutigen Afghanistan gelegene Baktrien. Die kampflose Einnahme Babylons am 29. Oktober 539 v. Chr. vollendete nicht nur seine Reichsgründung, sondern stellt durch das Ende der jüdischen Gefangenschaft auch ein welthistorisches Datum dar.

Ende

Im Jahre 530 v. Chr. zog der 71-jährige Kyros II. gegen die Massageten. Bei der entscheidenden Schlacht wurde nicht nur der Sohn der Königin der Massageten getötet, sondern auch Kyros II. selbst erlitt eine schwere Verwundung, der er drei Tage später erlag. Ihm folgte sein älterer Sohn Kambyses II. auf den Thron nach.

Erwähnung im Alten Testament

Die Erwähnung des Kyros II. im 2. Buch der Chroniken (Kapitel 36, Vers 22) spricht von Hochachtung für den König:

"Im ersten Jahr des Königs Kyrus von Persien sollte sich erfüllen, was der Herr durch Jeremia gesprochen hatte. Da erweckte der Herr den Geist des Königs Kyrus von Persien..."

Weiter lässt man Kyrus sagen:

"Er selbst [Gott] hat mir aufgetragen, ihm in Jerusalem in Juda ein Haus zu bauen."

Dieses Edikt zum Tempelbau, ein einschneidendes Ereignis aus jüdischer Sicht, wird mehrfach erwähnt, etwa im Buch Esra (Kapitel 1, Vers 1 ff) und im Buch des Propheten Jesaja (Kapitel 44, Vers 28). Wenig später (Kapitel 45, Vers 1) ist dort sogar vom "Gesalbten" Kyrus die Rede, ein Begriff, der sonst auf den Auserwählten Gottes, den Messias, Anwendung fand. Im Buch Daniel (Kapitel 6, Vers 1 ff) wird berichtet, dass Daniel unter Kyros II. (der dort als Darius bezeichnet wird) bis zum Satrapen aufstieg. Daniel diente demnach bis ins erste Jahr (539 v. Chr.) des König Kyrus (Kapitel 1, Vers 21). Die anschließende Verschwörung, die Verurteilung des Daniel in der Löwengrube, mit einem großen Stein vor der Öffnung, die Errettung des Propheten durch einen Engel und die Bekehrung des Kyros II., scheint letztlich als Legende für das tatsächliche Kyros-Edikt (siehe dazu die Worte im Buch Esra Kapitel 6, Vers 3) des Jahres 538 v. Chr. zu dienen. Das Buch Daniel (Kapitel 6, Vers 29) bezeichnet die Lebensumstände für Juden im persischen Reich:

"Daniel aber ging es gut unter dem König Darius und auch unter dem Perserkönig Kyrus."

Würdigung

Für den griechischen Historiker Herodot wurde Kyros II. durch seine religiöse und kulturelle Toleranz den eroberten Völkern gegenüber zum Vorbild des klugen Herrschers.

Siehe auch: Perserreich, Harpagos


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