Grafik

Sammelbegriff für alle künstlerischen oder technischen Zeichnungen und Drucke etc.
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. März 2004 um 00:04 Uhr durch 152.163.252.197 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Grafik im weitesten Sinn ist der Sammelbegriff aller Tätigkeiten künstlerischer, technischer und industrieller Zeichnung sowie ferner deren manuell-drucktechnische Vervielfältigung. In der engsten Begriffsverwendung bezieht sich Grafik allein auf die künstlerische Druckgrafik, die zur bildenden Kunst gehört. Eine Originalgrafik entsteht eigenständig, unabhängig von Vorlagen und in der Absicht, die Techniken der Druckgrafik für den künstlerischen Ausdruck zu nutzen.

Gliederung der druckgraphischen Verfahren

Die druckgraphischen Verfahren läßt sich nach Walter Koschatzky in folgende Gruppen gliedern:


Merkmale eines Grafikabzuges

Das einzelne, durch den Druckprozeß entstehende Blatt nennt man Abzug, die Gesamtzahl der Abzüge heißt die Auflage. Die Höhe der Auflage zu bestimmen, ist das Recht des Künstlers. Blieb früher durch die materialbedingte Abnutzung der Druckform (beispielsweise einer Zink- oder Kupferplatte) die Höhe der Auflage einer Druckgrafik auf eine geringe Anzahl beschränkt, ermöglicht heute die Möglichkeiten der Verstählung der Druckplatte auch eine sehr hohe Auflage. Die Limitierung der Auflage durch den Künstler, die er eigenhändig auf dem Blatt, nicht auf der Platte vermerkt, ist letztlich auch eine Wertfeststellung. Je niedriger die Auflage ist, desto wertvoller ist der Abzug.

Die handgeschriebene Unterschrift unter einem Werk des betreffenden Künstlers verbürgt, daß es sich um eine Original-Druckgrafik handelt, bei der die Druckform vom Künstler selbst geschaffen wurde und im Handdruckverfahren und in limitierter Auflage von ihm oder einem Drucker abgezogen wurde. Die Auflage wird der Druckfolge nach durchnummeriert. Eine Druckgrafik, die beispielsweise die Kennzeichnung 20/100 trägt, ist der 20. Druck einer Auflage von 100 Stück.

Vorzugsstücke der traditionellen Graphik

Einige Drucke (maximal 10% der Auflage) werden mit "E.A." oder Epreuve d'artiste gekennzeichnet. Dies sind sogenannte Künstlerdrucke, die außerhalb der verkauften Auflage vorweg für den Künstler selbst gedruckt werden. Seriös ist es, wenn ein Künstler auch diese Serie nummeriert. Dies geschieht zur Unterscheidung von der normalen Nummerierung in römischen Ziffern, also etwa "E.A./ IV." Üblich ist auch die Bezeichnung "h.c." (hors de commerce).

Probedrucke sind Zustandsdrucke, die während der Arbeit an der Platte entstehen und werden mit P/A (Probeabzug) gekennzeichnet. Diese ersten, meist besonders sorgfältig gedruckten Exemplare, die oft auch farblich von der späteren Auflage abweichen, werden von Sammlern besonders geschätzt und sind um so begehrter, je älter und berühmter der Künstler ist.

Grafik in technischen Disziplinen und der Medientechnik

In den technischen Disziplinen und der Medientechnik steht der Begriff Grafik für Abbildungen (teilweise auch Skizzen), die auf geometrische Grundformen reduziert werden können. Typische Beipiele hierfür sind Strich- und Linienabbildungen (Firmenlogos, manche Icons). Als Bilder bezeichnet man dagegen Abbildungen, die nicht aus geometrischen Grundformen zusammengesetzt sind - vor allem fotorealistische Abbildungen.

Im Zusammenhang mit Datenformaten werden Bilder und Grafiken oft zusammengefasst unter dem Begriff Grafikformate. Bei den Grafikformaten kann unterschieden werden zwischen Vektorgrafik und Rastergrafik. Für Rastergrafiken wird auch die aus dem englischen entlehnte Bezeichnung Bitmap verwendet.

Grafische Berufe

Zu den grafischen Berufen zählen

Siehe auch: Format, Fotografie, Geometrie, Kunst

Literatur

Walter Koschatzky: Die Kunst der Graphik. 13. Auflage. dtv - Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1975 ISBN 3423307420