Hermann Carl Vogel

deutscher Astrophysiker
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Hermann Carl Vogel (* 3. April 1841 in Leipzig ; † 13. August 1907 in Potsdam) war ein deutscher Astrophysiker. Er war von 1882 – 1907 Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam. Ihm gelangen weit reichende Entdeckungen im Zusammenhang mit der Spektralanalyse der Gestirne.


Leben

Hermann Carl Vogel wurde 1841 in Leipzig geboren. Er begann 1862 sein Studium am Polytechnikum in Dresden und wechselte 1863 an die Universität Leipzig. In Leipzig war er Assistent von Karl Christian Bruhns und beteiligte sich an den Doppelsternmessungen von Friedrich Wilhelm Rudolf Engelmann.

Vogel promovierte 1870 in Jena mit einer Arbeit zu Nebelflecken und Sternhaufen und ging im gleichen Jahr an die Privatsternwarte des Kammerherrn von Bülow auf dem Gut Bothkamp ca. 20 km südlich von Kiel. Hier nahm er erste Spektraluntersuchungen an Himmelskörpern vor.

Er verließ die Sternwarte im Jahr 1874, um als sich als Mitarbeiter des neu gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam (AOP) mit der Planung und dem Aufbau der instrumentellen Ausrüstung des Instituts zu beschäftigen. In diesem Zusammenhang führte ihn im Sommer 1875 eine Studienreise nach Großbritannien.

Von 1882 – 1907 war Vogel Direktor des AOP und entwickelte es während dieser Zeit zu einem weltweit führenden Institut der Astrophysik.

Hermann Cal Vogel starb 1907 in Potsdam.

Arbeitsgebiete

Vogel führte spektroskopische Untersuchungen der Sterne, Planeten, Kometen und unserer Sonne durch. Er wies als erster 1871 die Sonnerotation anhand des Doppler-Effektes der Spektrallinien nach.

Er gilt als Erfinder der photographisch-spektroskopischen Radialgeschwindigkeitsmessung an Sternen. Mit Hilfe dieser Methode gelang ihm 1889 erstmals die Entdeckung spektroskopischer Doppelsterne (u.a. des Mehrfachsternsystems Algol). 1892 legte er verlässliche Daten für insgesamt 51 Sterne vor.

Der Doppler-Effekt hatte es ihm auch auf der Erde angetan. 1875 führte er den Effekt mit der lauten Dampfpfeife einer deutschen Borsig-Lokomotive auch im akustischen Bereich vor.

Hermann Carl Vogel war Träger des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste und Mitglied in folgenden Vereinigungen:

Werke

  • Beonachtungen von Nebelflecken und Sternhaufen. Leipzig ([[1867])
  • Bothkamper beobachtungen. 2 Bde. Leipzig 1872/73)
  • Untersuchungen über die Spektra der Planeten. Leipzig (1874), gekrönte Preisschrift
  • Die Sternhaufen im Perseus. (1878)