Alasch Orda

Kirgische Autonomie Bewegung
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Die Alasch Orda (Eigenbezeichnung Alasch Orda) war eine kasachische nationalistische politische Partei in den 1910er und 20er Jahren.

Ende der 1980er Jahre wurde erneut eine Partei diesen Namens gegründet.

Namensherkunft

Der Name Alasch geht auf Alasch Khan zurück, den legendenhaften Stammherrn der Kasachen (der wohl mit Orda Khan identisch war), Orda auf die Orda-Horde.

Eine andere Variante für die Herkunft des Namens wäre, dass die Bezeichnung Alasch eine Verballhornung des Wortes Alaz (Flamme) ist. Dann wäre die Alasch Orda die Flammende Horde.

Geschichte in den 1910er und 1920er Jahren

Die Alasch Orda enstand nach dem Zusammenbruch des russischen Zarenreiches 1917 und strebte die Schaffung eines autonomen kasachischen Nationalstaates innerhalb eines zukünftigen föderativen Russland an. Gründer waren der Tore Alikhan Bukeykhanov (ein unmittelbarer Nachfahre Buqai Khans) und die Koscha Abdulgaffar und Amangeldi Imanov, alle waren Nachfahren Dschingis Khans). Formales und weltliches Oberhaupt der Alasch Orda wurde Mustafa Çokayev.

1917 richtete die Alasch-Orda den ersten Allkirgisischen Muslim-Kongress in Orenburg aus, auf dem die Schaffung eines autonomen kasachischen Nationalstaates innerhalb eines zukünftigen föderativen Russland gefodert sollte. Um dieses Zeil zu erreichen, sollten die Kasachen mit den anderen Turkvölkern des Russischen Reiches zusammenarbeiten, eine Unterordnung der Kasachen unter eine mögliche alle Turkvölker umfassende einheitliche politische Einheit lehnte die Alasch Orda jedoch ab.

Da die Alasch Orda die Machtübernahme der Bolschewiki in der Oktoberrevolution ablehnte und stattdessen gemeinsam mit tatarischen und baschkirischen Nationalisten sowie russischen Sozialrevolutionären und Liberalen daran festhielt, dass die zukünftige Staatsordnung eines demokratischen föderativen Russlands durch die Verfassungsgebende Versammlung bestimmt werden müsse, geriet sie in Konflikt mit der neuen russischen Sowjetregierung.

Während des russischen Bürgerkrieges stellte die Alasch Orda eigene Truppen auf, um das von Kasachen besiedelte Gebiet gegen die Bolschewiki zu verteidigen. Sie war jedoch nicht in der Lage, ein zusammenhängendes Territorium zu halten, so dass das von ihr kontrollierte Territorium im heutigen Kasachstan in eine westliche und eine östliche Hälfte zerfiel. Aufgrund der Kommunikationsprobleme zwischen den Teilgebieten wurden zwei separate Regierungen gebildet. Im westlichen Teil herrschte Bukeykhanov und im östlichen Teil die Gebrüder Imanov.

Um ihre militärische Position gegenüber den Bolschewiki zu stärken, schloss die Alasch Orda ein Bündnis mit den zarentreuen Ural-Kosaken.

1919 wurden die Truppen der Alasch Orda von der Roten Armee vernichtend geschlagen und ihre Führer größtenteils getötet. Die wenigen Überlebenden der Alasch Orda zogen nun 1928 ins südliche Turkestan und schlossen sich dort der Widerstandsbewegung der Basmatschi an.

Neuere Geschichte ab 1988

Als Folge des Zusammenbruches der Sowjetunion schlossen sich 1988 zahlreiche Kasachen und Kirgisen der »Azat-« und der »Aşar-Bewegung« zu einer muslimisch-nationalen Partei zusammen, die nun den Namen »Alaş« annahm.

Sie wurde als Reaktion auf die nationalistischen russischen Parteien Kasachstans und Kirgisiens gegründet. Als »Endziel« sah die Alasch-Partei die Wiedererrichtung des Khanates der Alasch Orda und die Erneuerung des Islam in Zentralasien. Zudem wurden die »Vereinigten Staaten Turkestans« gefordert, die alle turkvölkischen Staaten und Gebiete umfaßt hätten. Sie arbeitete eng mit der rechtsradikalen und etremislamischen  »Turkestan-Partei« zusammen. Diese wollte ebenfalls eine pantürkische und muslimische Besinnung aller Turkvölker Zentralasiens und die »Rückführung« aller Nichtmuslime aus den von Turkvölkern bewohnten Staaten Zentralasiens.

1994 wurde die Alasch-Partei von der kasachischen Regierung als »faschistisch« verboten. Deren Mitglieder schlossen sich nun wieder der Azat-Bewegung an, während der kirgisische Flügel nun die rechtsnationalistische Partei »Aşar« bildete.