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Film | |
Titel | Keine Sorge, mir geht’s gut |
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Originaltitel | Je vais bien, ne t’en fais pas |
Produktionsland | Frankreich |
Originalsprache | Französisch |
Erscheinungsjahr | 2006 |
Länge | 92 Minuten |
Stab | |
Regie | Philippe Lioret |
Drehbuch | Philippe Lioret, Olivier Adam |
Produktion | Olivier Helie, Eve Machuel, Philip Boeffard |
Musik | Nicola Piovani |
Kamera | Sacha Wiernik |
Schnitt | Andréa Sedlackova |
Besetzung | |
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Keine Sorge, mir geht's gut (Je vais bien, ne t’en fais pas) ist ein französischer Spielfilm von Philippe Lioret aus dem Jahr 2006. Lioret selbst bezeichnet seine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Olivier Adam als „aufwühlenden, intelligenten Gefühlsthriller“.
Handlung
Nach ihrer Rückkehr aus den Ferien erfährt die 19-jährige Lili, dass ihr Zwillingsbruder Loïc nach einem heftigen Streit mit seinem Vater von Zuhause weggegangen sei. Der Gleichmut, mit dem ihre Eltern Loïcs Verschwinden hinnehmen, gepaart mit der Tatsache, dass sich ihr Bruder, zu dem sie eine enge Beziehung hatte, nicht bei ihr meldet, lassen Lili in eine schwere Depression fallen, in der sich ihr Zustand zunehmend verschlechtert. Als sie schließlich nicht mehr isst wird sie in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Ihr Zustand bessert sich erst, als sie schließlich alle paar Tage Briefe von ihrem Bruder bekommt. Er schreibt, dass er das eingeengte Vorstadtleben seiner Eltern satt habe und auf der Suche nach sich quer durch Frankreich fährt. Lili fängt wieder an zu essen und verlässt die Klinik. Allerdings ist in ihrem Leben nichts wie vorher, sie macht die Schule nicht weiter und arbeitet als Kassiererin im Supermarkt. Sie sucht ihren Bruder anhand der Spur durch das Land, die die Briefe und Karten legen. Eine Stütze ist dabei Thomas, ein guter Freund, in den sie sich im Laufe der Suche verliebt.
Auf der Reise in einer anderen Stadt entdeckt Lili ihren Vater, wie er einen Brief einwirft und versteht, dass von Anfang an er derjenige war, der die Briefe geschrieben hat. Sie ist wütend auf ihren Bruder, der sich nie bei ihr gemeldet hat und akzeptiert das Verhalten ihres Vaters, der ihr damit wahrscheinlich das Leben gerettet hat.
Beim Besuch des Grabes seiner Großmutter entdeckt Thomas schließlich durch Zufall das Grab von Loïc. Er spricht mit den Eltern von Lili und erfährt, dass Loïc ein Jahr zuvor während Lilis Urlaub beim Klettern tödlich verunglückt war und die Eltern dies vor Lili geheimgehalten haben, um sie zu schützen. Sie bitten Thomas, Lili die Wahrheit auch weiterhin vorzuenthalten. Er bezeichnet sie als verrückt, sagt ihr aber tatsächlich nichts. Gleichzeitig findet Lili im Kofferraum ihres Vaters die Gitarre ihres Bruders und begreift, dass er nicht gegangen sein kann, da er diese nie zurück gelassen hätte.
Obwohl Lili und Thomas nun beide herausgefunden haben, was wirklich passiert ist, spricht keiner der beiden das Thema an, auch wenn sich nahezu ihr komplettes Denken und Handeln des vergangenen Jahres um Loïc drehte. Sie überlegen sich, die Stadt zu verlassen und irgendwo ans Meer zu gehen.
Kritiken
Ö1 schreibt, es sei das „gut versteckte Potenzial an Lügen, Täuschungen und Selbsttäuschungen, das diesen Film zu einem spannenden Suchrätsel macht, eine Familiengeschichte, die in Kleinigkeiten alltägliche Fallstricke aufspürt und unaufdringlich nach außen kehrt“[1] und die Kinozeitschrift Cinema befand, der Film sei ein „preisgekröntes, großartig gespieltes Familiendrama mit frappierender Auflösung"“.[2] Lioret habe „ebenso ein großes Familiendrama wie einen Thriller und Liebesfilm erschaffen“, urteilt das Deutschlandradio Kultur[3].
Die abfallende Spannung im zweiten Teil des Films und das Ende des Films wurden teilweise negativ angemerkt.[4] Die Leistung Mélanie Laurents als Lili wurde dagegen einhellig gefeiert. Das Deutschlandradio Kultur attestierte ihr, die Lili „mit einer seltenen Intensität“ zu verkörpern: „melancholisch, fast traumhaft abgehoben von der Welt und mit einem ungeheuren Liebreiz.“ und laut Welt gelingt es ihr, „mit einer unglaublichen Intensität und einer großen Sparsamkeit der darstellerischen Mittel eine Wandlung zu verkörpern“.[5]
Auszeichnungen
Für ihre Darstellung der Lili bekam Mélanie Laurent 2006 den begehrten Romy-Schneider-Preis und im Jahr 2007 den César als „beste Nachwuchsdarstellerin“ sowie einen Étoile d’Or. Kad Merad wurde als bester Nebendarsteller ausgezeichnet; Lioret und Adam erhielten eine César-Nominierung für das „beste adaptierte Drehbuch“ und gewannen den Étoile d’Or.
Literatur
- Olivier Adam: Keine Sorge, mir geht's gut. Roman (Originaltitel: Je vais bien, ne t'en fais pas). Deutsch von Carina von Enzenberg. Ungekürzte Taschenbuchausgabe. Piper, München und Zürich 2008, 192 S., ISBN 978-3-492-25243-0