Die Kajüte ist ein Raum auf Schiffen, der als Wohn-, Aufenthalts- oder Schlafraum genutzt wird.
Den Begriff Kajüte verwendet man zeitgenössisch eher für einfache und nur einzeln vorhandene kleine Vielzweckräume analog zu der vielfältigen Nutzungsmöglichkeit eines Wohnmobils der VW-Bus-Klasse. Sobald der (Freizeit-) Kapitän, auch Skipper genannt, mehr Volumen zur Verfügung hat, spricht er eher von Pantry, Salon, Kombüse, Koje, Bad und Kabine - auch wenn es alles vielleicht nur ein einziger Raum mit kleinen Raumteilern oder Vorhängen ist. Analog zum Innenbereich wird bei mehr Platz der Aussenbereich aufgeschlüsselt in Oberdeck, Vordeck, Unterdeck, Flydeck, Motorraum und Badeplattform.
Die Kajüte auf sehr kleinen Freizeit-Schiffen wie z.B. bei einem Jollenkreuzer hat selten Stehhöhe, man spricht dann von einer Schlupfkajüte. Diese sehr niedrigen Kajüten bieten dafür aber den Vorteil, dass man sich ausstrecken und ausruhen oder sogar übernachten kann. Wenn eine Liegefläche, die man auf einem Wasserfahrzeug dann nicht Bett sondern Koje nennt, teilweise von einem Schrank überdeckt wird oder unter die aussen gelegene Sitzfläche des Cockpits in die Backskiste ragt, dann spricht man von einer Hundekoje. Um die Wohnfläche und -höhe geradezu ins Bequeme zu steigern, kann man bei vielen Booten zusätzlich einen zeltartigen Aufbau montieren. Wo wird der bei Nichtbenutzung an Bord kleiner Schiffe gelagert? Richtig, in der Kajüte.
Bei kommerziell genutzten kleinen Schiffen wie z.B. einem Fischerboot wird beim Kajütbau der räumlich entgegengesetzte Aufwand betrieben, um das Fassungsvermögen des Laderaums zu steigern. Die Grundfläche der Kajüte ist so winzig wie möglich, zusätzlich werden in ein solches Schutzhüttchen noch soviel Instrumente wie es nur irgend geht hineingebaut. Für Navigation, Fischfang und Sicherheit sind das z.B.: Fischscanner, Kompass, GPS, Funkgerät, Radar, Sicherungskasten, Karten- und Wetterplotter. Normal gebaute Menschen werden bei einem solchen, im deutschen Küsten-Fischfang häufig zu sehenden Boot, ganz schnell die Vorstellung vom romantischen Fischkutter-Ausflug über Bord werfen.
Bei grösseren und grossen kommerziell genutzten Schiffen ist es nicht viel besser. Der gemeine Mannschaftsgrad wird bei der Bauplanung der Kajüte immer unter der Optimierung des Nutzraums zu leiden haben.