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Laura Perls

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Laura Perls (geb. Lore Posner) 1905 - 1990, Psychoanalytikerin und Mitbegründerin der Gestalttherapie (gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Psychoanalytiker Fritz Perls und dem amerikanischen Sozialphilosphen und Schriftsteller Paul Goodman. Zwei Kinder: Renate (geb. 1931) und Steve (geb. 1935). Geboren und aufgewachsen in Pforzheim. Stammt aus einer jüdischen Juweliersfamilie. Besuch des Gymnasiums (als einziges Mädchen in der Klasse) und 1923 Beginn eines Jura-Studiums in Frankfurt/Main. 1926 Studienwechsel zu Psychologie und Philosophie. Lehrveranstaltungen bei den Gestaltpsychogen Max Wertheimer, Kurt Goldstein und Adhemar Gelb (bei dem sie ihre Doktorarbeit schreibt) und u.a. bei Edmund Husserl, Paul Tillich und Martin Buber. Ab 1927 psychoanalytische Ausbildung bei Karl Landauer. Lehranalyse bei E. Fromm-Reichmann. 1931 Beginn der eigenen psychoanalytischen Praxis unter Supervision bei O. Fenichel. Lernt in einer Lehrveranstaltung von Goldstein und Gelb ihren späteren Ehemann, den Psychoanalytiker Fritz Perls kennen. Heirat 1930 und Umzug nach Berlin. Schon von Kindheit an Tanz – Bewegungsunterricht. Ab 1931 sensitive Körper- und Bewegungsarbeit bei Elsa Gindler. Nach Machtübernahme durch den Nationalsozialismus 1933 aktiv im antifaschistischen Widerstand und schon bald zur Flucht nach Holland gezwungen. Ab 1934 Exil in Südafrika und dort Gründung des ersten psychoanalytischen Instituts. Erste Vorarbeiten zur Gestalttherapie - die ihr Mann in seinem ersten Buch "Das Ich, der Hunger und die Aggression" veröffentlicht (1942). Laura Perls' Einfluß auf die Theorieentwicklung und Praxis der Gestalttherapie ist enorm, jedoch veröffentlich sie selbst lebenslang nur wenig. 1947 Emigration in die USA. Sie lebt und arbeitet ab dann überwiegend in New York und leitet - nachdem ihr Ehemann an die amerikanische Westküste zog - das "New York Institute for Gestalt Therapy" (das sie 1952 mitgegründet hatte). 1976 Aufgabe der Privatpraxis und ausschließlich Ausbildungstätigkeit. Laura Perls steht für einen besonderen Stil der Gestalttherapie - für eine sehr bodenständige und zugewandte therapeutische Arbeit mit dem Klienten, für Commitment mit dem Klienten und für eine unspektakuläre Arbeit der kleinen Schritte.

Siehe auch: Gestaltpsychologie, Gestalttherapie, Psychoanalyse


Bücher von Laura Perls

  • Leben an der Grenze. Essays und Anmerkungen zur Gestalttherapie, Hrsg. von Milan Sreckovic, Edition Humanistische Psychologie, Köln (2) 1999
  • Meine Wildnis ist die Seele des Anderen. Der Weg zur Gestalttherapie. Laura Perls im Gespräch, Hrsg. von Anke und Erhard Doubrawa, Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2005


Über Laura Perls:

Interviews mit Laura Perls: